Eiche am Keilberg
Die Eiche am Keilberg ist ein weithin sichtbarer uralter Baumriese.
Standort und Alter
Die Eiche am Keilberg, ein trockener Südabhang der Schmittenhöhe oberhalb von Schüttdorf in der Gemeinde Zell am See, ist nach Meinung des Altbauern vom Unterkeilberggut, auf dessen Grund der Baum steht, so etwas wie ein Wahrzeichen von Schüttdorf. Seiner Schätzung nach ist der Baumriese zwischen 300 und 400 Jahre alt und er hofft, dass die Eiche trotz des Blitzschlages, der sie vor rund 20 Jahren getroffen und erhebliche Schäden am Baum verursacht hat, noch weitere 100 Jahre steht. Der Baum wäre demnach zwischen 1615 und 1715 entstanden. Diese Eiche besticht in allen Jahreszeiten durch ihr beeindruckendes Aussehen und wird gerne von Vögeln und Insekten genutzt. Sie ist aber auch Zeit-Zeugin vieler menschlicher Schicksale und geschichtlicher Ereignisse.
Die Veränderung der Tallandschaft vom Baumstandort betrachtet
Wer noch bis vor rund 70 Jahren neben dem Baum inne hielt um den Blick über die Tallandschaft zu genießen, sah am Fuße des Keilbergs den südlichen Teil des Zeller Sees und ein großes Feuchtgebiet, dessen Reste heute im Naturschutzgebiet Zeller See geschützt sind. Man sah in dem hier einzusehenden Teil des Zeller Beckens kaum ein Gebäude und nur wenige Wege und Straßen. Im Süd-Osten war auf Brucker Grund das Schloss Fischhorn zu sehen, im Süd-Westen die Salzach und zahlreiche Feuchtwiesen.
Steht man heute am gleichen Ort, so breitet sich am Fuße des Keilbergs der Ortsteil Schüttdorf aus und das Schüttdorfer Gewerbegebiet raint schon beinahe an das Brucker Gewerbegebiet an, das mittlerweile den Blick auf das Schloss zwar nicht verdeckt, aber doch erheblich verändert hat. Mitten im Talgrund erstreckt sich der Flugplatz Zell am See und am Hang selbst befindet sich dort, wo früher die vier Bauerngüter des Keilbergs durch einen Karrenweg erschlossen wurden, heute ein asphaltierter Güterweg. Darunter liegen die platzgreifende Kreuzung der B 311, der Brucker Bundesstraße (Zell am See) und der Aus- und Zufahrten des Schmittentunnels, sowie der große Parkplatz der Areithbahn.
Geschichtliche Ereignisse in Sichtweite des Baumes
Hier sind zu allererst die häufigen Hochwässer zu erwähnen, deren Ursache der Einbruch der Salzach in den Zeller See war und deren Wassermassen am Fuße des Keilbergs den Talboden bedeckten. Während eines solchen Ereignisses konnte man mit einem Flachboot vom Brucker Kirchbichl bis in das Ortszentrum von Zell am See rudern.
Ebenfalls im nahen Umfeld des Baumes befand sich der Kupfererzbergbau Limberg, dessen Überreste noch heute im Gelände des Schüttbachgrabens zu sehen sind. Das Bergwerk wurde über Jahrhunderte immer wieder aufgegeben und neu begründet. Erst 1863 wurde es endgültig geschlossen.
Sollte der Baum nur wenig älter als 400 Jahre sein, so wäre er auch Zeitzeuge des Todes des Rossschneiders Hans Keil, der möglicherweise von einem der Keilberggüter im Nahbereich der Eiche am Keilberg abstammte und 1606 gemeinsam mit Stefan Guthund als Aufrührer enthauptet wurde.
Quellen
- Diverse Salzburgwikiartikel