Sanatorium Schwarzbach
Das Sanatorium Schwarzbach war eine Krankenanstalt im Äußeren Stein in der rechtufrigen Altstadt der Stadt Salzburg.
Geschichte
Es wurde von Dr. Josef Schwarzbach betrieben.
Das im Jahre 1560 von einem Salzburger Bürger, Hinterholzer, erbaute "Schlössel am Stein" an der Imbergstraße, war ursprünglich ein einfacher quadratischer Turmbau. In den 1890er-Jahren wurde er vom Maler Angela Ainmüller durch verschiedene Zu- und Umbauten zu einem verschnörkelten Bau in neugotischem Stil umgebaut. 1929 wurde das Schlössl von Dr. Josef Schwarzbach erworben. In der Zeit vom November 1931 bis August 1932 passte er das Gebäude durch Beseitigung der überflüssigen Erker und Türmchen dem Baustil der damaligen Zeit an.
In dem dann zeitgemäßen Bau entstand ein mit allen Hilfsmitteln der medizinischen Wissenschaft ausgestattetes Sanatorium, das nicht nur den Kranken und den Gebärenden ein geradezu ideales Heim bietet, in dem sie Gesundung finden werden, sondern auch allen Aerzten, insbesondere den Chirurgen, seine prächtigen Instrumente und Einrichtungen zur Verfügung stellt (Zitat Quelle). Es wurde am 19. September 1932 eröffnet.
Im Erdgeschoss befanden sich die Räume für Elektrotherapie mit Apparaten zur Diathermie, die die Durchführung der schwierigsten Operationen auf unblutigem Weise ermöglichten. Durch die vom elektrischen Strom durchflossenen Operationsinstrumente wurden nicht nur Blutgefäße an den Wundrändern sofort durch Koagulation geschlossen,sondern zerstörten gleichzeitig alle Krankheitsstoffe, sodass eine Uebertragung derselben auf bisher gesunde Gewebe unmöglich war. Höhensonnen, Sollux, Vierzellenbäder usw. vervollständigten die elektrotherapischen Einrichtungen. Ein Institut für Röntgendiagnostik war mit den neuesten Apparaten aus der Fabrik 'Siemens und Halske' ausgestattet.
Im ersten Stock befand sich der große Operationssaal, an den sich der Raum zur Sterilisation der Verbandstoffe und der Wäsche anschloss. Für Behandlung eitriger Krankheiten war ein kleiner Operationsaal vorhanden. Außerordentlich starke Reflektoren erleichterten die Arbeit des Operierenden. Die Wände der Operationsräume waren mit Gummi belegt. Damit war durch die leichte Reinigung derselben die größte Hygiene gesichert ist. Auch die Stiegen waren mit Gummi aus der Fabrik Wimpassing belegt, was deren geräuschlose Benutzung garantierte. Ein Aufzug ermöglichte der Transport der Kranken von einem Stockwerk in das andere.
Im ersten und zweiten Stock befanden sich die ein- und zweibettigen Krankenzimmer, im dritten Stock die Zimmer für Entbindende, sowie eine große Dachterrasse für die Kranken und eine kleine, vollständig geteerte kleine Dachterrasse für die Säuglinge. Bäder, Zentralheizung etc. wurden durch die Firma Emhart u. Auer hergestellt. Alle Operationsräume und Krankenzimmer waren mit Wendeflügel-Doppelfenstern versehen, welche eine gute Durchlüftung der Räume gestatteten.
Der große Park mit herrlichen alten Bäumen bot den Rekonvateszenten ein willkommener Aufenthaltsort. Wirtschafts- und Wohnräume waren vom Sanatorium vollständig getrennt.
Die Behandlung der Kranken erfolgte vorwiegend von Primär Dr. Schwarzbach, Primar Dr. Rauchenbichler und Dr. Wegleitner. Es stand jedoch jedem Kranken frei, sich im Sanatorium von jedem anderen Arzt behandeln zu lassen. Auch Krankenkassen konnten gegen mäßige Vergütung (Zitat Quelle) die Einrichtungen des Sanatoriums benützen können.
Der Umbau des ehemaligen Schlosses, bei dem 40 zeitweilig, sogar 60 Arbeiter während des Winters und Frühjahrs Beschäftigung fanden, wurde vom Architekten Richard Bandian geleitet.
1935 kaufte der "Evangelische Verein für Innere Mission" - heute Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Träger des Salzburger Diakoniewerks - das Gebäude an der Steingasse (Nr. 30) und es entstand das alte Diakonissen-Krankenhaus.
Bilderlinks
- Facebook, Ansicht von der Steingasse
- Facebook, Ansicht von der Imbergstraße
Quellen
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 20. Mai 1936, Seite 6
- ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 19. September 1932, Seite 5