Stiftspfarrkirche St. Michael

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Stiftspfarrkirche Mattsee, von der Südostseite
Turm der Stiftspfarrkirche Mattsee

Die heutige Stiftspfarrkirche St. Michael in der Flachgauer Marktgemeinde Mattsee ist der vierte Kirchenbau, der an genau derselben Stelle wie die Gründungskirche aus dem 8. Jahrhundert steht. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht.

Geschichte

Im Zuge einer Restaurierung der Stiftspfarrkirche in den Jahren 1976 – 1979 wurden bei Grabungen im Inneren der Kirche 1978 interessante Spuren zur Baugeschichte entdeckt. Es hat vier Bauphasen an dieser Kirche gegeben.

So wurden Pfostengruben gefunden, welche belegen das bereits in vorkarolingischer Zeit (vor 750) eine Holzkirche bestand. Diese wurde vermutlich im 10. Jahrhundert durch einen ersten Bau aus Stein ersetzt. Dieser Bau war gleich breit war wie das heutige Mittelschiff. Der Altarraum dieses ersten Steinbaues umfasst genau den Bereich der heutigen Vierung. Auch die Hauptachse des westlich anschließenden Kirchenraumes stimmt mit der heutigen überein. Keine Hinweise konnten bei Grabungen für diesen Kirchenbau auf klösterlichen Gebäude wie Speisesaal (= Refektorium) oder Schlafsaal (= Dormitorium) gefunden werden. Dies deutet archäologisch auf die Umwandlung im beginnenden 11. Jahrhundert des Klosters in ein Collegiatstift hin.

Im 12. Jahrhundert wurde ein größerer romanischer Bau errichtet. Dieser wurde vermutlich 1276 bei einem Brand stark beschädigt, wodurch die Kirche unter Verwendung alter Mauern fast vollkommen neu im frühgotischen Stil errichtet wurde. Aus der Zeit der Spätgotik gibt es noch das eindrucksvolle Fresko des hl. Christophorus im nördlichen Seitenschiff zu sehen.

Im Winkel zum Querhaus wurde 1365 an das südliche Kirchenschiff die Marienkapelle angebaut. Sie entspricht im Wesentlichen der heutigen Werktagskapelle. Wahrscheinlich erfolgte auch zur gleichen Zeit die Errichtung der Propstei samt Kreuzgang als ehemaliger Wohnsitz des Propstes und des dem Kapitel vorstehenden Dechants. Heute ist in diesem Gebäude das Stiftsmuseum untergebracht.

Um 1700 wurde der Innenraum vollständig Barock umgestaltet und erhielt seine reichen Stuckaturen und Malereien. Erst in den Jahren 1766 bis 1768 erhielt die bis dahin turmlose Kirche ihren heutigen Westturm. Der 60 m hohe Turm der Kirche wird auch "Goliath des Mattiggaues" genannt und ist nach Plänen von Wolfgang Hagenauer erbaut worden. Besonders sehenswert sind das Chorgestühl von ca. 1650, der Hochaltar von ca. 1730 und die vielen Grabepitaphien in der Kirche und dem Kreuzgang.

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Quellen