Leopold Ferdinand Habsburg-Lothringen

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Erzherzog Leopold Ferdinand Salvator, später nannte er sich Leopold Wölfling (* 2. Dezember 1868 in Salzburg, † 4. Juli 1935 in Berlin, Deutschland) war ein Sohn von Großherzog Ferdinand IV. von Toskana, der in Salzburg im Toskanatrakt wohnte.

Leben

Luisa Antonieta ältester Bruder sollte die Militärlaufbahn einschlagen und ging zur Marine. Aber es geschahen zwei Ereignisse, die ihn aus dieser für alle Erzherzöge vorbestimmte berufliche Laufbahn warfen.

Er liebte seine Cousine Elvira, die Tochter des spanischen Kronanwärters Don Carlos. Aber Kaiser Franz Joseph I. verbot aus politischen Gründen diese Verbindung. Das dann ausschlaggebende Ereignis fand an Bord der Kaiserin Elisabeth auf einer Seereise nach Indien statt. Dabei kam es zum Bruch mit dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand. Leopold wurde ausgeschifft und nach Hause geschickt und strafversetzt zur Infanterie in die entlegene Garnison Iglau.

Dort lernte er Wilhelmine Admovicz kennen, die Tochter eines Postbeamten, Kellnerin und Prostitutierte. Der Erzherzog sorgte nun für sie und kaufte ihr in Wien in einem Nobelbezirk eine Villa. Als Leopold seine nicht standesgemäße Wilhelmine heiraten wollte, wurde er in eine Nervenheilanstalt gesteckt. Er überdachte die Situation und war nach einiger Zeit bereit, sich von Wilhelmine zu trennen, die durch einen Vertrag ein Vermögen gemacht hätte. Doch Leopold kehrte zu ihr zurück und der Vertrag war Schall und Rauch.

Nun wurde sein Wiedereintritt in die Armee abgelehnt, was Leopold dazu bewegte, aus der Familie Habsburg auszutreten. Am 11. Dezember 1902 floh er gemeisam mit seiner Schwester Luisa Antonieta in die Schweiz. Von Zürich aus telegrafierte er dem Kaiser, dass er aus dem Kaiserhaus austreten werde und künftig sich Leopold Wölfling nennen werde. Kaiser Franz Joseph verbot ihm daraufhin, jemals wieder nach Österreich zurück zu kehren und gab ihm eine Abfindung von 200.000 Kronen sowie aus dem privaten Vermögen des Hauses Toscana eine lebenslange Apange von 36.000 Kronen jährlich.

1903 heiratete Leopold seine Wilhelmine Admovicz, die bald einer vegetarischen Sekte von Naturmenschen beitrat. Sie verlangte von Leopold, dass er sich nicht mehr die Haare schneidet und anderes mehr. Was zur Scheidung 1907 führte.

Die Freiheit währte nicht lange. Schon Tage später lernte er die Prostituierte Magdalena Ritter kennen, die er von ihrem Zuhälter um 10.000 Kronen frei kaufte. Er heirate, doch auch diese Ehe hielt nur kurz.

Leopold taucht in München auf und 1912 ersucht er die Münchner Polizei, die Prostituierte Maria Scheikhardt aus der sittenpolizeilichen Aufsicht zu entlassen. Für den Dienst in der Armee im Ersten Weltkrieg abgelehnt, stand er nach dem Krieg buchstäblich vor dem Nichts, wohnte auf Untermiete, hungerte, kehrte 1921 nach Österreich zurück und lebte von Gelegenheitsarbeiten, Würstelverkäufer, Inseratenvertreter und Schmierenkomödiant. Dann zog er nach Berlin, heiratete noch ein Mal und starb als armer Mann am 4. Juli 1935 in Berlin.

Quellen