Griesrechen (Hallein)
Der Griesrechen war ein Holzrechen für die Holztrift auf der Salzach an der Südseite der Altstadt von Hallein.
Ein zweiter, viel kleinerer Holzrechen stand in der Nähe des ehemaligen Schloss von der Alben. In ihm verfing sich das getriftete Rundholz der Oberalm.[1]
Geschichte
Vor Einführung der modernen Transportmittel wie Eisenbahn und Lastwagentransport bediente man sich für die Transport des Holzes eines ausgeklügelten Triftsystems auf Bächen und Flüssen. An der Salzach bildeten zwei große Rechen die Endpunkte eines Triftsystems. Über den Lender Holzrechen wurden seit dem 15. Jahrhundert aus dem Raurisertal, Gasteiner Tal und Dientener Tal das Holz über die Bäche zugeschwemmt, in Lend erfolgte eine Vorselektionierung des Holzes, ein Teil wurde in Holzkohle umgewandelt und zur Erzverhüttung vor Ort gebracht.
Der Flussstau in Hallein diente dazu, das auf der Salzach heran getriftete Holz aufzufangen, um es für die Befeuerung der Sudpfannen der Saline sowie den Stollenbau im Salzbergwerk Dürrnberg zu verwenden. Auch heute noch wird der Bereich in der südlichen Halleiner Altstadt Griesrechen genannt. Die Belieferung des Salinenbetriebes stand lange im Mittelpunkt der forstpolitischen Maßnahmen des Erzstift, da der Salzverkauf eine Hauptquelle des landesfürstlichen Einkommens darstellte.
Daten
Der erste Griesrechen wurde 1494–1500 errichtet. Als dieser bei einem Hochwasser 1662 durchbrach, baute man im Jahr danach Schnellen ein, außerdem wurden Holzaufsatzländer hergerichtet. Da bei jedem Hochwasser hunderte bis tausende Klafter Holz verloren gingen, versuchte Hofzimmermeister Brandauer ihn 1758 umzubauen, was misslang. Erst der Umbau durch den Hofschmiedknecht Jakob Ehrentaler 1762 schaffte Abhilfe. Daraufhin ließ Erzbischof Sigismund III. den ingeniösen Schmied in Öl malen und das Bild in einem seiner Fürstenzimmer aufhängen. Der Rechen hielt bis zu Hochwasser im Jahre 1861 stand, bei dem er offenbar komplett zerstört, und ein Neubau notwendig wurde. Dieser stand unter der Leitung des Ingenieurs August Kiehtreiber, der ihn 1869 in Betrieb nehmen konnte.[2] Als der letzte Griesrechen 1920 durch ein Hochwasser zerstört wurde, galt er als die bis dahin größte Holzauffanganlage Europas, deren Fassungsvermögen rund 150 000 m³ Triftholz betrug.
Weblink
Quellen
- Verschiedene geschichtliche Internetrecherchen
- Penninger, Ernst: "Die Straßennamen der Stadt Hallein", Sonderdruck aus: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 110, Salzburg 1970
Einzelnachweise
- ↑ Gruber, Franz: Chronologisch-statistische Beschreibung der Stadt Hallein und ihrer Umgebung. Ein Beitrag zur Heimatkunde, Salzburg: Verlag von M. Glonner (Duyle’sche Buchhandlung am Mozartplatz) 1870, S. 67.
- ↑ Gruber, Franz: Chronologisch-statistische Beschreibung der Stadt Hallein und ihrer Umgebung. Ein Beitrag zur Heimatkunde, Salzburg: Verlag von M. Glonner (Duyle’sche Buchhandlung am Mozartplatz) 1870, S. 43f.