Ernst Herzog von Bayern: Unterschied zwischen den Versionen

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Ernst legte gegenüber den protestantischen Strömungen eine milde Haltung an den Tag und zeigte Verständnis für die Ursachen der Reformation. Allerdings versagte er selbst dabei, die katholische Kirche Salzburgs zu reformieren, obwohl er  landständische Landtage mit dem Ziel von Reformen einberief und die  Verwaltung straffte.  Am [[16. Juli]] [[1554]] resignierte er das Erzstift, da er der Aufforderung des Papstes zum Empfang  der Priesterweihe nicht nachkommen wollte. Ab 1556 wechselte er als Landesherr in die Grafschaft Glatz, die damals zum Königreich Böhmen gehörte.  Auch hier versuchte er wie in Passau und in Salzburg, durch gegenreformatorische Maßnahmen die Ausbreitung  des Protestantismus zu verhindern, allerdings mit wenig Erfolg. Im Dezember 1560 starb er in Glatz und wurde dort bestattet. Im Jahre 1569 wurde er in die Gruft der Wittelsbacher im Liebfrauendom in München überführt.
 
Ernst legte gegenüber den protestantischen Strömungen eine milde Haltung an den Tag und zeigte Verständnis für die Ursachen der Reformation. Allerdings versagte er selbst dabei, die katholische Kirche Salzburgs zu reformieren, obwohl er  landständische Landtage mit dem Ziel von Reformen einberief und die  Verwaltung straffte.  Am [[16. Juli]] [[1554]] resignierte er das Erzstift, da er der Aufforderung des Papstes zum Empfang  der Priesterweihe nicht nachkommen wollte. Ab 1556 wechselte er als Landesherr in die Grafschaft Glatz, die damals zum Königreich Böhmen gehörte.  Auch hier versuchte er wie in Passau und in Salzburg, durch gegenreformatorische Maßnahmen die Ausbreitung  des Protestantismus zu verhindern, allerdings mit wenig Erfolg. Im Dezember 1560 starb er in Glatz und wurde dort bestattet. Im Jahre 1569 wurde er in die Gruft der Wittelsbacher im Liebfrauendom in München überführt.
  
==Quellen==
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==Quellen und Literatur==
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Kammermayer, Hans: Herzog Ernst von Bayern. Fürst und Administrator des Hochstiftes Passau (1517-1540). Konfirmierter  zum Erzbischof und Administrator des Erzstiftes Salzburg (1540 -1554), Landesherr der Grafschaft Glatz (1549 -1560). Phil. Diss. Salzburg  2008.
 
* [http://www.bautz.de/bbkl/b/bayern_e.shtml Bautz]
 
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Version vom 13. Juni 2014, 17:08 Uhr

Ernst Herzog von Bayern (* 13. Juni 1500 in München, Bayern; † 7. Dezember 1560 in Glatz, Schlesien) war von 1540 bis 1554 Apostolischer Administrator des Erzbistums Salzburg.

Leben

Ernst kam als Sohn von Herzog Albrecht IV. von Bayern und dessen Frau Kunigunde, Tochter des römisch-deutschen Kaisers Friedrich III., zur Welt. Er hatte noch fünf Schwestern und zwei Brüder. Als der Vater früh verstarb legte seine Mutter die Erziehung in die Hände des Geschichtsschreibers Johannes Aventinus. Er machte aus Ernst einen weltoffenen Menschen.

Da durch das sog. Primogeniturgesetz von 1506 nur der älteste Sohn Erbe und Herrschaft im Herzogtum Bayern übernehmen konnte, bemühten sich die Brüder von Ernst, ihm anderswo ertragreiche Pfründen (Amt, Besitz) zu verschaffen, nicht zuletzt aus politischem Kalkül, ihn von Ansprüchen auf das bayerische Erbe und eine Mitregierung abzubringen. So übernahm er von 1517 -1540 das geistliche Fürstentum (Hochstift) Passau Nach dem Tod des Fürsterzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg wurde Ernst am 21. Mai 1540 als erwählter Landesfürst und Erzbischof Administrator des geistlichen Reichsfürstentums (Erstift) Salzburg. Dort war er vor allem als erfolgreicher Unternehmer im Bergbau tätig und konnte dadurch die Salzburger Wirtschaft nach den schweren Zeiten der Bauernkriege wieder konsolidieren. Aber auch durch seine religionspolitischen Agenden suchte er den Herausforderungen der Reformation als katholischer Fürst gerecht zu werden. Ernst legte gegenüber den protestantischen Strömungen eine milde Haltung an den Tag und zeigte Verständnis für die Ursachen der Reformation. Allerdings versagte er selbst dabei, die katholische Kirche Salzburgs zu reformieren, obwohl er landständische Landtage mit dem Ziel von Reformen einberief und die Verwaltung straffte. Am 16. Juli 1554 resignierte er das Erzstift, da er der Aufforderung des Papstes zum Empfang der Priesterweihe nicht nachkommen wollte. Ab 1556 wechselte er als Landesherr in die Grafschaft Glatz, die damals zum Königreich Böhmen gehörte. Auch hier versuchte er wie in Passau und in Salzburg, durch gegenreformatorische Maßnahmen die Ausbreitung des Protestantismus zu verhindern, allerdings mit wenig Erfolg. Im Dezember 1560 starb er in Glatz und wurde dort bestattet. Im Jahre 1569 wurde er in die Gruft der Wittelsbacher im Liebfrauendom in München überführt.

Quellen und Literatur

Kammermayer, Hans: Herzog Ernst von Bayern. Fürst und Administrator des Hochstiftes Passau (1517-1540). Konfirmierter zum Erzbischof und Administrator des Erzstiftes Salzburg (1540 -1554), Landesherr der Grafschaft Glatz (1549 -1560). Phil. Diss. Salzburg 2008.


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