Die Prangstangen sind bäuerliche Interpretationen der prunkvollen Kerzen, die bürgerliche Zünfte in den Residenzstädten bei Barockprozessionen (Prangstangentragen) mit sich führten.

Die Prangstangen

Das sind bis zu acht Meter hohe, entrindete, mit Blüten oder Wolle (im Pongau) ornamental umflochtene Stämme, die in einigen Orten des Salzburger Landes an hohen Festtagen von den unverheirateten Burschen bei der Prozession mitgetragen werden. Sie wiegen etwa 80 Kilo (verzierte Wachssäulen bis zu 100 kg) und sind mit bis zu 50.000 frisch gepflückten Almblumen verziert.

Ihr Ursprung

Der Überlieferung im Lungau nach geht dieser Brauch auf ein Gelübde zurück, das anlässlich einer verheerenden Heuschreckenplage gemacht wurde.

Der Brauch

Die Prangstangen werden zu kirchlichen Festtagen im Frühjahr getragen und dann in der Kirche aufgestellt. Dort bleiben sie bis zum Hohen Frautag, dem 15. August, Mariä Himmelfahrt. Dann werden die Blüten abgenommen, als Weihkräuter aufbewahrt und im Winter zum Rauchengehen verwendet.

Orte, in denen dieses Brauchtum noch gelebt wird

Hier einige Orte und Termine: an Fronleichnam in Bischofshofen, Hüttau, Pfarrwerfen, Werfenweng, Mühlbach am Hochkönig, am Johannistag (24. Juni) in Zederhaus (das Zederhauser Prangstangen-Tragen), an Peter und Paul (29. Juni) in Muhr, am Herz-Jesu-Sonntag, das ist der erste Sonntag im Juli, in Werfenweng.

Prangstangen gibt es auch in Rohr im Gebirge in Niederösterreich an Fronleichnam, wohin der Brauch vermutlich im 17. Jahrhundert durch Salzburger Holzknechte gebracht wurden.

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Quellen