| | Danach haben sie sich nicht mehr losgelassen. Ab 1947 lebten die beiden in Anthering. Wohlgefühlt hat sie sich hier nie. „Die hatten eine andere Aussprache. Wennst doppelt fragen musst, das macht dich ganz fertig“, sagt die 103-Jährige. Und wenn sie sonntags - wie in ihrer Heimat üblich – einen Hut trug, wurde sie ausgelacht. | | Danach haben sie sich nicht mehr losgelassen. Ab 1947 lebten die beiden in Anthering. Wohlgefühlt hat sie sich hier nie. „Die hatten eine andere Aussprache. Wennst doppelt fragen musst, das macht dich ganz fertig“, sagt die 103-Jährige. Und wenn sie sonntags - wie in ihrer Heimat üblich – einen Hut trug, wurde sie ausgelacht. |
| − | Lisl arbeitete als Bürokraft beim Land- und Forstarbeiterbund, ihr Mann, der vor 30 Jahren gestorben ist, war Holzbildhauer. Im Jahr 1956 zog die Familie in die [[Friesachstraße]] in Salzburg-[[Lehen]]. „Mir war's lieber in der Stadt, hunderttausend Mal." Die Zweizimmerwohnung im zweiten Stock des Gebäudes ohne Lift war bis Juni 2014 ihre Heimat, wo sie allein - jedoch bestens betreut von Sohn und Schwiegertochter - lebte. Beim Treppensteigen wurde ihr am 14. Juni schwindelig. Sie stürzte so unglücklich, dass sie sich die rechte Schulter brach. Deshalb ist sie seither im Haus des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]] in [[Morzg]] untergebracht. Das tut ihrer guten Laune jedoch keinen Abbruch. | + | Lisl arbeitete als Bürokraft beim Land- und Forstarbeiterbund, ihr Mann, der vor 30 Jahren gestorben ist, war Holzbildhauer. Im Jahr 1956 zog die Familie in die [[Friesachstraße]] in Salzburg-[[Lehen (Stadt Salzburg)|Lehen]]. „Mir war's lieber in der Stadt, hunderttausend Mal." Die Zweizimmerwohnung im zweiten Stock des Gebäudes ohne Lift war bis Juni 2014 ihre Heimat, wo sie allein - jedoch bestens betreut von Sohn und Schwiegertochter - lebte. Beim Treppensteigen wurde ihr am 14. Juni schwindelig. Sie stürzte so unglücklich, dass sie sich die rechte Schulter brach. Deshalb ist sie seither im Haus des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]] in [[Morzg]] untergebracht. Das tut ihrer guten Laune jedoch keinen Abbruch. |
| | Im Café am Rainberg steht Lisl Macherhammer an der Vitrine, sie entscheidet sich für den saftigen Zwetschkenfleck und einen Verlängerten. „Ist der Hund heute wieder beim Frisör", fragt sie Kaffeehausbetreiber Wolfgang Schröckmayr. Nein, da ist er schon: Shih Tzu „Max Emanuel". Lustig findet sie diesen Namen und lacht herzhaft. "Der Kuchen ist säuerlich, das ist der krönende Abschluss." Schluss ist heute jedoch noch lange nicht, „im blauen Auto" des Sohnes geht es weiter in dessen Wohnung. Drei, vier Stunden “Benoggln" steht nun auf dem Programm. "Wenn ich gewinne, muss er halt zahlen, da bleibt nichts anderes", sagt "Oma", wie Günther seine Mutter liebevoll nennt. | | Im Café am Rainberg steht Lisl Macherhammer an der Vitrine, sie entscheidet sich für den saftigen Zwetschkenfleck und einen Verlängerten. „Ist der Hund heute wieder beim Frisör", fragt sie Kaffeehausbetreiber Wolfgang Schröckmayr. Nein, da ist er schon: Shih Tzu „Max Emanuel". Lustig findet sie diesen Namen und lacht herzhaft. "Der Kuchen ist säuerlich, das ist der krönende Abschluss." Schluss ist heute jedoch noch lange nicht, „im blauen Auto" des Sohnes geht es weiter in dessen Wohnung. Drei, vier Stunden “Benoggln" steht nun auf dem Programm. "Wenn ich gewinne, muss er halt zahlen, da bleibt nichts anderes", sagt "Oma", wie Günther seine Mutter liebevoll nennt. |