SalzburgMilch GmbH

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SalzburgMilch GmbH mit Sitz in der Stadt Salzburg ist die größte Molkerei im Bundesland Salzburg und die drittgrößte Molkerei Österreichs (Stand 2021).

Firmenstruktur

Seit dem Ausscheiden des privaten Miteigentümers aus dem Eigentümerverband der SalzburgMilch GmbH zu Beginn des Jahres 2020 ist die drittgrößte Molkerei Österreichs wieder zu 100% in den Besitz der heimischen Milchbauern. Die zuvor bestehenden Eigentümergenossenschaften Milchhof Salzburg, Tauernmilch Bischofshofen und Käsehof fusionierten zu einer gemeinsamen Genossenschaft, die seither unter dem Namen Salzburger Alpenmilch Genossenschaft eGen agiert. Obmann der neuen Genossenschaft ist Robert Leitner, Milchbauer aus Tarsdorf und bisheriger Obmann der Milchhof Salzburg eGen sowie langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der SalzburgMilch.

Firmenstandorte der SalzburgMilch sind die Zentrale in Salzburg, sowie das Werk 2 in Lamprechtshausen, wobei die Produktion der Milchprodukte folgendermaßen aufgeteilt ist:

Stadt Salzburg: Produktion Weiße und Bunte Linie, Frischkäse
Lamprechtshausen: Produktion Hart- und Schnittkäse

Geschichte

SalzburgMilch wurde am 1. Juli 2013 anlässlich der Fusion von Alpenmilch Salzburg und Käsehof gegründet. Die Käsehof GmbH wurde als übertragende Gesellschaft in die Alpenmilch Salzburg GmbH als aufnehmende Gesellschaft verschmolzen. Gleichzeitig wurde die Alpenmilch Salzburg GmbH auf SalzburgMilch GmbH umfirmiert. Es handelte sich dabei um eine Gesamtrechtsnachfolge, das bedeutet, dass alle Verträge automatisch auf die neue Gesellschaft übergingen.

2014 wurde die neue Käserei der SalzburgMilch in Betrieb genommen. Auf einer bebauten Fläche von 20 000 m² können hier bis zu fünf verschiedene Milchsorten verarbeitet und bis zu 15 000 Tonnen Käse im Jahr produziert, gereift und gelagert werden. Dabei gibt es während des gesamten Produktionsprozesses eine durchgängige Chargen-Trennung und Rückverfolgbarkeit. Gleichzeitig spielt aber auch Tradition eine wichtige Rolle: so werden für die Käseproduktion Kupfer-Fertiger verwendet und z. B. die Heumilch-Spezialitäten "Original Bergkäse" oder "Salzburger Emmentaler" wie früher aus Rohmilch gekäst. Die hohen Qualitätsstandards in der Käserei der SalzburgMilch wurden bereits wenige Monate nach Inbetriebnahme durch den Käsekaiser 2015 für den Original Almkönig offiziell bestätigt.

Im Juni 2017 präsentierte Salzburg das einzigartige Tiergesundheitskonzept mit strikten Vorgaben im Hinblick auf die Tierhaltung, einem regelmäßigem Gesundheits-Check für die Tiere und einem eigenen, externen Tiergesundheitsbeirat, der sich aus Veterinärmedizinern, Vertretern der Universität für Bodenkultur in Wien, des WWF Österreich, der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein[1][2] und des Vereins Land schafft Leben[3] und der Milchbauern zusammensetzt.

Noch einen Schritt weiter ging die SalzburgMilch beim Konzept "Reine Lungau – Milch aus dem Biosphärenpark". Zusätzlich zu den strengen Tiergesundheitsrichtlinien gilt es hier, mit dem Vorhandenen der Region auszukommen. Teilnehmende Biobauern bauen auf über 1 000 m Seehöhe ihr eigenes Getreide an und füttern die Kühe nur mit Grünfutter und Getreide aus dem Lungau. Es werden keine Futtermittel von außerhalb des Lungaus zugekauft.

Hacker-Angriff 2021 legte Unternehmen lahm

Hacker hatten das Unternehmen am Dienstag, den 22. Juni 2021 um 22 Uhr lahmgelegt. "Es geht noch nichts. Es ist so wie gestern. Wir hoffen, dass wir die Kontrolle über unsere EDV bald wieder zurückbekommen." So lautet am Donnerstag, den 24. Juni, die Information aus der SalzburgMilch. Die Täter haben über eine Schadsoftware alle Passwörter verändert - und diese damit für die Mitarbeiter der Molkerei blockiert. Zudem sind alle Daten in den Datenbanken verschlüsselt. Die Folge: Die Kommunikation über E-Mail funktioniert ebenso wenig wie das Ein- und Auslagern der Waren. Auf dem üblichen Weg können auch keine Bestellungen entgegengenommen oder Rechnungen gelegt werden.

Die Cyberkriminellen haben sich gemeldet - über das Darknet, einen geheimen Bereich im Internet. Die Informationen wurden von den Spezialisten der Polizei gesichert. Andreas Gasteiger, Geschäftsführer der SalzburgMilch: "Wir sind mit den Tätern nicht in Kontakt. Alles läuft über das Landeskriminalamt." Die Hacker haben auch schon ihre Forderungen deponiert: Es soll sich um einen "erheblichen Betrag" handeln. Die genaue Höhe darf aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt werden. Eine eigene Versicherung gegen Hacker habe die SalzburgMilch nicht.

Die SalzburgMilch mit ihren 364 Mitarbeitern wird von 2 400 Bauern beliefert. Die Molkerei holt den Rohstoff auch weiterhin ab. "Wir können die Milch zwar verarbeiten und in Packerl abfüllen. Aber die Ware ist nicht registriert (Stichwort Strichcode) - und damit nicht verkaufbar", heißt es.

Derzeit liefern die Bauern knapp eine Million Liter Milch pro Tag. "Das Gute ist, dass wir die Hälfte in unserer Käserei in Lamprechtshausen verarbeiten können. Der Käse muss ohnedies reifen. Das tut uns in der derzeitigen Situation also nicht weh", sagt Gasteiger. Ein Teil der Rohmilch wird auf dem freien Markt verkauft, um die Produktion zu entlasten. Mit dem Rest erzeugt die Molkerei länger haltbare Milch, Joghurt, Topfen und Frischkäse.

Da das eigene Hochregallager durch den Ausfall der EDV blockiert ist, stellt sich die Frage, wo die Ware gelagert werden kann. Die Milchwerke Berchtesgadener Land haben sofort Hilfe angeboten: Die SalzburgMilch kann im Kühllager der Molkerei in Piding 500 Paletten einlagern. Die SalzburgMilch hat zudem Lagerplatz bei Frigologo in Seekirchen und bei der TKL Lebensmittel Logistik in Bergheim angemietet.

Acht Tage nach Cyberattacke, am 1. Juli, waren dann wieder sämtliche Bereiche in Betrieb. Die Frage über Zahlung an Angreifer blieb unbeantwortet. Die Schadenshöhe war noch nicht bekannt.

Adresse

SalzburgMilch GmbH
Milchstraße 1
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 24 55-0
Telefax: (06 62) 24 55-105
E-Mail: office@milch.com

Weblinks

Quellen

Übersicht über die Beiträge zum Thema Milchhof Salzburg
  1. siehe Ennstalwiki → enns:Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis
  3. siehe Ennstalwiki → enns:Verein Land schafft Leben