Kolkrabe
Steckbrief
Er ist nicht nur der größte heimische, sondern weltweit der größte Singvogel. Er erreicht 66 cm Körperlänge, ca. 1,4 kg Gewicht, verfügt über eine Flügelspannweite von rund 152 cm, ist kein Zugvogel und kann an die 30 Jahre alt werden. Er brütet ein Mal im Jahr. Seine Brutzeit liegt in der Regel in den Monaten Februar bis April. Das Nest wird gerne unter Felsüberhängen erbaut. Die Horstwand bildet bei geeigneter Lage für den Nahrungserwerb den Mittelpunkt des Revieres, das mit allen Mitteln verteidigt wird. Den Nestrohbau aus groben Zweigen besorgt das Männchen. Das Weibchen polstert das rund 50 cm große Nest mit weichem Nistmaterial aus und legt drei bis sechs Eier. Sie bebrütet diese 21 Tage. Während dieser Zeit wird sie vom Männchen mit Nahrung versorgt und verlässt das Nest nur kurz zum Trinken, Baden und Koten. Nach dem Schlüpfen verbleiben die Jungen 45 Tage im Nest, und werden von beiden Eltern gefüttert. Auch wenn sie bereits flügge sind, werden sie noch eine Zeit lang von den Elterntieren versorgt. Die Nahrung besteht aus Aas, Mäusen und Ratten, Obst und anderen Vögeln.
Wissenswertes
Kolkraben sind Aasverwerter, leben in Monogamie und sind überaus neugierig. Jungraben sind sehr gesellig. Sie bilden zuerst Geschwistergemeinschaften und wechseln später in einen Jungvogelverband. Rangkämpfe dienen der Erstellung der Rangordnung, die Grundlage für ein stabiles Beziehungssystem in der Gruppe ist. Der Kolkrabe kommt wie andere Raben und Krähen in Sagen und Mythen, sowie in Orts- und Familiennamen vor. Die Feinde des Kolkraben sind Uhu, Marder und vor allem der Mensch. Unter den Kolkraben finden sich territoriale Paare und unstete Gruppen von Nichtbrütern. Bei stärkerem Jagddruck nehmen Erstere ab und Zweitere zu. Die unerwünschten Folgewirkungen führen die vorgeblichen Jagdmotive ad absurdum.
Vorkommen in Salzburg
Der Kolkrabe kommt in allen Salzburger Gauen vor, im Flachgau jedoch nur im gebirgigen Teil, wie beispielsweise im Nockstein- und Gaisberggebiet. Aber auch in der Nordwand des Kapuzinerberges und in der Mönchsbergostwand wurden zumindest früher Bruten beobachtet. In Salzburg erstreckt sich die Brutzeit meist auf die Monate März, April und Mai.
Quellen
http://www.landesmuseum.at http://www.wildvogelhilfe.org http://naturschutzbund.at http://www.brodowski-fotografie.de alle abgerufen am 1. Juni 2014
Der Kolkrabe (Corvus corax) ist der größte heimische Singvogel.
Allgemeines
Er wiegt rund 1,2 kg und war einst weit verbreitet, bevor sein Bestand durch massive Verfolgung in ganz Mitteleuropa stark zurück ging. Die Alpen wurden dabei zu seinem wichtigsten Rückzugsgebiet, dem eine besondere Bedeutung für das Überleben dieser Singvogelart zukommt. Seit der Kolkrabe geschützt ist, konnte sich der Bestand erholen und kommen Kolkraben in geringem Ausmaß nun auch wieder im Alpenvorland und in manchen Mittelgebirgslagen vor.
Auch im Nationalpark Hohe Tauern ist die Vogelart weit verbreitet und zählt daher zu den Tieren im Nationalpark Hohe Tauern. Sein Flug kann hier ganzjährig in Tal- und Gipfellagen beobachtet werden.
Horst und Brutverhalten
Der Kolkrabe legt seinen Horst üblicherweise in unzugänglichen Felsen der Bergwald- und Subalpinstufe – also unterhalb der Baumgrenze – an. Er legt kilometerlange Flugstrecken zurück, um Nahrung zu finden, und streicht dabei bis in die Alpinstufe hinauf. Der Kolkrabe ist ein Allesfresser, der eine Vorliebe für Aas hat, und ist daher ähnlich wie die Alpendohle regelmäßig auch auf Abfallplätzen nahe Berghütten sowie Berggasthöfen zu beobachten.
Ringmeldung
Es macht Sinn beim Beobachten von Vögeln oder bei der Auffindung von toten Vögeln auch einen Blick auf eine eventuelle Beringung zu werfen. Ringfunde können jederzeit nach Radolfzell[1] gemeldet werden und sind ein aktiver Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung und zum Schutz der Vögel Europas. Wer einen Ringfund meldet, erhält nachfolgend einen Lebenslauf des betreffenden Vogels, was sehr interessant sein kann.
Quellen
- Eberhard Stüber, Norbert Winding: Die Tierwelt der Hohen Tauern, S. 142 und 143, 4. aktualisierte Auflage, HG Nationalparkrat, Matrei, 2007