St. Salvator-Kirche
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Die St. Salvator-Kirche war eine 1618 erbaute und 1619 geweihte Kirche im Kaiviertel in der Kaigasse (Kaigasse 4) in der Altstadt der Stadt Salzburg, die 1805 endgültig aufgelassen und profanisiert wurde. Sie war war neben der Kirche der Schwarzen Bruderschaft (Schwarzbruderschaftskirche) und der Nikolaikirche eine von ursprünglich drei (heute alle aufgelassenen) Kirchen in der Kaigasse (Altstadt der Stadt Salzburg).
Geschichte
Die im Jahr 1618 von Fürsterzbischof Markus Sittikus errichtete St. Salvator-Kirche war der Sitz der Bruderschaft Corpus-Christi-Bruderschaft, die zur Zeit der Gegenreformation eine bekannte religiöse Laien-Bruderschaft - wegen ihrer typischen roten Gewänder auch "Rote Bruderschaft" genannt - war. Direkt angrenzend hatte dort in der bis 1603 due Kirche zum heiligen Johannes von Stubenberg gestanden.
Am 4. April 1619 wurde die Kirche zu Fronleichnam von Weihbischof Johann Paul Ciurletti geweiht. Der Altar im Chor war als Holzschnitt-Arbeit ausgeführt, er zeigte das heilige Abendmahl und war von Solari gestaltet worden. Darüber war eine Statue des Welt-Heilands zu sehen. . Die beiden Seitenaltäre zeigten aus marmoriertem Holz von Rottmayr gestaltet Christus am Kreuz, und die hl. Maria (von unbekannter Hand gemalt). Über dem Portal der Kirche stand einst:
Sacrae Eucharistiae Humili Obsequio Erectae Confraternitati Sacellum cum Coniuncta Aede Marcus Sitticus Archiepiscopus ad perpetuum usum confecit et traditit anno Dni MDCXVIII-
Das Giebelfeld zeigte ein Bild der Heiligen Dreifaltigkeit mit zwei anbetenden Engeln. Die seitlichen Fenster der Kirche waren zwischen den angrenzenden Bürgerhäusern großteils blind. Unter dem Maurermeister Laschensky wurde die Kirche 1788 zuletzt noch einmal von Hofmaurermeister Georg Laschensky renoviert, dann aber wurde sie 1805 als Kirche endgültig aufgelassen, nachdem sie schon kurz nach 1800 in der französischen Besatzungszeit kurzzeitig als Binderwerkstätte gedient hatte. Der Kirchgiebel wurde zwischen 1890 und 1895 entfernt und durch ein neues Walmdach ersetzt.
Die dort in der Zeit der Gegenreformation beheimatete namhafte religiöse Laien-Bruderschaft Corpus Christi war wegen ihrer rot-purpurnen Gewänder auch Rote Bruderschaft genannt. Die Kirche besaß ein Marmorportal mit dem Wappen von Erzbischof Markus Sittikus sowie einen hohen Kirchengiebel, der von einer kleinen Kuppel mit Kreuz gekrönt war. Am 6. März 1619 war Fürstin Anna Sidonia, geb. Herzogin zu Teschen und Großgloggau, vermählte Gräfin von Hohenembs, Balera und Vadzu, gestorben und in der St. Salvator-Kirche begraben worden.
Bild
- "Salzburg", von Matthäus Merian, aus: Topographia Bavariae
- Kupferstich, 1644, Universitätsbibliothek Salzburg, Grafiksammlung, G 1185 II [1]
Quellen
- Hübner, Lorenz, Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte
Einzelnachweis
Kaigasse 1, Stumpfeggerhaus · Kaigasse 2 · Kaigasse 2a · Kaigasse 3, Stubhainshaus · Kaigasse 4, St. Salvator-Kirche · Kaigasse 5, Kremsisches Haus · Kaigasse 6, Rothe Bruderschafts-Meßnerhaus · Endriesenhaus · Kaigasse 8 · Bürgerhaus Kaigasse 9 · Kaigasse 12, Keutschacherhof, Liechtensteinscher Kanonikalhof · Kaigasse 13 · Kaigasse 15, Höglwörtherhof · Kaigasse 16, Rentmeisterstöckl · Kaigasse 17 · Kaigasse 18, Lavanterhof · Kaigasse 22 · Kaigasse 23 · Kaigasse 24 · Kaigasse 26, Pflegerwirtshaus · Kaigasse 28 · Kaigasse 31 · Kaigasse 32 · Municipium Ivavum, Weinwirts- und Bräuhaus Kaserer · Kaigasse 34 · Kaigasse 35, Eisl oder Baron Auerhaus · Berchtesgadener Hof · Berchtesgadener Hof Neubau · Gurkerhof · Kaigasse 43,
