Lawinenwarnkommission

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In allen von Lawinen gefährdeten Regionen bestehen Lawinenwarnkommissionen.

Allgemeines

Deren Mitglieder - Experten im Bereich der Lawinenkunde - sind unter oft großer Gefahr auf freiwilliger Basis und ehrenamtlich tätig. Das Marterl auf dem Stubnerkogel, auf dem Lois Schafflinger aus Bad Gastein gedacht wird, der im Dienste der Lawinenkommission selbst Opfer einer Lawine wurde, bezeugt die unverzichtbare, aber gefahrvolle gemeinnützige Tätigkeit der Kommissionsmitglieder.

Im Bundesland Salzburg gab es 2012 rund 70 Lawinenwarnkommissionen mit mehr als 500 ehrenamtlichen Mitgliedern. Sie bestehen unter anderem aus Vertretern der Gemeinden, Polizei, Straßenmeistereien, Forstverwaltungen oder Bergrettung.

"Der Druck auf die Kommissionen ist oft sehr stark, da viele Menschen - Gäste wie Einheimische - kein Verständnis zeigen, wenn Straßen oder Skipisten wegen Lawinengefahr gesperrt werden" sagte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller im Februar 2012 anlässlich von Ehrungen von Mitgliedern von Lawinenwarnkommissionen.

Tragische Unglücke

Am 29. Februar 2012 starb Josef Wieland, Mitglied der Lawinenkommission von Obertauern, bei einer Kontrollfahrt unter den Schneemassen einer Lawine. Zusammen mit einem Kollegen war er aufgebrochen zu prüfen, ob gewisse Lifte wegen Lawinengefahr gesperrt werden müssten. Im freien Skigelände wollten sie im Bereich der Seekarspitzbahn im sogenannten Trog kontrollieren. Sie waren mit Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonden und Schaufeln ausgerüstet. Plötzlich lösten sich die Schneemassen und rissen den 45-Jährigen mehr als 200 Meter mit. Doch für ihn kam jede Hilfe zu spät. Wieland verstarb noch an der Unglücksstelle. Er hatte seit 26 Jahren in Obertauern bei den Kringsliften gearbeitet[1].

Quelle

  1. "Salzburger Nachrichten", 1. März 2012