Bürgermeisterturm (Festung Hohensalzburg)

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der Bürgermeisterturm von den Dombögen aus gesehen.
Von links: der Bürgermeisterturm, darüber der alte Trompeterturm, der jüngere Trompeterturm ist schräg rechts darüber; zwischen dem alten Trompeterturm und dem Keutschachbogen (rechts) befindet sich die Kleine Bastei, über dieser die Kuenburgbastei.
Der große weiße Turm links ist der Bürgermeisterturm auf der Festung Hohensalzburg, rechts führt das Bürgermeistertor durch den Turm. Oben, der kleine weiße Turm, ist der alte Trompeterturm.

Der Bürgermeisterturm, auch Schlangenrondell, ist ein markanter Turm im Nordosten der Festung Hohensalzburg auf dem Festungsberg in der Altstadt von der Stadt Salzburg.

Geschichte

Der Wehrbau wurde 1524 unter der Regentschaft des Fürsterzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg erbaut. Und zwar, um die "Bürger zu meistern": es war die Zeit des ersten großen Aufstandes gegen den Erzbischof. Daher ließ er den Turm errichten. Die Geschütze dieses Turmes konnten auf den gefährdeten Zugang zur Burg und auf die Stadt gerichtet werden, um die Bürger zu meistern.

Der zweite gebräuchliche Name des Turmes, Schlangenrondell, kam Ende des 18. Jahrhunderts auf und bezieht sich auf die hier einst aufgestellten Feldschlangen.

Beschreibung

Dieser Turm über der Salzburger Altstadt schließt an den Schlangengang an, der nach Artillerie-Geschützen, den Feldschlangen (kleineren "wendigen" Kanonen) benannt ist.

Das Bauwerk sitzt auf einer Felsnase und erhielt im Auftrag von Matthäus Lang zur Stadt hin 4,5 bis 5 m (!) dicke Mauern. Diese extreme Mauerstärke wird im übrigen Festungsbereich nicht annähernd erreicht. Das Bauwerk ist in zwei Geschossen mit je drei tiefen Geschütznischen mit runden Geschützöffnungen versehen. Steinringe mindert dort die Gefahr durch abprallende Geschosse. Die Öffnungen waren einst mit großen quadratischen Fall-Läden versehen, deren Angeln noch vorhanden sind. Hinter den Zinnen der Turmkrone befindet sich ein Wehrgang und darüber ein niedriges Dach.

Das obere Geschoß hat sein heutiges Aussehen und Überdachung erst 1715 unter Fürsterzbischof Franz Anton Fürst Harrach erhalten. Zuvor befand sich unter dem Dach und vor den (heute teilweise vermauerten) Zinnen auskragend eine hölzerne aber verputzte Brustwehr, die sich im Schlangengang und über dem Einfahrtsraum gleichartig fortsetzte. Auch die innere Mauerkrone zwischen Hohem Stock und Trompeterturm und weiter zur Rosspforte besaß übrigens eine solche für das Spätmittelalter und die frühe Neuzeit für zahlreiche Wehrbauten der Zerit typische Brustwehr. Das Dach ist in der für den Inn-Salzach-Kreis typischen Grabendach ausgeführt.

Im Turminnere zeigen Wandzeichnungen sowie eingravierte Namen und Jahreszahlen, dass Graffiti kein Phänomen der heutigen Zeit ist, sondern schon schon vor mindestens 200 Jahren angewandt wurde.

Plan

Quellen