Hellbrunner Allee
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| Hellbrunner Allee | |
| Länge: | ca. 2500 m |
| Startpunkt: | Hofhaymer Allee |
| Endpunkt: | Fürstenweg |
| Karte: | Googlemaps |
Die Hellbrunner Allee in der Stadt Salzburg verbindet die Stadt mit Hellbrunn. Sie wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Auftrag von Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems angelegt. Sie ist heute die älteste erhaltene herrschaftliche Allee Mitteleuropas und vermutlich die weltweit älteste erhaltene herrschaftliche Allee.
Geschichte
Die Hellbrunner Allee wurde von 1613 bis 1615 im Zuge des von Fürsterzbischof Markus Sittikus in Auftrag gegebenen und im Geiste der Spätrenaissance ausgeführten Baus des Lustschlosses Hellbrunn, samt der zugehörigen großzügigen Gartenanlage angelegt. Zu diesem Schlossgarten gehören bzw. gehörten drei Teile: der geometrische Lustgarten, der große Jagdgarten und der naturnahe sakrale Garten im Süden.
Diese Allee war repräsentativer Zufahrtsweg mit weit ausgreifenden Landschaftsgärten zu beiden Seiten des fürstlichen, Baum bestandenen Weges. Hellbrunn besitzt die weltweit besterhaltenen Renaissance-Wasserspiele nach italienischem Vorbild. Der Grünraum beiderseits der Allee mit dem Hellbrunnerbach im Westen und dem (heute trockengefallenen) Eschenbach im Osten ist heute der weitum besterhaltene Renaissance-Landschaftsgarten Europas, die Hellbrunner Allee ist dabei die älteste erhaltene Allee Mitteleuropas und vermutlich sogar die weltweit älteste erhaltene herrschaftliche Allee.
Wie Perlen liegen an der Hellbrunner Allee und ihrem Landschaftsgarten eine Reihe von Herrensitzen.
- das Emslieb im Süden,
- die Meierei des Schlosses Emslieb, später Reitstall, heute privates Wohnhaus
- die Emsburg mit dem Hahnhof, einem historischen Wirtschaftsgebäude
- der Kreuzhof neben der Embsburg
- die Fronburg (einst auch Schloss Kuenburg genannt) und
- der Kayserburg.
In nächster Nähe der alten Allee liegen zudem
- das Fischerhäusl (fast gegenüber des Schlosses Hellbrunn)
- der Lasserhof (auch Metzgermayerhof, Rupertihof oder zuletzt "Gwandhaus" genannt)
- Frohnburghof mit Frohnburgstadel, herrschaftlicher Gutshof-Meierhof, auch Ederbauer genannt
- der Christanihof (Schloss Herrnau) und nicht zuletzt
- Schloss Freisaal (einst auch Freudensaal genannt).
Die Geschichte dieser Herrenschlösser, welche die Landschaft in der Regel wiederum durch in die Landschaft ausgreifenden Seitenalleen miteinbeziehen, sind mit dem Erbauer der Allee Markus Sittikus bzw. mit den Fürsterzbischöfen vielfach verquickt.
- „Neben der Altstadt ist die Hellbrunner Allee mit ihrem im Großen und Ganzen noch intakten Bestand mächtiger alter Bäume, daran aufgereiht die einzigartige Kette von Schlössern und Schlösschen schlechterdings das Wertvollste, was Salzburg überhaupt besitzt“ Zitat: Prof. Hans Sedlmayr.
Seltene Tiere der Allee
Die Allee besitzt für die Kleintierwelt, für Fledermäuse, Vögel und holzbewohnende Käfer eine herausragende Bedeutung. Eine Vielzahl der zahlreichen in der Hellbrunner Allee nachgewiesenen Käferarten ist heute Mitteleuropa weit sehr gefährdet. Viele von diesen Käfern werden hierzulande nicht überleben können, wenn nicht von Naturschutzseite ausreichende und effiziente Maßnahmen gesetzt werden. Den letzten Resten der einstigen Urwaldbewohner kann hier eine Überlebenschance geboten werden. Künftig sollte deshalb extrem vorsichtig bei „Sanierung“ und „Erneuerung“ alter Bäume vorgegangen werden.
Literatur und Quellen
- Dr. Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung — Zur Geschichte der Allee und ihrer Bedeutung. aus: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 146, S. 405-426, Salzburg 2006
- Dr. Reinhard Medicus: Die alten baumschattigen Fahrwege Salzburgs aus: Bastei - für unser Salzburg, Folge 3/2008 S.15-19 Salzburger Stadtverein, 2008
Bildergalerie
Hellbrunner Allee, Ansicht vom Hellbrunner Berg aus