Margherita Spiluttini

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Kunstpreis des Landes für Musik sowie den großen Kunstpreis für bildende Kunst Überreichung Kunstpreis 2004/2005 von links: Wilhelm Scherübl, Margherita Spiluttini, Andor Losonczy und LH-Stv. Othmar Raus.

Margherita Spiluttini (* 16. Oktober 1947 in Schwarzach im Pongau; † Anfang März 2023) war freischaffende ArchitekturFotografin.

Leben

Margherita Spiluttini kam als Tochter eines Baumeisters in Schwarzach im Pongau zur Welt, absolvierte eine Ausbildung als medizinisch-technische Assistentin und arbeitete zunächst am AKH Wien in der Nuklearmedizin. Als Autodidaktin machte sie ihre Leidenschaft für die Fotografie schließlich zum Beruf und arbeitete ab 1981 als freischaffende Fotografin.

Ihre Arbeit brachte ihr 1998 einen Lehrauftrag an der Universität für angewandte Kunst in Wien, später eine Gastprofessur an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung ein. In den Jahren 1995 bis 1999 und seit 2008 war sie Mitglied im Vorstand der Wiener Secession. Am 22. Juli 2009 wurde sie in der Stadt Salzburg mit dem Otto-Breicha-Preis für Fotokunst des Museums Rupertinum ausgezeichnet.

Margherita Spiluttini gilt als eine der bedeutendsten österreichischen Fotografinnen mit internationaler Ausstrahlung. Ihr etwa 120 000 Fotografien umfassendes Gesamtwerk wird im Architekturzentrum Wien aufbewahrt, seit 2016 archiviert und zugänglich gemacht. Es stellt eine der wichtigsten fotografischen Sammlungen zur Architektur in Österreich der letzten 40 Jahre dar.

Seit 2014 hinderte sie ihre Multiple Sklerose-Erkrankung am Fotografieren.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Ohne Menschen sind die Landschaften und Stadtblicke. Weil aber eingegriffen wird in die Natur, so taucht in den Fotos von Margherita Spiluttini auch auf, was der Mensch tut. Sie lässt jedoch offen, worauf der Betrachter seinen Schwerpunkt legt: auf das menschliche Geschaffene oder das Naturgegebene. Und sie enthält sich jeder Wertung, ob sie die Veränderungen freundlich oder störend empfindet.

Jedenfalls entwickelt sich bei Margherita Spiluttinis Bildern aus einem Nebeneinander, Übereinander oder Ineinander von Natur und Gebautem, von Eingriff und Zustand enorme Spannung. Das regt zum Denken an und macht Spiluttini zu einer der bedeutendsten Architekturfotografinnen der Gegenwart. Andererseits: "Sie als 'Architekturfotografin' zu bezeichnen wäre eine verkürzte Kategorisierung", sagt Margit Zuckriegl vom Museum Rupertinum.

Margherita Spiluttini arbeitet nicht als dienende Fotografin, die für Architekten fotografiert, was diese zu Werbezwecken brauchen. Sie fotografiert Architektur nicht nur zu Dokumentarzwecken. Immer entscheide sie "ganz subjektiv, wo die Kamera stehe", welcher Blick ihr richtig vorkomme, sagte Spiluttini selbst. Allerdings sei es dabei für sie "sehr wichtig, viel von dem zu wissen", was sie abbilde.

Als freischaffende Fotografin begann Margherita Spiluttini als Autodidakt in den frühen 1980er Jahren. Im Lauf der Zeit sei ihr immer stärker bewusst geworden, dass die Fotografie "reines Ornament" sei. Architektur lasse sich auf diesem Weg nicht einfangen. Es fehle "der Geruch, die Temperatur, alles Haptische und die dritte Dimension". Der Anspruch, dass Fotografie als Beweis diene, weil sie die Wirklichkeit abbilde, sei nur "etwas sehr Mangelhaftes". Je mehr ihr diese Schwierigkeit klar wurde, desto spannender empfand sie ihre Arbeit. Das Verbaute macht Spiluttini interessant, weil rundherum nichts verbaut ist - und umgekehrt.

Auszeichnungen

  • Otto-Breicha-Preis für Fotokunst (2009)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2006)
  • Großer Kunstpreis des Landes Salzburg (2005)
  • Preis der Stadt Wien (1997)
  • Österreichischer Würdigungspreis für künstlerische Fotografie (1996)
  • Österreichischer Staatspreis für künstlerische Fotografie (2016)
  • Niederösterreichischer Würdigungspreis für Medienkunst (2017)

Weblinks

Quellen