Benediktinerstift Admont
Das Benediktinerstift Admont in der Obersteiermark wurde 1074 vom Salzburger Erzbischof Gebhard gegründet.
Geschichte
Gebhard schickte eine kleine Schar von Mönchen aus dem Erzstift St. Peter nach Admont. Diese errichteten das älteste bestehende Kloster in der Steiermark. Das Benediktinerstift Admont gehörte in Folge zur Salzburger Kirchenprovinz. Kurz nach seiner Gründung wurde es von Berthold von Moosburg als Salzburger Gegenerzbischof verwüstet. 1120 kam noch ein Frauenkloster nach der Benediktus-Regel dazu, das allerdings in der Reformationszeit wieder erlosch. 1644 wurde das Gymnasium gegründet, das noch heute besteht. 1865 zerstörte ein verheerender Brand das gesamte Kloster mit Ausnahme der Bibliothek.
Nach der Enteignung durch das nationalsozialistische Regime 1939 kehrten die Mönche 1945 wieder ins Kloster zurück. Als geistliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in seiner Region besitzt das Stift heute auch eine über seine Grenzen hinaus bedeutende Rolle. Für 26 Pfarren ist das Stift für die Bestellung des Pfarrers und die Erhaltung der Pfarrkirche und des Pfarrhofes zuständig. Daneben gehören ein Pflegeheim in Frauenberg an der Enns und das Gymnasium mit derzeit (2009) etwa 700 Schülerinnen und Schülern zum Stift. Die Wirtschaftsbetriebe des Stifts beschäftigten rund 500 weltliche Mitarbeiter.
Berühmt ist das Stift für seine erst jüngst renovierte Bibliothek und sein Museum.
Seit 1. August 1996 steht Abt Bruno Hubl der Admonter Klostergemeinschaft von derzeit 34 Mitbrüdern (Stand 10.2.2009) vor. Sein Wahlspruch lautet: "Ex caritate confidens de adiutorio Dei" - Aus Liebe und vertrauend auf Gottes Hilfe.
Die Bibliothek
Der 1776 vollendeten, spätbarocke Bibliothekssaal hat einer Länge von 70 m, einer Breite von 14 m und einer Höhe von 11 m. Er ist in drei Teile gegliedert und gilt als der größte klösterliche Bibliothekssaal der Welt. Die sieben Deckenfresken wurden vom bereits über 80-jährigen Bartolomeo Altomonte in den Sommermonaten der Jahre 1775 und 1776 geschaffen.
Weitere Salzburgbezüge
Schon vor Erzbischof Gebhard erhielt Erzbischof Hartwig von Kaiser Heinrich II. Besitzungen im Raum Admont.
Die Admonter Mönche errichteten in der Salzburger Altstadt auf einem Grund der Salzburger Benediktiner eine erste Kapelle die ihrem Schutzpatron, dem Heiligen Blasius geweiht war, die Bürgerspitalskirche St. Blasius. In Schwarzach im Pongau erhielt das Stift 1074 "zwei Huben ad Swarzaha".
Erzbischof Konrad II. von Babenberg floh 1166, nachdem über ihn die Reichsacht verhängt worden war, floh nach Admont, wo er bald darauf starb. Auch Erzbischof Thiemo hatte sich schon um 1080 in dieses Stift vorübergehend zurückgezogen.
Im 11. Jahrhundert verzeichnet man große Waldschenkungen der Salzburger Erzbischöfe im Raum Hüttau an das Stift.
Fremdenverkehrsmanager von Eben im Pongau entschieden, dass sie 2008 den Skiberg Reitlehen in Monte Popolo umbenennen wollen. Abt Bruno Hübl vom Benediktinerstift Admont segnete dieses Vorhaben im Dezember 2008 vor Ort. Von nun an gibt es also einen italienisch benannten Berg im Salzburger Land.