Biber im Pinzgau: Unterschied zwischen den Versionen

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(Bilddatei Haid, Saalfelden)
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Version vom 24. April 2014, 10:49 Uhr

Die Ortschaft Haid oberhalb der Haider Senke. Im Bildvordergrund die Pinzgauer Bundesstraße, im Bildhintergrund die Schwalbenwand
Biberwerk an der Saalach in Maishofen
Bibernagespuren, Saalach, Maishofen

Seit 2006 gibt es wieder ortsansässige Biber im Pinzgau.

Allgemeines

Der Europäische Biber, einst selbstverständliches Mitglied der Wildtierpopulation im Pinzgau und damit auch auf dem Gebiet des heutigen Nationalpark Hohe Tauern, in Europa im 19. Jahrhundert bis auf Restpopulationen ausgerottet – in den Salzachauen erfolgte der letzte Abschuss im Jahr 1869, ist in den Pinzgau zurückgekehrt. Im Frühjahr 2014 wurde hauptsächlich vom Naturschutzbund eine Bestandserhebung durchgeführt, aus der hervorgeht, dass nunmehr etwa 25 Tiere im Pinzgau ansässig sind.

Rückkehr über Saalfelden

Seit etwa 2006 ist der Biber nach seiner Ausrottung und rund 150-jähriger Abwesenheit im Bereich seiner einst angestammten Pinzgauer Lebensräume zuerst in der Haider Senke in der Katastralgemeinde Haid in Saalfelden erneut sesshaft geworden. Die allerersten Spuren der Wiederkehr des Pflanzenfressers hatte man aber bereits in den 1990er-Jahren am Saalachufer zwischen Stoissengut und Kläranlage der Stadtgemeinde Saalfelden nordwestlich der Stadt im Eingangsbereich zu den Hohlwegen entdeckt. Entlang des Harhamer Baches gelangten die Biber nachfolgend in die Haider Senke, eine Restfläche eines einst wesentlich größeren Feuchtgebietes südlich von Saalfelden. Auch in Uttenhofen, eine südlich von Lenzing und westlich des Hauptortes gelegene Katastralgemeinde der Stadt Saalfelden, hat sich der Biber erneut angesiedelt. Heute geht man von einer Gesamtpopulation von rund 15 auf Saalfeldener Gemeindegebiet lebender Individuen aus.

Neue Reviere

Seit 2001 macht der Biber auch im Oberpinzgau – konkret im Raum Stuhlfelden – wieder von sich reden. Auch dort hat er sich selbständig wieder angesiedelt.

Insgesamt wird die Pinzgauer Population – wie oben erwähnt - auf derzeit 25 Tiere, die in fünf bis sechs Revieren zu je drei bis fünf Tieren leben, geschätzt. Auch wenn die Jungtiere nach ein bis zwei Jahren den elterlichen Bau verlassen und nach einem eigenen Revier suchen, sei eine Massenpopulation nicht zu befürchten. Die Wiederansiedelung von Bibern stelle für die Tier- und Pflanzenwelt eine große Bereicherung dar, so Hannes Augustin, Österreichischer Naturschutzbund.

Nutzungskonflikte

Der Biber tut es fatalerweise dem Menschen gleich: er schafft sich den von ihm benötigten Lebensraum und formt und verändert dazu die Landschaft in seinem Revier. In der gegenwärtigen Welt, in der jeder Quadratmeter von Menschen in Besitz genommen und für die wirtschaftliche Nutzung ausschließlich des Menschen zweckgewidmet scheint, ergeben sich aus dem Verhalten des Bibers automatisch Nutzungskonflikte zwischen Mensch und Tier. Ein „Bibermanagement“, wie bereits in anderen europäischen Regionen erfolgreich eingesetzt und aktiv zum Interessensausgleich zwischen Mensch und Tier tätig, wird letztlich auch für das Bundesland Salzburg unumgänglich sein, will man dem ganzjährig streng geschützten Nager langfristig das Überleben in Salzburg und damit auch im Pinzgau sichern.

Quellen

  • Jochen Linder, Erwin Simonitsch, Die Biber breiten sich im ganzen Pinzgau aus, Pinzgauer Nachrichten, 24. April 2014, S. 4 – 5
  • Biber, Artikel im Salzburgwiki