Eduard Krischek

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Ministerialrat Eduard Krischek (* 1835/36; † 12. August 1916 in Wien)[1] war von 1869 bis 1871 Landesschulinspektor für die realistischen Fächer der Mittelschulen Salzburgs, Tirols und Vorarlbergs.

Leben

Krischek war ursprünglich Professor für Mathematik und Physik an den Gymnasien zu Hermannstadt (in Siebenbürgen, heute Sibiu), Ofen (heute Buda, ein Teil der ungarischen Hauptstadt Budapest) und schließlich Graz.

Als im Juni 1869 in Durchführung des Reichsvolksschulgesetzes[2] die Landesschulinspektoren ernannt wurden, befand sich unter ihnen auch Eduard Krischek; von Innsbruck aus amtierte er als Landesschulinspektor für die realistischen Fächer der Mittelschulen Salzburgs, Tirols und Vorarlbergs (während der bisherige Schulrat Dr. Josef Köhler für die Aufsicht hinsichtlich der humanistischen Fächer und Vinzenz Laukotzky für die Salzburger Volksschulen zuständig war).[3]

Schließlich wurde er von Karl Ritter von Stremayr (* 1823, † 1904), k. k. Minister für Cultus und Unterricht (1870/71–1879), in dessen Ministerium berufen, wo er zunächst den Rang eines Sektionsrates und bald den eines Ministerialrates bekleidete. Ein wohlinformierter Zeitzeuge berichtete nach Krischeks Ableben:

"Stremayr wußte recht gut den für die Leitung des Mittelschulwesens geeigneten Mann in Krischek zu wählen, der von den Ideen der von Exner und Bonitz begründeten Reform ganz durchdrungen war und die Wichtigkeit und den Wert der Naturwissenschaften sowie der Geisteswissenschaften in gleicher Weise zu würdigen verstand. Es zeichnete ihn auch eine ungewöhnliche Arbeitskraft aus, die alle obwaltenden Schwierigkeiten und Widerstände überwand. In Anerkennung seiner Verdienste wurden ihm der Orden der Eisernen Krone dritter Klasse und das Ritterkreuz des Leopolds-Ordens verliehen. Nach seiner infolge längerer Krankheit erfolgten Versetzung in den bleibenden Ruhestand überreichte ihm eine Deputation von Mittelschulprofessoren ein prachtvolles Album mit den Photographien der Gymnasial- und Realschulprofessoren der österreichischen Monarchie, und sein Andenken ist in diesen Kreisen noch fortwährend lebendig. Als Charakter war er bei seiner Gerechtigkeitsliebe und Humanität ein wahres Juwel. Mit Stremayr blieb er auch nach seiner Pensionierung in freundschaftlichen Beziehungen und er war auch ein intimer Freund des berühmten Naturforschers und Philosophen Ernst Mach."

Als Personalreferent im Ministerium für Cultus und Unterricht legte Krischek eine erstaunliche Personenkenntnis an den Tag.[1]

"Erfüllt von seltenem Gerechtigkeitssinn, edelstem Wohlwollen und absoluter Vorurteilslosigkeit, wußte er stets ruhig und sachlich seinen Anschauungen Geltung zu verschaffen."[1]

Quelle

  • Neue Freie Presse, 27. September 1916, S. 10: Ministerialrat Eduard Krischek †

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Neues Wiener Tagblatt, 16. August 1916, S. 11: Ministerialrat Eduard Krischek †
  2. Salzburger Volksblatt, 5. August 1919, S. 3: Vor fünfzig Jahren. Aus dem Merkbuche eines Salzburgers.
  3. Gemeinde-Zeitung, 24. Juni 1869, S. 3: Neuernannte Landesschul-Inspektoren, Schulräthe und Schulreferenten.
Zeitfolge
Vorgänger

Landesschulinspektor für die Mittelschulen Salzburgs, Tirols und Vorarlbergs
1869–1871
Nachfolger

Josef Schwammel