Skapulierfest

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Das Skapulierfest ist ein seltener kirchlicher Brauch, der im Bundesland Salzburg zum Beispiel in der Wallfahrtskirche Maria Kirchental in St. Martin bei Lofer gefeiert wird.

Geschichte der Kirchentaler Skapulierbruderschaft

1712 gründete der Mesner Paul Gartner die Bruderschaft der "Marianischen Karmeliter-Skapuliers",[1] 1716 spendete er, vermutlich im Namen der Bruderschaft, 100 fl zur Anschaffung der Kirchenorgel. Die Bruderschaft huldigt der heiligen Maria vom Berge Karmel (Israel), deren Festtag im kirchlichen Jahr am 16. Juli gefeiert wird. Mit dem Skapulier, einem Schulterkleid, werden die Träger durch Marias Hilfe geschützt. Bei den jährlichen Umzügen werden Laternen, Bruderschaftskreuze, Bruderstäbe und ein "Himmel" mitgeführt. Die Brüder sind in schlichte rote Gewänder gekleidet. In St. Martin wurde diese Prozession regelmäßig bis 1968 abgehalten und dann eingestellt. 1989 wurde diese Form der Marienverehrung vom damaligen Kirchentaler Rektor Pater Michael Hecht und vom Kirchentalwirt Sepp Dürnberger wiederbelebt.

Die Skapulierbruderschaft in Kirchental breitete sich schon bald nach ihrer Gründung über die Gemeinden des Unteren Saalachtales aus: St. Martin bei Lofer, Lofer, Unken und Weißbach. Ungewöhnlich für die damalige Zeit: Auch Frauen waren von Anfang an gleichberechtigte Mitglieder.

Skapulierfest in der Pfarre Thalgau

In Thalgau wird stets am Sonntag nach dem 16. Juli das Skapulierfest begangen. Die Skapulierbruderschaft betätigt sich bei diesem Fest als Himmelträger für die Prozession. Die Himmelträger sind dabei mit traditionellen Mänteln bekleidet. (Text aus dem Kirchenführer der Pfarrkirche Thalgau).

Außer der Pfarrgemeinde nehmen an der traditionellen Prozession die beiden Thalgauer Schützenvereine und die Musikkapelle teil. Dazu gehört auch die anschließende gemeinsame Einkehr im Gasthof Santner in Thalgau.

Bildergalerie

Quellen

  • Homepage der Kirche [1]
  • Pinzgauer Nachrichten, u. a. 21. Juli 2011
  • Struber, Rupert: Priesterkorrektionsanstalten in der Erzdiözese Salzburg im 18. und 19. Jahrhundert. Wissenschaft und Religion, Frankfurt am Main 2004 (Veröffentlichungen des Internationalen Forschungszentrums für Grundfragen der Wissenschaften Salzburg, Band 5), zugleich Dissertation, Salzburg 2003, ISBN 978-3-631-51815-1 br.

Einzelnachweise

  1. Struber, Rupert: Priesterkorrektionsanstalten in der Erzdiözese Salzburg im 18. und 19. Jahrhundert. Wissenschaft und Religion, Frankfurt am Main 2004, S. 54.