Lasser von Zollheim
Die Familie von Lasser zu Zollheim [1] war ein osttirolisch-salzburgisches Adelsgeschlecht.
Herkunft und Stand
Auf ihrem alten Edelsitze Zollhaim in Matrei in Osttirol saßen seit altersher die Herren von Lasser.
Das Geschlecht war schon 1525 in der Adelsmatrikel der Salzburger Landstände verzeichnet.
Seit dem 9. Juli 1574 war es durch Wolfgang Adam Lasser, Verwalter des Hofurbargerichtes Brixen, wappenfähig.
Im Jahr 1708 wurden die Brüder (nach Anderen: Vettern) Wolfgang Andreas Lasser, Pfleger zu Windisch-Matrei, und Johann Adam Lasser († 1734 zu Friesach in Kärnten, salzburgischer Rat und Vize-Domamts-Verweser) von Kaiser Josef I. mit dem Prädikat „von Zollhaimb“ in den Reichsritterstand erhoben.
Die Freiherren von Lasser besaßen 1620, Wolf Adam Lasser von Zollheim erhielt 1741 die Salzburgische Landmannschaft.
Ämter
Mitglieder des Geschlechts standen im 17. und 18. Jahrhundert als Pfleger von Windisch-Matrei und Hopfgarten, Vizedome von Friesach und in der Steiermark in fürsterzbischöflichen Diensten.
Einzelne Vertreter
Die Familie Lasser zu Zollheim stellte ab 1597, nach anderen ab 1617 den Pfleger der salzburgischen Besitzungen in Osttirol, der in Windisch-Matrei (seit 1918: Matrei in Osttirol) seinen Sitz hatte. Von 1721 bis 1804 war das Pflegamt in der Familie erblich.
Wolfgang Andreas Lasser, der eine der 1708 geadelten, soll bei der Vertreibung der 750 protestantischen Bewohner des Defereggentales im Oktober 1680 besonders streng vorgegangen sein.
- Wolfgang Adam Jakob († 1769), der Sohn des Vorigen, hatte mit Margarete geb. Hasenöhrl († 1802) zwei Söhne, Ignaz und Johann Andreas, die nun die Matreier und Hopfgartner Linie begründeten.
- Ignaz (Wolfgang Adam) von Lasser (* 3. März 1747 Matrei, † 15. September 1804), war Pfleger von Matrei und hatte mit Maria Ursula geb. Jud ( *1748 Nikolsdorf, † 1828 Matrei) 14 Kinder, darunter die folgende neun Söhne:
- Johann von Lasser zu Zollheim (*14. August 1775 Matrei, † 15. August 1805 Saalfelden), Beamter bei den Pfleggerichten von Glanegg bei Salzburg, Windisch-Matrei und Lichtenberg/Saalfelden;
- Franz Xaver (* 9. Mai 1779 Matrei † 8. August 1855 Mühlbach), Pfarrer in Nikolsdorf;
- Anton (* 29. August 1781 Matrei, † 12. Mai 1827 Imst), Notar in Matrei, Kreiskommissär im Oberinntal 1809;
- Vinzenz (* 26. Oktober 1782 Matrei, † 14. Dezember 1860 Salzburg), Hofrichter des Stiftes Michaelbeuern, verh. mit Emerentia Walpurga von Koch-Sternfeld;
- Alois Augustin (* 20. Mai 1787, † 10. Februar 1845), Gerichtskanzlist, verh. mit Ursula Raneburger;
- Georg von Lasser (* 24. April 1822, † 25. Dezember 1889), mit dem Klosternamen „Johann Baptist“ Abt des Stiftes Lambach (OÖ);
- Jakob (* 24. Juli 1790, † 3. März 1832) in Taisten;
- Benedikt Peter (* 7. Juli 1780 Matrei), verh. mit Katharina Josefa Steger (Radstadt);
- Josef Freiherr Lasser von Zollheim (* 30. September 1815 Weißenbach bei Strobl, † 19. November 1879 Wien), k. k. Minister des Innern;
- Ignaz (* 9. Oktober 1788), Salinen-Beamter;
- Georg (* 6. Oktober 1791), Gerichtsadjunkt in Imst.
- Ignaz (Wolfgang Adam) von Lasser (* 3. März 1747 Matrei, † 15. September 1804), war Pfleger von Matrei und hatte mit Maria Ursula geb. Jud ( *1748 Nikolsdorf, † 1828 Matrei) 14 Kinder, darunter die folgende neun Söhne:
Da alle Söhne des Ignaz (Wolfgang Adam) von Lasser Matrei verließen, verschwanden die Lasser mit dem Tod des Ignaz 1804 endgültig aus Matrei.
Bekanntester Vertreter des Geschlechts ist der erwähnte k. k. Minister des Innern Josef Freiherr Lasser von Zollheim.
Quellen
- Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, XIV. Teil (Wien 1865), 174 ff.
- genforum-Posting
- A.S., Aus dem Archiv, in Pfarrbrief Saalfelden Dezember 2008 S. 12
- [Rudolf] Granichstaedten: Die Matreier Pfleger-Familie Lasser zu Zollheim, in Osttiroler Heimatblätter Nr. 2/1960 (Heimatkundliche Beilage des „Osttiroler Boten“).
- ↑ Die überlieferten Familiennamen und Adelsbezeichnungen schwanken. Häufig sind „Freiherr von Lasser“, „Freiherr Lasser von Zollheim“, weniger häufig „Ritter von Lasser zu Zollheim“. Womöglich gehörte das Geschlecht dem Salzburger Freiherrenstand an, bevor es in den Reichsritterstand erhoben wurde.