Grafen von Plain
Das Geschlecht der Grafen von Plain stammte von Plain bei Großgmain.
Geschichte
Das Erbe der »WILHELME und LIUTOLDE«, der Grafen im südlichen (oberen) Salzburggau, erwarb durch Heirat Graf Werigand, wohl identisch mit dem gleichnamigen Verwandten der hl. Hemma (Gurk). Er errichtete um 1100 die Burg Plain nahe dem Salzzentrum Reichenhall, nach der er sich seit 1108 nannte.
Die Grafen von Plain nahmen durch ihre Ministerialen umfangreiche Gerichtsrechte nördlich von Reichenhall im Salzburggau (Gerichte Staufenegg, Plain und Raschenberg) und im östlichen Chiemgau wahr. Sie verwalteten südlich von Salzburg die Grafschaft im Kuchltal mit dem Gerichtsort Grafengaden (St. Leonhard) und dem um 1185 begonnenen Salzbergbau am Dürrnberg bei Hallein.
Im Auftrag von Kaiser Friedrich Barbarossa zogen die Plainer 1167 unter Liupolt (1135/40-1193), Sohn von Liutold I., gegen Salzburg. Sie verwüsteten die Stadt und Festung, um die Reichsacht zu vollziehen. Auch unter Liupolt wurde der Einfluss der Plainer vergrößert.
Sie waren seit dem 12. Jahrhundert vom Baiern-Herzog, ab 1228 vom Erzbischof von Salzburg mit der Grafschaft im Unterpinzgau belehnt. Sie fungierten als Vögte der Klöster Frauenchiemsee (Chiemsee), Michaelbeuern, zeitweise auch von St. Peter in Salzburg und gründeten 1123/29 mit Erzbischof Konrad I. das Augustinerchorherrenstift Höglwörth.
Seit 1188 nannten sie sich nach den großen Besitzungen im nördlichen Niederösterreich, vielleicht einem Erbe nach den Grafen von Peilstein, Grafen von Plain und Hardegg. Nach dem Tod Graf Liutolds IV. 1249 zog der erwählte Erzbischof Philipp von Salzburg die Grafschaft im Unterpinzgau und alle Lehen »inner Gebirg« ein; die übrigen Besitzungen, mit denen er die Grafen Otto und Konrad belehnte, erhielt er von diesen sofort wieder als Pfand. Nach dem Tod der Brüder († 1260 bei Staatz) fiel der Großteil der Gerichtsrechte mit der »Grafschaft Plain« an das Erzbistum Salzburg, die Vogtei über Michaelbeuern und ein Teil der Eigengüter an die Edlen von Schaunberg.
Weblink
- Die Grafen von Plain Hardegg von H. Dopsch
Quelle
- Die Grafen von Plain Hardegg von H. Dopsch