Wlodizlaus von Schlesien: Unterschied zwischen den Versionen
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Da Wlodizlaus seinen Bruder Heinrich III. bei der Regierungsarbeit in Schlesien unterstützte, kam er erst im Frühjahr [[1266]] erstmals nach Salzburg. Zum Bischof konnte er gar erst am [[11. Juni]] [[1267]] geweiht werden. | Da Wlodizlaus seinen Bruder Heinrich III. bei der Regierungsarbeit in Schlesien unterstützte, kam er erst im Frühjahr [[1266]] erstmals nach Salzburg. Zum Bischof konnte er gar erst am [[11. Juni]] [[1267]] geweiht werden. | ||
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Version vom 22. April 2014, 10:41 Uhr
Wlodizlaus von Schlesien (* 1237 in Schlesien, Polen; † 27. April 1270 in Salzburg) war Erzbischof von Salzburg.
Leben
Wlodizlaus war der Sohn Heinrichs des Frommen (Heinrich II. von Polen) und dessen Frau Anna von Böhmen, Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Er studierte in Padua. Die Vielzahl geistlicher Würden, die Wlodizlaus bereits in jungem Alter innehielt, lässt vermuten, dass er über besondere Fähigkeiten und großes Ansehen verfügt haben muss.
1257, im Alter von kaum 20 Jahren, war er Kaplan und Domherr von Bamberg, Franken, und wurde dort bereits ein Jahr später zum Bischof gewählt, erhielt allerdings wegen seine Alters keinen päpstlichen Segen. Am 22. April 1265 wählte ihn das Domkapitel von Passau zum Bischof.
Nur ein halbes Jahr später wurde Wlodizlaus am 6. Oktober 1265 vom Salzburger Domkapitel zum Erzbischof gewählt. Papst Klemens IV. providierte (providieren = mit dem Amt betrauen) ihn am 10. November 1265 zum Erzbischof und gab ihm trotz des mangelnden Alters seinen Segen.
Da Wlodizlaus seinen Bruder Heinrich III. bei der Regierungsarbeit in Schlesien unterstützte, kam er erst im Frühjahr 1266 erstmals nach Salzburg. Zum Bischof konnte er gar erst am 11. Juni 1267 geweiht werden.
Seine Verwandtschaft mit Ottokar und dem früheren erwählten Erzbischof Philipp von Spanheim schuf die Grundlage dafür, dass Wlodizlaus den Ausgleich zwischen den Fronten des Bischofkampfes der vorangegangenen Jahre schaffte. Der erwählte Erzbischof Philipp von Spanheim hatte 1256 Ulrich I. Platz machen müssen. Da Philipp aber Wlodizlaus' Vetter war, konnte er sich nicht gegen ihn auflehnen. Ulrichs Unterstützer hingegen waren in Kriege mit Ottokar verwickelt und konnten sich nicht um Salzburg kümmern.
Unter der Mithilfe von Dompropst Friedrich von Walchen konsolidierte Wlodizlaus die Erzdiözese rasch und setzte auch wirtschaftlich wichtige Impulse. So verlieh er mit dem Schiffherrenprivileg 27 Bürgern von Laufen das erbliche Recht, die Schifffahrt auf der Salzach zu betreiben.
Im Sommer und Herbst 1267 bereiste er den Süden seines Erzbistums, um sich über die Besitztümer seiner Diözese zu informieren. Er schloss einen Friedensvertrag mit dem Herzog von Kärnten.
Nach dem Tod seines Bruders übernahm er in Schlesien die Regierungsarbeit für den unmündigen Heinrich IV. und blieb Salzburg wieder lange fern. 1268 wurde er zudem Administrator des Bistums Breslau. In Salzburg führten derweil Bischof Herbord von Lavant und dann Dompropst Friedrich von Walchen die Regierung.
Kurz nach seiner Rückkehr aus Schlesien wurde Wlodizlaus vom Tod ereilt.
Er ist im Salzburger Dom vor dem Marienaltar bestattet.
Quelle
- Heinz Dopsch im Bibliografischen und Biografischen Kirchenlexikon [1]
| Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 1265 - 1270 |
Nachfolger |