Pferch

Aus SALZBURGWIKI
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Pfrenger oberhalb des Weißenbachtales in den Hohen Tauern
Ehemalige Pferchanlage auf der Weißeneckalm im hinteren Hollersbachtal in den Hohen Tauern
Praktisch intakter Pfrenger im Umfeld des Maurerkogels in den Kitzbüheler Alpen
Pferch im Dürnbachgraben bei Neukirchen am Großvenediger in den Kitzbüheler Alpen

Ein Pferch, mundartlich Pfrenga (von Pfrenger), ist in den Hohen Tauern und in den Pinzgauer Grasbergen ein meist mit einem Steinhag aus Klaubsteinen eingefriedetes Areal, das zum Sammeln und Zusammenhalten der Weidetiere zum Schutz vor Raubtieren während der Nacht, vor dem Viehtrieb und auch während des Melkens genutzt wurde.

Einführung

Aufmerksamen Bergwanderern, denen das Gipfelerlebnis allein nicht genügt, fallen in Bergtälern, in denen oft heute noch Almwirtschaft betrieben wird, gelegentlich Strukturen im Gelände in das Auge. Manche bilden die Überreste verfallener Almhütten (Alm-Wüstungen) oder ehemaliger Hirtenunterstände (Halterhütten) und dort wo Goldbergbau betrieben wurde, auch Ruinen ehemaliger Berghäuser. Daneben finden sich andere Klaubsteingebilde, die aufgrund ihrer Größe und Lage nur als frühere Pferchanlagen - auch Pfrenger genannt - gedeutet werden können.

Form und Lage

Pferche weisen unterschiedliche Größen und Formen auf. Sie können rundlich oder rechteckig sein. Auch gibt es unregelmäßige Formen. Sie können aber auch eine oder mehrere kleinere Anbauten aufweisen, die vermutlich dem Hirten als Unterkunft und Materiallager dienten. Pferche befinden sich in der Regel im Bereich einer Geländeverflachung, wobei dahinter das Gelände steil ansteigen kann. Sie wurden in der Nähe von Wasservorkommen und von Geröllhalden angelegt, die das Baumaterial für die Trockenmauern lieferten.

Funktion

Pferche dienten dem Zusammenhalten vor allem der Kleintiere wie Hausschaf und Hausziege während der Nacht und bei Schlechtwetter, zum Schutz vor Absturz und vor Raubtieren wie Bär, Wolf und Luchs, sowie dem Sammeln der Weidetiere vor dem Viehtrieb. In den Pfrengern wurden aber auch die Kühe gemolken.

Quellen

  • Markus Mühlknecht, Strukturen im Hochgebirge, Beispiel Schlandraun Tal (Vintschgau, Südtirol), in: Archäologie in den Alpen. Alltag und Kult, Hrsg. ANISA, Verein für alpine Forschung, Haus im Ennstal, Nearchos, Band 19, 2010