Rupert Hauer

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Rupert Hauer ist Alpinpolizist und Bergretter aus Mauterndorf im Lungau.

Rupert Hauer und der Mount Everest

Rupert Hauer ist ein Salzburger auf dem Mount Everest, dem mit 8 848 m ü. A. der höchste Berg der Erde

Versuch 2013 von Rupert Hauer

Am 19. Mai 2013 rettete der Alpinpolizist und Bergretter Rupert Hauer aus Mauterndorf im Lungau auf dem Mount Everest mit einem Nepalesen einem Bergsteiger aus den USA das Leben und hatte selbst auf den möglichen Gipfelgang verzichtet. Die Aktion ereignete sich knapp unterhalb des Gipfels des Mount Everest auf chinesischer Seite. Er selbst hatte dem anstrengenden Einsatz für einen US-Bürger und einen Nepalesen aus der Volksgruppe der Sherpas nicht nur den eigenen Gipfelsieg geopfert. Hauer, der ohne Flaschensauerstoff unterwegs war, zog sich bei der Aktion in ca. 8 700 Metern Seehöhe selbst schwere Erfrierungen an der Nase zu.

Am 29. April war Hauer zunächst in Tibet (China) von der Shisha Pangma (8 027 m ü. A.) mit Ski abgefahren. Dann reiste er weiter zur chinesischen Seite des Mount Everest. Diesen wollte er allein von der Nordseite aus besteigen. Obwohl das Wetter am 19. Mai passte, brach er keine 150 Höhenmeter unter dem Gipfel die Besteigung ab, um dem in Not geratenen amerikanischen Bergsteiger und seinem Sherpa-Begleiter zu helfen. Der US-Bürger - Mitglied einer kommerziellen Amical Alpin Expedition - war bereits kurz unterhalb des Gipfels auf chinesischer Seite des Berges völlig erblindet. Trotz Hilfe eines einheimischen Spezialisten vom Volk der Sherpas aus dem angrenzenden Nepal hatte er massive Probleme abzusteigen.

Nach Aussagen von Hauer hatte der Amerikaner zwar Hilfe durch den starken Sherpa-Bergsteiger gehabt, aber erst gemeinsam sei es ihnen gelungen, den US-Bürger an Fixseilen relativ rasch in tiefere Regionen zu bringen. Während Hauer den Amerikaner von hinten sicherte half ihm der Nepalese vorne beim Absteigen. Für Hauer war die Entscheidung klar als er die beiden in 8 700 Metern traf: „Ich entschloss mich, auf den Gipfel zu verzichten und gemeinsam mit dem Sherpa zu versuchen, den Amerikaner in Sicherheit zu bringen. Vier Leichen, die man im Aufstieg sieht, sind Mahnung genug“, schrieb Hauer nach Rückkehr ins Basislager auf seiner Website.

Für Hauer war die Rettungsaktion sehr anstrengend, da er entsprechend seiner Philosophie ohne künstlichen Sauerstoff unterwegs war. Im Zuge des Abstiegs bekam Hauer Probleme mit den Augen und zog sich Erfrierungen an der Nase zu, die sich schwarz färbte. Noch in der Nacht stieg dann Hauer auf 7 000 Meter ab, wo er völlig erschöpft sein Zelt aufbaute. Als er am nächsten Morgen ins Basislager abstieg, hätten sich die Augen wieder erholt, jedoch die Nase müsse er sich schnellstens verarzten lassen, schrieb Hauer. In den Kommentaren auf seiner Website haben sich dann die Lebensgefährtin, die Eltern und die Tante des Amerikaners für seinen Einsatz bedankt. Laut einem Eintrag im Expeditionstagebuch von Amical Alpin, sei es bisher noch nie gelungen, einen Erblindenden vom Gipfelbereich lebend zurück ins dritte Hochlager zu bringen.

Der Mount Everest wäre für Hauer nach Cho Oyu (Nepal/China), Dhaulagiri (Nepal) und Shisha Pangma (China) bereits der vierte Achttausender gewesen.[1]

2019 stand Hauer dann aber bereits zum dritten Mal auf dem Gipfel

Erfolg und Tragödie liegen knapp aneinander: Nur wenige Stunden, nachdem am Mount Everest ein Bergsteiger aus Graz ums Leben gekommen war, hatte der Salzburger Bergführer und Alpinpolizist Rupert Hauer am Freitag, den 24. Mai 2019, eine Expedition erfolgreich auf den Gipfel geleitet. Der 50-jährige Mauterndorfer stand dabei das dritte Mal binnen gut eines Jahres am höchsten Punkt der Erde.

Alle Teilnehmer, Sherpas und er selbst standen zwischen 05:30 Uhr und 06:30 Uhr früh Ortszeit am Mount Everest. "Leider war es zum Fotografieren etwas zu kalt", schrieb er und schätzte die gefühlte Kälte samt Windeinfluss auf rund minus 50 Grad Celsius. Der Abstieg sei dann aber problemlos und ohne Verletzungen und Erfrierungen erfolgt. Für den Aufstieg hatte die Gruppe die Nordroute von der tibetischen (chinesischen) Seite gewählt. Hauer verwendete wie alle anderen Mitglieder Flaschensauerstoff.

Im Mai 2018 (16. Mai) hatte Hauer als Expeditionsleiter binnen fünf Tagen zwei Mal zahlende Kunden für den Innsbrucker Veranstalter Furtenbach Adventures auf den Berg gebracht. Auch dieses Mal war er wieder für das Tiroler Unternehmen unterwegs. Nicht in Erfahrung zu bringen war zunächst, ob der rasche zweite Gipfelerfolg Hauers 2018als eigenständige Besteigung zählt. Neben Hauer ist auch der Grazer Bergsteiger und Filmemacher Robert Schauer drei Mal ganz oben am Mount Everest gestanden, er hat den höchsten Berg der Welt dabei aber in den Jahren 1978, 1996 und 2004 jeweils von ganz unten bestiegen.[2]

2021: Zwei Salzburger wollen auf den Gipfel

Die in Radstadt als Ärztin tätige Anita Maruna und der Lungauer Rupert Hauer als Bergführer sind Mitte April 2021 mit 20 Alpinisten zum höchsten Berg der Welt unterwegs. Erstmals dabei ist Anita Maruna, Sport- und Notärztin aus der Aufmesser-Klinik in Radstadt mit Diplomen für Alpin-, Höhen- sowie Expeditionsmedizin. Die aus Ramsau am Dachstein stammende Medizinerin nimmt seit Jahren an Trekking-Unternehmungen und Expeditionen in Nepal, Pakistan und Südamerika teil und hat 2006 selbst den 8 046 Meter hohen Shishapangma, den vierzehnthöchsten Berg der Welt, zwischen China und Nepal bestiegen.

Der 43-jährige Innsbrucker Unternehmer Lukas Furtenbach organisiert diese Expedition mit Teilnehmern aus den USA, aus Israel, Norwegen, der Schweiz, Luxemburg, Italien, Deutschland und Österreich. Der Extrembergsteiger und Geograf bietet seit Jahren bis zu sechs Expeditionen im Jahr speziell in das Himalaya-Gebiet und im Besonderen auf den Mount Everest an. Die Preise für einen Expeditionsteilnehmer, der ein Mal auf dem Dach der Welt stehen möchte, sind beeindruckend: Rund 100.000 Euro in der Flash-Gruppe, 60.000 Euro für den "Classic-Geher", der mindestens zwei Wochen länger unterwegs ist.

Weblink

Quelle

Einzelnachweise

  1. salzburg.orf.at, 23. Mai 2013
  2. www.sn.at, 24. Mai 2019