Nauferge

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Die bürgerlichen "Naufergen" waren jene Schiffsführer, die im Auftrag der Erbausfergen und der eigentlichen Schiffsherren die mit Salz beladenen Boote (etwa die Hallasche) und große Zillen von Hallein stromabwärts nach Laufen, und auch weiter nach Passau und zur Donau brachten.

Geschichte

Die Naufergen waren vor allem in der Zeit nach dem Ende der Frühjahrshochwässer, also von Anfang Mai bis "Ruperti" auf Salzach und Inn unterwegs. Danach wurde die Schifffahrt wegen des oft niedrigen Wasserstandes zunehmend schwierig. Solche "Naufergen" schifften außerhalb des Fürsterzbistums aber auch etwa das Salz des Salzkammergutes auf der Traun zur Donau.

Als Hilfskräfte standen den Naufergen verschiedene dienende Schiffsleute, etwa Schiffsknechte, Schiffsbuben, Scharler (Scharmänner = Tagelöhner), sowie Wasserseher, welche die beste Fahrstrecke auszukundschaften hatten, zur Seite. Die Naufergen waren nur stromabwärts unterwegs. Auf der sogenannten Gegenfahrt wurden keine Waren geladen. Die Schiffe wurden, soweit sich die schwierige Rückfahrt für die Schiffe lohnte, also die Schiffe nicht am Ende der Reise verkauft worden waren, wesentlich von Land aus von Menschen oder Pferden hochgezogen.

Zur Bedeutung des Wortes

Der Färge [Ferge][1] ist ein Schiffsmann, das Wort hat sich etwa in der "Fähre" und im "Fährmann" erhalten. Der erste Wortteil "Nau" lässt sich von lateinisch "navis", dem Schiff (Nachen) ableiten. Der Nauferge führte ja tatsächlich ein Schiff, während der adelige Ausferge das Schiff lediglich vom Naufergen ausfahren ließ.

Zitat

"sol er dem schreiber und dem umgeär sagen, wo er das scheff hinfueren wil wann er nu faren wil nach des nawvergen rat. (Salzburger Taiding 87- 12 in einer Handschrift des 15. Jahrhunderts herausgegeben im Auftrag der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften von Heinrich Siegel, Wien 1870)

Quellen und Literatur

Einzelnachweis

  1. de.wiktionary.org, Ferge = dichterisch, veraltet: der Fährmann, der Schiffer