Weißstorch
Der Weißstorch (Ciconia ciconia) ist eine Vogelart aus der Familie der Störche (Ciconiidae).
Allgemeines
Der Weißstorch zählt zu den im im Land Salzburg bereits ausgestorbenen Brutvögeln. Bis um 1550 brütete der Weißstorch sogar auf etlichen Dächern der Stadt Salzburg. Er ist aber ein Zugvogel, der am Durchzug nicht selten auch in Salzburg beobachtet werden kann.
Für ihre Reise nach Afrika, wo diese Tiere überwintern, müssen sich Störche ein ordentliches Fettdepot anfuttern. Das Jahr 2012 war im Land Salzburg ein ungewöhnlich starkes Mäusejahr sodass die Störche genügend Nahrung hier fanden.
Um körpereigenen "Treibstoff" zu sparen, wählen Störche als Flugtechnik den Gleitflug. Dafür ist aber die Thermik über dem Mittelmeer ungeeignet. Daher haben sich im Zuge der Evolution zwei Reisewege für die Zugvögel entwickelt. Einerseits eine Westroute über Frankreich, Spanien und Gibraltar nach Afrika, andererseits eine Ostroute über Rumänien, den Bosporus und Israel nach Ägypten und von dort weiter in Richtung Süden.
Störche, die aus Polen oder dem Norden Deutschlands nach Afrika fliegen, teilen sich im Salzburger Alpenvorland auf diese beiden Flugrouten auf. Dabei wird auch eine Rast eingelegt und eben auf Mäusefang gegangen.
Die längste bisher von Wissenschaftern erfasste Flugroute eines Storchs betrug 24 000 Kilometer, die längste Tagesetappe 550 Kilometer.
Störche sind besonders ruhige Vögel. Sie können weder rufen noch singen, dafür aber mit ihrem Schnabel herrlich klappern.
Jungtiere
Einen Tag nach ihrer Geburt wiegen Störche 60 Gramm. Sie entwickeln dann einen fast unstillbaren Appetit auf Fisch und Mäuse und können es so in kürzester Zeit auf ein Gewicht von zwei Kilogramm bringen. Schon nach 14 Tagen hocken die Küken aufrecht im Nest und schreien nach Futter. Nach neun Wochen werden sie flügge. Bei Störungen im Nest stellen sich kleine Störche tot. Das schützt sie vor Greifvogelattacken.
Störche im Land Salzburg
Storchenlandung 2012 in Lofer
In Lofer im Mitterpinzgau landete im September 2012 ein Weißstorch, der sich hier bis heute (5. Oktober 2012) auf einer Wiese aufhält und bisher keine Anstalten macht, seine Reise nach Afrika fortzusetzen.
Storchennest in Straßwalchen
Jenes Storchen-Pärchen, das bereits 2020 einen 5G-Sender von A1 in Straßwalchen im Flachgau zu seinem Nistplatz auserkoren hatte, war 2021 wieder zurückgekehrt. Von Technikern wurde eine Nisthilfe oben am Sender installiert, um der Storchenfamilie den Nestbau dieses Jahr zu erleichtern, teilte A1 in einer Aussendung mit. Die umgebende Technologie störe die Zugvögel nicht.[1] Erstmals nach 200 Jahren brachten dort Weißstörche auch erfolgreich Nachwuchs hervor.2021 war das zweite Jahr in Folge, dass wilde Weißstörche in Salzburg Nachwuchs hervorbringen.[2]
Ringmeldung
Es macht Sinn, beim Beobachten von Vögeln oder bei der Auffindung von toten Vögeln auch einen Blick auf eine eventuelle Beringung zu werfen. Ringfunde können jederzeit nach Radolfzell[3] gemeldet werden und sind ein aktiver Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung und zum Schutz der Vögel Europas. Wer einen Ringfund meldet, erhält nachfolgend einen Lebenslauf des betreffenden Vogels, was sehr interessant sein kann.
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- "Salzburger Nachrichten", 3. Oktober 2012
- Eigene Beobachtung von Christina Nöbauer
Einzelnachweise
- ↑ Salzburg24.at vom 1. Juli 2021
- ↑ www.sn.at, Flachgauer Nachrichten, 1. September 2021
- ↑ www.ab.mpg.de