Katzentauern
Der Katzentauern ist ein Kalkfelsen im Eingangsbereich des Buchweißbachtal nördlich von Saalfelden.
Lage
Das Buchweißbachtal befindet sich am Beginn des Hohlwegen genannten Tales, durch das die Saalach das Saalfeldner Becken verlässt und Richtung Norden fließt. Das kleine Seitental ist nach Osten ausgerichtet.
Beschreibung
Im Eingangsbereich des Buchweißbachtales liegt ein Katzentauern genannter, nach drei Seiten hin steil abfallender, langgestreckter Felssporn, der vom ehemaligen Tierarzt Helmut Adler aus Lofer 1974 erstmals untersucht wurde. Von ihm angelegte kleine Suchschnitte ergaben bronzezeitliches Material. Der Saalfeldner Archäologe und Experte für den inneralpinen prähistorischen Bergbau hat die Hochfläche des Katzentauern in den vergangenen Jahren archäologisch näher beforscht. Die nach Meinung des ehemaligen Landesarchäologen Fritz Moosleitner künstlich eingeebnete Hochfläche, die rund 100 m über dem Talboden liegt, hat eine Ausdehnung von rund 15 x 80 m. Sie ist nach allen Seiten durch Steilabbrüche geschützt, ausgenommen ein schmaler Grat, der die Felshöhe mit dem angrenzenden Gebirgsmassiv verbindet. Hier wussten sich die ehemaligen Bewohner durch einen künstlich aufgeschütteten Wall mit einem davor liegenden tief eingeschnittenen Graben vor ungebetenen Besuchern wirkungsvoll zu schützen. Unter den Fundstücken von Helmut Adler, die im Museum Kalkofengut, bzw. beim Finder verwahrt wurden und von Christina Nöbauer, deren Funde vom Salzburger Salzburger Museum Carolinum Augusteum erworben wurden, sind ein Bronzedolch, eine Lanzenspitze aus Bronze, eine Zierscheibe aus Bronze, ein Schwertklingenfragment, Rohschlacke und Keramikbruchstücke zu erwähnen. Vorbehaltlich neuerer Untersuchungsergebnisse wird aufgrund der Fundlage angenommen, dass die Siedlung auf dem Katzentauern in der Frühen Bronzezeit angelegt und im Verlauf der Mittleren Bronzezeit verlassen wurde.
Höhensiedlung am linken Rand des Saalachtales
Etwa einen Kilometer nordwestlich des Katzentauern befand sich am linken Talrand in den Hohlwegen eine weitere bronzezeitliche Höhensiedlung. Auch diese Felsanhöhe ragt rund 100 m über dem Talboden auf. Die kleine Fläche mit rund 20 x 20 m wird an drei Seiten von senkrechten Felsabstürzen begrenzt. An der Westseite verbindet ein schmaler Grat die Rückfallkuppe mit dem Gebirgsmassiv. Auch hier schützt ein künstlich aufgeschütteter Wall mit einem davor liegenden Graben das Felsplateau. Diese Höhensiedlung ist ebenfalls von Tierarzt Helmut Adler entdeckt und 1975 mittels einer kleiner Versuchsgrabung erstmals untersucht worden, dessen Funde standen jedoch zu einer archäologischen Untersuchung nicht zur Verfügung. Es wird eine Besiedelung dieses Felssporns in der Frühen und Mittleren Bronzezeit angenommen.
Indiz für die Zeitstellung der beiden Höhensiedlungen
Die Keramikbruchstücke der beiden Höhensiedlungen sind mit Schlacke gemagert worden. Es handelt sich dabei großteils um Kupferschlacke. Diese Magerungsart fehlt im Fundbestand der Talsiedlungen und Kultplätze im Saalfeldner Becken (Taxau, Biberg, Dorfheim) völlig. Man geht daher davon aus, dass die burgartigen Höhensiedlungen und die Talsiedlungen unterschiedlichen Zeitstufen zuzuordnen sind.
Quellen
- Fritz Moosleitner, Bronzezeit im Saalfeldner Becken, Archäologie im Land Salzburg, Band 1, HG Amt der Salzburger Landesregierung (Landesarchäologie), gemeinsam mit dem Salzburger Museum Carolino Augusteum 1991