Salzburger Emigranten
Unter Salzburger Emigranten werden meist jene Untertanen der Salzburger Erzbischöfe verstanden, die wegen ihres protestantische Glaubens ihre Heimat verlassen mussten. Dies geschah vorwiegend im Zuge planmäßiger Protestantenvertreibungen. Die betroffenen Protestanten werden in der Geschichtswissenschaft als Exulanten bezeichnet, sodass man in diesem Zusammenhang auch den Ausdruck Salzburger Exulanten findet.
Allgemeines
Die größte Salzburger Protestantenvertreibung war die von 1731/32. Sie betraf rund 20 000 Personen, die, soweit sie die Strapazen der Austreibung, des Weges in eine neue Heimat und der Ansiedlung in einem fremden Land überstanden, teilweise in ihrer neuen Heimat eigene Kolonien, und somit lange Zeit hindurch wohlunterscheidbare Gruppen bildeten, vor allem
- die Salzburger in Ostpreußen – siehe dazu auch die Artikel
- – und
- die „Salzburgers“ von Ebenezer, Georgia, USA.
Als „verspätete Salzburger Emigranten“ können auch die aus dem ehemaligen salzburgischen Zillertal ausgewiesenen Protestanten angesehen werden, denen die von Kaiser Joseph II. für seine Erbländer gewährte Toleranz verweigert wurde.
Literatur
- Ostpreußen (Beispiele):
- Gerhard Brandtner, Ostpreußen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Ansiedlung der Salzburger Emigranten, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 133, 1993, S. 225-260
- Reinhard Rudolf Heinisch, Sommer 1914. Ostpreußische Salzburger zu Besuch in der alten Heimat, in: MGSLK 130, 1990, S. 557-584
- Karl Kässwurm, Einige Nachrichten über die Salzburger-Emigranten von 1732 und deren Kolonie in Ost-Preußen, in: MGSLK 30, 1890, S. 242-257
- Otto Kerschhofer, Die Salzburger Emigration nach Preußisch-Litauen, in: MGSLK 116, 1976, S. 175-254
- Wolfgang Menger, Die Salzburger Emigration nach Ostpreußen von 1731/32. Ein medizinisch-geschichtlicher Beitrag zum Umsiedlungsproblem, in: MGSLK 98, 1958, S. 89-128
- Sonstiges Deutschland:
- Uwe Jens Wandel, Salzburger Emigranten im Remstal, in: MGSLK 122, 1982, S. 321-340
- Jost Casper, Johann Sebastian Bach und die Salzburger Emigranten. Eine unheilige Legende, in: MGSLK 122, 1982, S. 341-370
- Hedda Baerfacker, Die Salzburger Emigranten in Sachsen (1732). Beitrag zu Dokumentation "Die Salzburger Emigranten in Sachsen und Thüringen", in: MGSLK 130, 1990, S. 485-500
- Georgia: Siehe den Artikel „Salzburgers“
Quellen
- Verlinkte Salzburgwiki-Artikel
- Wikipedia-Artikel „Salzburger Exulanten“
Siehe auch
- Artikel Emigrationspatent
- Artikel Salzbund
- Artikel Scharfetter