Marieninsel

Die Marieninsel im Wallersee im nördlichen Flachgau ist eigentlich keine Insel, sondern eine Halbinsel.
Geografie
Die Marieninsel befindet sich am Nordostufer des Wallersees im Nordosten der Gemeinde Henndorf am Wallersee. Sie ist etwa 200 Meter lang und 50 Meter breit.
Man erreicht sie von der Rupertistraße und vom Seeleiten-Weg lediglich auf Fußpfaden.
Geschichte
Ursprünglich hing an einem Baum nahe ihres nordöstlichen Endes ein schon sehr verwittertes Heiligenbild. Wie dieses dorthin gelangte ist ungeklärt. Der Neumarkter Historiker Johann Goiginger hatte sich dazu vorstellen können, dass jemand sich an das dort steil abfallende Ufer setzte, abrutschte und im See ertrank. Da in der nähere Umgebung damals niemand wohnte, wären Hilferufe wohl ungehört verhallt. So könnten dann Angehörige jenes alte Heiligenbild als Marterl an einen Baum gehängt haben.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts kam damals zur bereits beliebten Sommerfrische das Wiener Pensionistenpaar Ida und Fritz Dolezal gerne zur Marieninsel, die ihr Lieblingsplatz wurde. Wenn es das Wetter erlaubte, ruderten die beiden täglich zur Halbinsel. Sie hängten dann an einem Augusttag 1911 an die Stelle des verwitterten Heiligenbildes ein Holzkreuz mit einem Marienbild an den Baum. Seither wird der Ort "Marieninsel" genannt.
1921 sammelte dann der Neumarkter Maler Franz Schobesberger Gelder für eine Renovierung dieses Heiligenbildes. Am 21. Mai 1921 konnte diese geweiht werden und am Peter-und-Paul-Tag, den 29. Juni 1921, fand eine Gedenkfeier zu Ehren "Unserer Lieben Frau" und für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg aus den Gemeinden um den Wallersee. Diese Feier wurde in den folgenden Jahren immer wiederholt, geriet aber allmählich in Vergessenheit.
1950: Zwei junge Männer ertrinken im See
Am Wallersee ereignete sich am Sonntag, den 30. Juli 1950, ein Bootsunglück, dem zwei junge Menschen, Brüder im Alter von 20 und 23 Jahren, zum Opfer gefallen sind. Die beiden jungen Leute erschienen am Sonntagnachmittag mit ihren Fahrrädern bei der Bootsvermietung Kinsky, deponierten ihre Räder und unternahmen eine Bootsfahrt. Als die Boote am Montag früh noch nicht zurückgekehrt waren, unternahm Kinsky mit Insassen des Journalisten-Erholungsheimes ("Strandhotel Wallersee") eine Suchaktion. Man fand hinter der Marieninsel das verlassene Boot und die Kleidung der beiden jungen Männer, von denen jede Spur fehlt.
Die Gendarmerie leitete die weiteren Erhebungen ein. Man vermutete, dass einer der beiden Burschen in den See gestürzt sein dürfte und der andere, beim Versuch, seinen Bruder zu retten, ebenfalls mit in den Tod gezogen wurde.[1]
Bilder
Marieninsel – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblink
- Lage auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand 8. November 2022)
Quellen
- Johann Goiginger: Neumarkt am Wallersee. Die Entstehung seiner Landschaft und Geschichte., Seite 214f
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).
Einzelnachweis
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 1. August 1950, Seite 3