Josef Holzberger
Josef Holzberger (* 1952) ist ein Salzburger Kriminalist, der im Herbst 2011 für sein kriminalistisches Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
Leben
Als Holzberger elf Jahre alt war, wusste er, dass er Polizist werden wollte. Doch zunächst ging er in die Lehre als Einzelhändler. 1971, nach bestandener Aufnahmeprüfung bei der Polizei, begann seine Ausbildung. Damals betrug sein Monatsgehalt öS 2 900,-- (etwa € 207,--). Seinen ersten Dienst nach Beendigung seiner Ausbildung trat er in der Polizeiwachstube Rathaus in der Stadt Salzburg an. Ende der 1970er Jahre ließ Holzberger sich zum Kriminalpolizist ausbilden. Er begann bei der Wirtschaftspolizei, besuchte die Abendschule und studierte Rechtswissenschaften.
Stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts wurde er dann 2005.
Zu seinen Schwerpunkten in der Arbeit zählen Wirtschaftskriminalität, Betrug, Einbruch und Brand.
Erlebnisse
Zu Beginn seiner Tätigkeit machte er gerade Dienst am Eingang zum Polizeiposten, Personenkontrolle. Ein Mann kam zu ihm, sagte, er hätte eine Frau erstochen. Tatsächlich hatte der Mann eine Stunde zuvor in der Franziskanerkirche auf eine betende Frau eingestochen und anschließend zwei Bier getrunken. Darüber hinaus gestand er einen weiteren Mord auf der Fahrt von Hamburg, Deutschland, nach Salzburg.
Er war auch bei den Ermittlungen der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun im Jahr 2000 dabei, verhandelte mit Geiselnehmern wie jenem 37-Jährigen, der im Mai 2003 in einer Bank in Linz 16 Menschen in seine Gewalt gebracht hatte. Einen Mann, den er vor Jahren vom Selbstmord abhalten konnte, traf er am 7. November 2011 zufällig wieder.
Er betreute die Familien der Sahara-Geiseln Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber im Jahr 2008, verhandelte mit einem Mann, der sich mit einer Streitaxt verschanzt hatte und leitete die Ermittelungen im Entführungsfall Nora Zwilling 2010 aus dem Europark.
Privat
Josef Holzberger ist seit 1975 verheiratet und hat zwei Söhne.
Quelle
- Salzburger Nachrichten, 9. November 2011