Saumpfade auch Saumwege genannt, wurden von den Samern (auch Säumer bezeichnet) über die Alpen benutzt.

Im Bereich der österreichischen Zentralalpen gab es eigentlich nur den Brennerpass, der durch seine geringe Höhe relativ einfach und gefahrlos zu überqueren war. Wollte man diesen Umweg nicht in Kauf nehmen, musste man die schwer begehbaren Alpenpässe überqueren: Felber Tauern, Großglockner, Radstädter Tauernpass und Katschbergpass.

Die Salzburger Erzbischöfe waren aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung dieser Saumpfader auch sehr besorgt um die Samer. Sie errichteten so genannte Tauernhäuser. Das waren Hospize, Wacht- und Raststationen. Aber trotz vieler Sicherungsmaßnahmen war das Säumen gefahrvoll und endete oft mit dem Tod, wie zum Beispiel der Passfriedhof in Obertauern zeugt.

Entlang dieser Saumpfade entwickelte sich schon bald auch der Schmuggel und auch recht früh touristische Infrastrukturen. Seit dem Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert führte ein Saumpfad über das Hochtor, dem drittwichtigste Handelsweg durch die Hohe Tauern. Beiderseits wurde damals der so genannte Blunter Tauern Zoll von den Händlern kassiert. Aber neben "legalen" Geschäften ...gingen die Händler auf vielerlei Abwegen und verschwärzten viel Contrabande, sie gehen immer mit Betrug schwanger.... Damit diese Leute ... voller unergründlicher Tücken niemals mehr mit Hinterlist herumwandeln... hetzte ihnen die Obrigkeit Überreiter auf die Spur. Das war eine Art berittene Gendarmerie, die meist aus pensionierten Jägern bestand. Jedoch hatte diese Art der "Jagd" wenig Erfolg, zumal Salzburg das Bierbrauen forcierte, um ihre Bürger vom italienischen Wein abzugewöhnen, der über die Alpen transportiert und auch natürlich geschmuggelt wurde. Kärnten wiederum verbot den Import von Salz über die Tauern. Damit wollte Kärnten den Schmuggel von billigerem Salz aus Nordtirol und der Steiermark unterbinden.

Diese Handlungen zeigten ihre Wirkung. Anstelle von Händlern und Schmugglern zogen nun Kärntner Weber auf "Gastarbeit" nach Bayern und Frauen aus dem Mölltal zur Erntehilfe in den Pinzgau. Doch auch die Salzburger Schmuggler fanden wieder ein einträgliches Geschäft. Sie schmuggelten Schnaps über den aber gefährlicheren Umweg über den Kalser Tauern.

Noch im Sommer 1947 wurde der Saumweg von Krimml ins Südtiroler Ahrntal von 5.000 jüdischen Flüchtlingen überquert, die von italienischen Häfen nach Palestina reisten. 1997 wurde eine Gedenktafel beim Krimmler Tauernhaus enthüllt.

siehe auch

Quelle