Carterocephalus palaemon
Carterocephalus palaemon (Papilio palaemon Pallas, 1771: 471) ist eine Art aus der Familie Hesperiidae (Dickkopffalter).
Volkstümliche(r) Name(n)
Gelbwürfeliger Dickkopffalter
Variabilität
Größe und Ausdehnung der gelben Flecken auf der Flügeloberseite unterliegen einer signifikanten Variabilität, wobei diese bei den Männchen meist ausgedehnter und oft auch heller sind als bei den Weibchen. Die rundlichen Flecke auf der Hinterflügel-Unterseite variieren ebenso in der Größe, wie auch in der Färbung von matt gelb bis fast weiß.
Diagnose
C. palaemon ist durch Färbung und Zeichnung in Salzburg unverwechselbar.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
In Salzburg wurde C. palaemon bereits in allen Landesteilen nachgewiesen (Embacher et al. 2024). Die Höhenverbreitung ist von 390 bis 1800 m dokumentiert, mit Einzelfunden bis 2100 m Höhe. Die Art ist relativ euryök (Shannon-Wiener-Index 5,12) und fliegt in Hochstaudenfluren aller Art, auf mageren Wiesen (sowohl Feuchtwiesen, wie auch trockenen Magerwiesen), an Waldrändern und auf offenen Stellen in Flussauen. In vielen anderen Lebensräumen wird die Art hingegen nur vereinzelt angetroffen und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, wie auch im Siedlungsbereich fehlt sie weitgehend (Kurz & Kurz 2025).
C. palaemon fliegt in Salzburg in einer Generation im Jahr von Ende April bis Anfang Juli. Die Raupe überwintert halb erwachsen.
Nachbarfaunen In Österreich kommt die Art in allen Bundesländern vor (Huemer 2013). In Oberösterreich ist sie ebenso in allen Landesteilen anzutreffen wie in Bayern (Kusdas & Reichl 1973, Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die tageszeitliche Aktivität der Falter ist von 9 bis 17 Uhr MEZ dokumentiert, die Nektaraufnahme, zu der nur drei Datensätze vorliegen, von 14 bis 17 Uhr MEZ. Letztere erfolgt z. B. an Geranium sylvaticum (Wald-Storchschnabel) oder Taraxacum officinale agg. (Kurz & Kurz 2025). Zu den Entwicklungsstadien liegen aus Salzburg keine dokumentierten Informationen vor. Nach Lepiforum (2025) fressen die Raupen an verschiedenen mehrjährigen Süßgräsern wie Molinia arundinacea, Phalaris arundinacea, Calamagrostis epigejos, Phragmites australis, aber auch an vielen anderen. Sie spinnen dabei ein Grasblatt mit wenigen starken Seidenfäden der Länge nach zu einer teilweise offenen Röhre zusammen, die sie nur zum Fressen verlassen.
Auf Grund der weiten Verbreitung im Land wird C. palaemon in Salzburg als ungefährdet angesehen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024). Diese Einstufung gilt auch für das Alpenvorland und das Salzburger Becken, obwohl die Art hier deutlich seltener anzutreffen ist wie im Gebirge (Gros 2023).
Weiterführende Informationen
|
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
- Gros, P. 2023. Rote Liste der Tagfalter Salzburgs – Evaluierung des Gefährdungszustands der in Salzburg nachgewiesenen Tagfalterarten, Datenstand 2021 45/23. Naturschutzbeitrag: 1-81.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.03].
- Kusdas, K. & E. R. Reichl 1973. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 1. Tagfalter. Entomologische Arbeitsgemeinschaft O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-266.
- Lepiforum e.V. [Hrsg.] 2008-2025: Carterocephalus palaemon (Pallas, 1771). URL: https://lepiforum.org/wiki/ [online 2025.07.03].