Roman Zängerle

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Roman Sebastian Zängerle, 1824-1848 Fürstbischof von Seckau, zeitgenössische Lithographie.jpg

Geistlicher Rat Roman Zängerle, Taufname Franz Xaver, OSB (* 20. Jänner 1771 in Oberkirchberg bei Ulm; † 27. April 1848 in Graz) war Professor an der Benediktineruniversität Salzburg und Bischof des Bistums Seckau.

Leben

Franz Xaver Zängerle war das neunte von zehn Kindern des Seifensieders und Händlers Johann Zängerle und seiner Frau Elisabeth, geborene Brotam. Ab 1788 besuchte er das Gymnasium am Benediktinerstift Wiblingen. Am 3. Februar 1792 trat er dort dem Benediktinerorden bei. Am 21. Dezember 1793 wurde er in Konstanz zum Priester geweiht und war danach als Lehrer am Stiftsgymnasium tätig. Nach weiterführenden Studien an der Universität Freiburg im Breisgau wurde er ordentlicher Professor und lehrte in den Benediktinerklöstern Wiblingen und Mehrerau. In Wiblingen, wo er seit 1798 Novizenmeister war, übernahm er 1801 zusätzlich die Stiftspfarrei.

1803 wurde er an die Benediktineruniversität Salzburg, wo er zum Doktor der Philosophie und zum Doktor der Theologie promovierte, berufen. Er erhielt den Lehrstuhl für orientalische Sprachen und Heilige Schrift, auch war er für das Fach Pastoraltheologie zuständig. Daneben übernahm er auch das Amt eines akademischen Predigers und Betreuer von religiösen Kongregationen. Am 22. Jänner 1804 erhielt vom im Wiener Exil lebenden letzten Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo den Titel eines Geistlichen Rates verliehen.

1806 verließ er Salzburg, da das Stift Wiblingen inzwischen säkularisiert worden war, ging er als Professor für Bibelgriechisch und Neues Testament nach Krakau. Weitere Stationen seiner akademischen Laufbahn waren die Universitäten in Prag (1810) und Wien (1812), wo er den Lehrstuhl für Neues Testament übernahm. 1821 ließ er sich, da seine Klostergemeinschaft inzwischen zerstreut war, von seinen Ordensgelübden entbinden.

Am 18. Mai 1824 nominierte ihn der Salzburger (Fürst)Erzbischof Augustin Johann Joseph Gruber zum Bischof von Seckau und Administrator der Diözese Leoben. Die Bischofsweihe durch Erzbischof Gruber fand am 12. September, die Inthronisation am 31. Oktober 1824 statt. 1843 feierte er sein goldenes Priesterjubiläum. Wegen seiner Härte und Unerbittlichkeit war er aber bei der Bevölkerung unbeliebt, ging jedoch als großer Kirchenreformer in die Geschichte ein.

Er starb 1848 an den Folgen einer Lungenentzündung und wurde in der Krypta der Grazer Domkirche beigesetzt.

Quellen

  • Ingenuin Weber (Hrsg.):Katholische Blätter für Tirol, Band 2, Innsbruck 1844
  • Graz.at
  • Judas Thaddäus Zauner: Verzeichniß aller akademischen Professoren zu Salzburg vom Jahre 1728 bis zur Aufhebung der Universität, Salzburg 1813