Phyllonorycter rajella: Unterschied zwischen den Versionen
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== | ||
Version vom 14. Juli 2025, 12:14 Uhr
Phyllonorycter rajella (Phalaena (Tinea) rajella Linnaeus, 1758: 542) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Imagines sind anhand der breiten weißen Basalstrieme meist einfach zu erkennen. Diese ist bei den Weibchen besonders ausgedehnt, sodass die basale Flügelhälfte fast einheitlich weiß ist, was Anlass zu Verwechslungen mit besonders Phyllonorycter heegeriella und Phyllonorycter tenerella geben kann. Die Minen, besonders an Alnus incana, sind klein, ziehen das Blatt nur wenig zusammen und besitzen meist eine auffallende, kräftige Längsfalte, die den Minen anderer an Erlen minierender Phyllonorycter-Arten fehlt.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. rajella wurde in Salzburg bisher nur in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg) und II (Nördliche Kalkalpen, Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024) gefunden, wobei die Art in neuerer Zeit nur durch Minenfunde belegt ist. Dementsprechend gering ist auch die bisher bekannte Höhenverbreitung, die nur von rund 420 bis 740 m belegt ist. Die Art wurde einmal an einem Waldrand gefunden, sonst ist über den natürlichen Lebensraum im Land nichts bekannt. Auch die Generationsfolge ist nicht vollständig belegt: Raupen wurden im September, Imagines im April und Mai dokumentiert, eine zweite Generation ist aber anzunehmen (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Die Art ist im Burgenland noch nicht belegt, kommt aber in allen anderen österreichischen Bundesländern vor (Huemer 2013). P. rajella wurde in allen drei Landesteilen von Oberösterreich gefunden (Klimesch 1990), als auch in allen vier Naturräumen von Bayern (Haslberger & Segerer 2016). Im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und in den Alpen liegen die letzten Nachweise allerdings bereits zwischen 1971 und 2000.
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Imagines ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Raupen leben in Faltenminen an Alnus glutinosa (Schwarzerle), sollen aber auch an Grauerle (Alnus incana) und bis 1200 m Höhe an Grünerle (Alnus alnobetula) vorkommen. Aus Salzburg ist die Art bisher nur von Schwarzerle nachgewiesen, wo die Raupen nicht nur in innerartlicher Konkurrenz, sondern auch in Konkurrenz zu Stigmella glutinosae, Caloptilia elongella, Phyllonorycter klemannella und der Gallmilbe Eriophyes inangulis gefunden werden konnten (Kurz & Kurz 2025). Trotz der lückenhaften Kenntnisse zur Biologie kann P. rajella in Salzburg zur Zeit als ungefährdet angesehen werden, da die Nahrungspflanze der Raupen und geeignete Lebensräume in niedrigen Lagen des Landes ausreichend zur Verfügung stehen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Bilder
Phyllonorycter rajella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.12].
- ↑ siehe Phänologie