Wallerseebecken
Das Wallerseebecken ist ein geografisch-geologisches Becken im Norden des Flachgaus.
Geschichte
Auf den Untergrund eines Moränengeländes der Flyschzone ragen bewaldete, rundliche Flyschberge heraus. Sie stellten in der Eiszeit Hindernisse für die Zungengletscher des Salzachgletschers dar und teilten diese in mehrere Zweigbecken Oichtental, Mattsee- und Wallersbecken).
Der Zungengletscher des Salzachgletscher verlief zwischen Hochgitzen im Norden und dem Heuberg in nordöstliche Richtung der heutigen Fischach entlang. Begrenzt wurde er im Südosten nach dem Heuberg durch die Kolomansberggruppe, im Norden durch den Tannberg, östlich davon gab es bei Köstendorf ein Gletschertor im Bereich des heutigen Bahnhof Neumarkt-Köstendorf. Im Osten, an den westlichen Abhängen der Kolomansberggruppe verlaufen drei Würmmoränen in Stufenform. Heute verläuft dort der Henndorfer Eiszeit-Rundweg.
Nach dem Rückzug der Gletscher bildeten sich Süßwasserbecken. Der Seespiegel des Wallersees betrug 550 m ü. A.. Damals hatte er seinen Abfluss im Norden im Bereich des oben erwähnten Gletschertores. Erst nach dem Abschmelzen des Salzachgletschers im Salzburger Becken konnte sich die Fischach ihr Bachbett in Richtung Salzach graben.
Seinen heutigen mittleren Seespiegel von 504 m ü. A. erhielt der Wallersee erst 1883 nach Vertiefung und Begradigung des Bachbetts der Fischach. In Folge trocknete größere Randgebiete aus, zu sehen heute noch im Bereich des Wenger Moores entlang des Wallerbaches in Richtung Maierhof in Neumarkt am Wallersee. Die geringe Tiefe von 24 Meter hatte die Bildung eines ausgedehnten Schilfgürtels zur Folge.
Bei der Kanalisation der Wallersee-Ostbucht 1979–1970 stieß man in etwa drei Meter Tiefe in der Uferzone auf einen Flyschsockel. Dieser musste zur Verlegung von Rohren gesprengt werden.
Quelle
- Goiginger, Johann: "Neumarkt am Wallersee. Die Entstehung seiner Landschaft und Geschichte.", Neumarkt, im Eigenverlag der Marktgemeinde Neumarkt am Wallersee, 1993, {{{1}}}