Michael Hofinger
Michael Hofinger (* 1. Juli 1870 in Steinhaus bei Wels, Oberösterreich, † 25. Mai 1944 in Salzburg) war ein Hotelier in Salzburg.
Leben
Hofinger's Eltern waren Bauern, züchteten Schweine und er hatte acht Geschwister. Hofinger wollte aber kein Schweinebauer werden wie seine Eltern und hatte andere Ideen. Er sehnte sich nach Unabhängigkeit. Schon mit 17 Jahren suchte er sein Glück in Salzburg, indem er als Kellner Lehrling im Hotel 'Erzherzog Karl' am Waagplatz anheuerte. Er erweiterte seine Erfahrungen und Kenntnisse im 'Hotel d'Europe' und 'Hotel Oesterreichischer Hof'. Wegen seiner kleinen Gestalt haben sie ihm den Spitznamen der 'Kleine Piccolo' gegeben. Anschließlich ging er ins Militär und diente Kaiser Franz Josef.
So, um 1897 heiratete Hofinger Frl. Maria Scherer aus Wernstein bei Schärding, machte sich dauerhaft in Salzburg ansäßig und gründete seine Familie . Er interessierte sich für Gastwirtschaft und pachtete ein Kaffeehaus, das Café Sport in der Linzer Gasse 38. Maria kochte die Mahlzeiten für die Gäste und Michael servierte die Getränke.
Michael und Maria Hofinger hatten drei Söhne: Rudolf, Wilhelm (er starb mit 21 Jahren an Lungenentzündung) und Otto.
Michael Hofinger's Cousin, Michael Schwediauer, auch aus Steinhaus bei Wels, hatte denselben Drang für Unabhängigkeit und Schwediauer zog mit seiner Familie nach Wien. Michael Schwediauer's jüngste Tochter, Josefine, genannt Fini, heiratete 1933 Michael Hofinger's ältesten Sohn Rudolf. Sie hatten zwei Töchter: Michaela Maria und Elisabeth Charlotte (genannt Liselotte).
Im Jahre 1900 kaufte Michael Hofinger die Häuser Dreifaltigkeitsgasse 3 und Lederergasse 8.
Michael Hofinger arbeite die nächsten 12 Jahre sehr hart. Er war sehr respektiert unter den Salzburger Bürgern und Geschäftsleuten. Es war offensichtlich, dass die Häuser modernisiert werden sollten. Michael musste sich große Geldsummen ausleihen, um diese Renovierungen durchzuführen. Diese wurden im Jahre 1912 vollendet. Das Haus hieß nun Hotel Münchnerhof.
Michael Hofinger war sehr beliebt bei seinen Gästen und Freunden. Täglich um 10 Uhr vormittags gab es 'a Jausn', wozu er den feinsten Speck aus Oberösterreich und Wein aus Südtirol servierte. Darum haben ihn seine Freunde dann liebevoll 'Speckmichl' genannt.
Das Nebenhaus Lederergasse 10, gennannt Schlammbräu ging im Jahre 1917 bankrott und Hofinger kaufte dieses von der Stieglbrauerei. Zwischen diesen Gebäuden gab es einen Pferdestall, welcher abgerissen wurde, so dass die anderen beiden Häuser verbunden werden konnten. Zuletzt kaufte er das Haus Lederergasse 6 und im Jahre 1922 wurde wiederum eine Renovierung vorgenommen und die Küche wurde zentralisiert. Der verschachtelte Hausblock hatte keine Fenster und um Tageslicht herein zu lassen wurde die Küche mit einem Glasdach ausgestattet. Der Rest des Hauses blieb nach wie vor unattraktiv und dunkel.
Es war klar, daß eine radikale Renovierung vorgenommen mußte. Hofinger beauftragte einen Architekt neue Pläne zu zeichnen. Mit keinem Vorschlag war er zufrieden. "Man müßte die Mitte sprengen und von vorne anfangen" sagte Hofinger. Der Architekt erklärte, daß ein solcher Vorgang unmöglich sei, seinem Wunsch nachzukommen. Hofinger akzeptierte diese Antwort nicht. Er wollte das beste und modernste Hotel in ganz Salzburg bauen. Es sollte das höchste Niveau der Hotelindustrie darstellen. Die unüberwindlichen Schwierigkeiten sollten seinen Arbeitseifer und Unternehmunsgeist nicht einhemmen. Hofinger war ein Pionier und sein neues Hotel wurde ein Beispiel der Innovation.
Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1927. Von einem Anbau konnte keine Rede sein, denn der bestehende Grundriß diktierte, daß nur eine Aenderung innerhalb des bestehenden Gebäudes möglich war. Vom Keller bis zum Dach wurde die Mitte des Hauses mit Dynamit teilweise implodiert. Mühsam wurden die restlichen Wände von vielen Arbeitern mit der Hand abgerissen und die Trümmer mit Schubkarren entfernt. Manchmal waren da 80 bis 130 Arbeiter beschäftigt, die fast durchwegs von Salzburger Firmen durchgeführt wurden.
Hofinger's Idee war einen Lichtschacht zu bauen, der vier Stockwerke, mit einem aus schwerer dunkler Eiche gezimmerten Treppenhaus, und hundert neuen Hotelzimmer zugänglich machen sollle. Oben wurde eine riesiges Glasdach installiert, wovon ein prächtiger Kristall Luster hing. Jedoch war dieser Luster nie mit Elektrizität verbunden.