Kugelmühle
Kugelmühlen waren von Thalgau bis Grödig im ganzen Flachgau sowie im angrenzenden Berchtesgadener Land verbreitet.
Allgemeines
Sie stellten aus den Steinen der Berge, zum Beispiel des Untersbergs, oder aus Flyschsandstein allerlei her: so wurden natürlich die vom Wasser rund geschliffenen Kugeln als Munition für Geschütze verwendet, aber auch als Ballast für Schiffe auf den Weltmeeren fanden die Kugeln Verwendung; oder für Murmeln für Kinder. Oft wurden die Kugelmühlen von Müllern betrieben, die ja sowieso auf die Wasserkraft angewiesen waren.
In Salzburg
1792 gab es 49 Betriebe in Salzburg, die jährlich fünf Millionen Stück Steinkugeln erzeugten. Die letzte Mühle war noch Anfang des 20. Jahrhunderts in Fürstenbrunn in Betrieb. Versuche, sie wieder zu reaktivieren, gab es dann in den 1980er-Jahren, u. a. die Kugelmühle im Teufelsgraben bei Seeham und die von Tobias Reiser d. Ä. in Fürstenbrunn.
Im bayerischen Raum
Auf bayerischer Seite wurden sie zum Beispiel in der Almbachklamm unterhalb der Wallfahrtskirche Maria Ettenberg erzeugt, auf österreichischer Seite z. B. in Fürstenbrunn-Glanegg. Über 100 Kugelmühlen soll es um 1850 noch im Raum Berchtesgaden gegeben haben. Betrieben wurden sie von Bergbauern, die während der Sommermonate für ihren Hof etwas Geld dazuverdienen wollten.