Gipfelkreuz Schönfeldspitze
Das Gipfelkreuz auf der Schönfeldspitze im Steinernen Meer im nördlichen Gemeindegebiet von Maria Alm am Steinernen Meer (Pinzgau) ist ein künstlerisches Gipfelkreuz.
Geschichte
Die schweren Unwetter am Dienstagabend, 28. Juli 2020 dürften im Bundesland Salzburg auch eines der außergewöhnlichsten Gipfelkreuze der Alpen schwer beschädigt haben. Auf der Schönfeldspitze (2 653 m ü. A.) im Steinernen Meer im Pinzgau war vermutlich nach einem Blitzschlag oder einer heftigen Sturmböe ein Teil der bekannten Holz-Pietà - sie zeigt die Mutter Jesu mit ihrem toten Sohn als Querbalken - abgebrochen.
Betroffen sind die aus Lärchenholz gefertigten Beine von Jesus. Das Gipfelkreuz wurde vom Kapruner Maler und Bildhauer Anton Thuswaldner geschaffen, vom Alpenverein Saalfelden 1970 aufgestellt und 1971 eingeweiht. Den Transport auf den zweithöchsten Berg des Steinernen Meers übernahm damals übrigens ein Hubschrauber des ORF, wie sich Sebastian "Wastl" Wörgetter vom Alpenverein im APA-Gespräch erinnerte. Damals sei zuerst Maria, dann Jesus auf den Berg gebracht worden. Nun will er sich für eine möglichst rasche Reparatur einsetzen.
Das Gipfelkreuz hat einen Blitzableiter, das Gewitter sei aber ungewöhnlich heftig gewesen, sagten Bergsteiger zur APA. Eine mutwillige Zerstörung - immer wieder einmal sollen auch Bergsteiger das Kreuz erklommen haben - gilt eher als ausgeschlossen. Vor dem Unwetter war die Figur noch ganz.
Zunächst war unklar, ob man das Kreuz repariert oder ein neues aufstellt. Schließlich hat der junge Maria Almer Schnitzer, Bildhauer und Zimmerer Raphael Gschwandtl die Figur von Thuswaldner mit Einverständnis der Familie Thuswaldner nachgeschnitzt. Den Heiligenschein der Maria und die Dornenkrone hat der Saalfeldener Schmied Stefan Kröll gemacht. Die Familie Gschwandtl hat einen Zimmereibetrieb. Der Vater hatte angerufen, dass er zwei alte Lärchenstämme hat und sein Sohn das schnitzen kann. Die beiden Lärchenstämme aus Osttirol sind rund 180 Jahre alt und 1 000 und 1 400 Kilogramm schwer.
Am Sonntag, den 6. September 2002 hatte sie der Maria Almer Pfarrer Franz Auer im Rahmen des Skapulierfestes gesegnet. Jetzt wartet sie darauf, mit dem Hubschrauber auf die Schönfeldspitze geflogen zu werden. Am Samstag, dem 19. September 2020, soll das neue Kreuz auf dem Berg stehen. An diesem Tag findet um 11 Uhr eine Bergmesse statt, bei der das Werk noch einmal gesegnet werden soll. Allerdings aus der Ferne. Die Messe findet auf dem Schönegg statt, das vom Riemannhaus leichter zu erreichen ist und von wo man einen guten Blick auf die Pietà hat. Die Schönfeldspitze ist nicht für jedermann geeignet. Sie erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Was mit der zerstörten Pietà geschieht, weiß der Alpenverein noch nicht. "Wir haben alle Reste, die wir gefunden haben, eingesammelt und ins Tal gebracht. Was damit passiert, muss die Familie Thuswaldner entscheiden", sagt Josef Straif, Wörgötters Nachfolger als Vorsitzender der Sektion Saalfelden. Eine Möglichkeit wäre, die Pietà in die Dekanatspfarrkirche zu den Hll. Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist von Saalfelden zu stellen, wo sich auch ein riesiges Kruzifix von Thuswaldners Lehrer Jakob Adlhart (Bildhauer) befindet.
Bildergalerie
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Das erste Gipfelkreuz vor seiner Beschädigung.