Leopold-Happisch-Haus
Das Leopold-Happisch-Haus ist eine Schutzhütte im Tennengebirge in einer Höhe von 1 925 m ü. A..
Lage
Das Haus liegt im Pitschenbergtal südlich der Pitschenbergalm.
Erreichbarkeit
Das Leopold-Happisch-Haus kann von Tenneck über die Eisriesenwelt (anspruchsvoll, ausgesetzter Steig) oder von Stegenwald erreicht werden. Der Anstieg dauert mindestens drei bis vier Stunden. Nur Hubschrauber oder Träger können Material zum Happischhaus bringen.
Geschichte
Im Dezember 1930 erwarben die Naturfreunde Wien 245 Hektar der Vorder- und Hinterpitschenberg-Alm. Am Bau maßgeblich beteiligt war die Ortsgruppe Tenneck, musste doch das gesamte Baumaterial von Stegenwald aus hinaufgetragen werden. Die Maurer- und Steinmetzarbeiten wurden bis Oktober 1932 fertig gestellt, Firstfeier und Eröffnung fanden 1933 statt.
Die Betreuung des Leopold-Happisch-Hauses erfolgte im Sommer durch die Ortsgruppe Tenneck, im Winter durch die Ortsgruppe Golling. 1962 wurde das Haus der Ortsgruppe Golling zur Betreuung übergeben. Seit 2003 liegt die Betreuung des Hauses bei der Landesleitung Salzburg.
Allgemeines
Die Salzburger Naturfreunde stellten sich die Frage, was tun mit einer abgelegenen Schutzhütte, in der im Durchschnitt nur zwei Personen pro Tag übernachten? Als Antwort auf diese Frage, gehen sie nun einen völlig neuen Weg und wollen im generalsanierten Leopold-Happisch-Haus nun ohne einen fixen Hüttenwirt auskommen. Selbstverwaltung heißt das Experiment. Ein Gast kocht für andere Gäste. Ein anderer putzt das WC.
Der Hintergrund: Es kursierten Gerüchte rund um das Tennengebirge. Für Aufregung sorgte vor allem der Plan der Naturfreunde, einen Teil des Hauses an den Jagdpächter, einen Schweizer Unternehmer zu vermieten. Der große Sanierungsbedarf des 1930 errichteten und zuletzt in den Achtzigerjahren renovierten Gebäudes, Auflagen der Behörden und nur rund 500 Nächtigungen pro Saison zwangen den Eigentümer zu handeln. Ein Großteil der Generalsanierung wurde 2015 abgeschlossen. Weitere Etappen folgen bis 2019. Die Zahl der Schlafplätze wird von 80 auf 50 verringert. Das Ziel sei ein weltweit neues Selbstverwaltungskonzept mit einem Mischbetrieb, erklärte Naturfreunde-Landesgeschäftsführer Helmut Schwarzenberger. Einerseits können Interessierte Hüttendienst versehen (zum Beispiel eine Urlaubswoche, auch mit der Familie) und andererseits Gäste Arbeiten verrichten. Als Gast ist man so Teil des Betriebes. Ein seit Jahrzehnten bewährtes Vorbild für Selbstverwaltung gibt es in der Schweiz, aber nicht in einem so abgelegenen Haus. Das Konzept soll mit Partnern, wie Höhlenforschern, Jägern, Schafhirten, der Eisriesenwelt und den Bundesforsten, erarbeitet werden.
Die geplante Vermietung von etwa 60 Quadratmetern an den Jagdpächter verteidigt der Naturfreunde-Manager. Das Haus sei mehr als groß genug. Zitat: "Mit den Einnahmen können wir Rücklagen bilden. Der Jagdpächter übernimmt den Ausbau dieses Bereichs. Nach Ablauf der Pacht fällt das in unser Eigentum."
Für die Schutzhütte selbst verwenden die Naturfreunde auch öffentliche Förderungen: die jährlich 100 000 Euro aus dem Topf des Dachverbandes alpiner Vereine und zirka 25 000 Euro vom Land. Die geschätzten Kosten werden mit 700 000 Euro inklusive Eigenleistungen angegeben. [1]
Hütten in der Umgebung
Dr.-Friedrich-Ödl-Haus und Schäferhütte
Weblinks
Quellen
- www.bergfex.at Wanderkarte
- Schnöll, Josef: Touristenverein Naturfreunde Österreich Ortsgruppe Tenneck. In: Hörmann, Fritz: Chronik Werfen. 3. Aufl. Werfen 2008.
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Nachrichten, 13. Jänner 2016