Kaspar Praßler
Kaspar Praßler war ein Bergrichter und Befehlshaber im Bauernkrieg im 16. Jahrhundert im Gasteinertal.
Praßler und der Bauernaufstand
1525 zogen erstmals die Bauern gegen ihren Landesherren, den Fürsterzbischof Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg. Die Gasteiner wählten Christoph Kirchpichler, Martin Zott, Erasmus Weitmoser, Marx Neufang, Kaspar Praßler u. a. zu Hauptleuten. Im Juni 1526 führte Kaspar Praßler, der als Oberst erwählt worden war, die Scharen der Aufständischen über Puch und Aigen gegen die Residenzstadt, deren Bürger am Pfingstmontag (6. Juni) nachts das Steintor öffneten und so den Rebellen die Besetzung der Stadt Salzburg ohne Kampf ermöglichten. Um Geld zur Kriegsführung zu bekommen, hatte Praßler durch ein Schreiben vom 30. Juni allen Amtleuten, Pflegern, Mautnern und anderen Amtsverwesern, die sich aus Furcht und Not oder von der Übermacht gezwungen, den Aufständischen anschließen mussten, geboten, nach Salzburg zu kommen "samt dem gelt, so ir in euerm ambt beyhenndig habt".
Im August wurde dann Michael Gruber zum obersten Feldherren gewählt. Am 3. August 1525 schrieb noch Kaspar Praßler als "obrister Feldhauptmann" bent Abt von Mondsee. Am 19. August schrieb bereits Michael Gruber als "obrister Feldhauptmann des ganzen hellen Haufens anjez zu Salzburg versamblt" an das Gericht St. Wolfgang.
Bei einem neuerlicher Aufstand 1526, der abermals im Pinzgau ausgebrochen war, forderten die Pinzgauer die Bevölkerung des Gasteiner- und Raurisertals auf, sich am Aufstand zu beteiligen. Während sich die Gasteiner Bauern nach Beratungen auch dazu entschlossen, wollte das Gasteiner Bergwerk unter Praßlers Führung dem Fürsterzbischof treu bleiben, der ihn mittlerweile auf seine Seite gebracht und als Bergrichter in der Gastein eingesetzt hatte. Auch Michael Gruber wurde nun oberster Feldhauptmann in bischöflichen Diensten. Praßler rief 1526 dann die Knappen, Bürger und Bauern des Gasteinertals auf, sich gegen die Aufständischen zu stellen. Nach Verhandlungen zogen die aufständischen Bauern in den Markt Hofgastein ein und nahmen den Bergrichter Kaspar Praßler und den Landrichter Dr. Lienhard Auer gefangen. Nach Gesprächen der Knappen mit den Bauern kamen die beiden Richter wieder frei, hielten sich aber von da an von den aufständischen Bauern fern.
Ehrung
Im Salzburger Stadtteil Maxglan wurde die Praßlergasse nach ihm benannt.
Quellen
- gastein-im-bild.info
- www.zobodat.at, pdf, Bauernkriege im GrzHift Salzburg - Zobodat