9
Bearbeitungen
Änderungen
→"Die Drehscheibe" als Treffpunkt in der Krise
Schneegattern wurde von der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren besonders schwer getroffen. Waren im Jahr 1920 über 800 Personen in der dortigen Glasindustrie beschäftigt, so wurde bereits zu Weihnachten 1924 der letzte Glaserzeugungsbetrieb eingestellt. Der Ort wurde dadurch im eine große Notlage gestürzt. Nicht wenige mussten Betteln, um überleben zu können. Im Jahr 1925 wanderten 16 Familien deshalb nach Griechenland aus, kehrten allerdings nach einigen Monaten ärmer als zuvor zurück, weil sie vor der Ausreise ihr Hab und Gut für die Reisekosten verkauft hatten. In der Krisenzeit versammelten sich die Arbeitslosen regelmäßig bei der Drehscheibe", einem Platz in der Ortsmitte von Schneeggattern. Hier wurde diskutiert und beraten, man kam aber auch einfach nur zusammen, um die Ausweglosigkeit gemeinsam besser ertragen zu können. Seither wird die "Drehscheibe" als legendärer Platz angesehen.
Schneegattern wurde von der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren besonders schwer getroffen. Waren im Jahr 1920 über 800 Personen in der dortigen Glasindustrie beschäftigt, so wurde bereits zu Weihnachten 1924 der letzte Glaserzeugungsbetrieb eingestellt. Der Ort wurde dadurch im eine große Notlage gestürzt. Nicht wenige mussten Betteln, um überleben zu können. Im Jahr 1925 wanderten 16 Familien deshalb nach Griechenland aus, kehrten allerdings nach einigen Monaten ärmer als zuvor zurück, weil sie vor der Ausreise ihr Hab und Gut für die Reisekosten verkauft hatten. In der Krisenzeit versammelten sich die Arbeitslosen regelmäßig bei der Drehscheibe", einem Platz in der Ortsmitte von Schneeggattern. Hier wurde diskutiert und beraten, man kam aber auch einfach nur zusammen, um die Ausweglosigkeit gemeinsam besser ertragen zu können. Seither wird die "Drehscheibe" als legendärer Platz angesehen.
Die Tradition der Glaserzeugung wird heute wieder von der Firma Riedel Glas fortgeführt.
Ab 1938 beginnt man mit der Ausbesserung und Adaptierung der Fabriksanlage für die beginnende Rüstung (Glas-und Metallhütte Schneegattern).
Die Tradition der Glaserzeugung wird ab 1945 langsam wieder aufgenommen.
'''Kurt Wokan - INGRID Glashütte Austria (1968 - 1975)'''
Am '''2.September 1968''' wird in der '''alten Glashütte''' wieder Glas geblasen, nachdem '''Kurt Wokan'''Eigentümer der Ingridhütte in Euskirchen bei Bonn den Betrieb ersteigert hat.
Eröffnungsfeier der INGRID Glashütte Austria-Schneegattern am 5.Oktober 1968.
Nach vielen Schwierigkeiten, Arbeitskonflikten und Problemen finanzieller Art muss die INGRID Hütte mit Jänner '''1976 Konkurs''' anmelden.Ein erneuter Versuch der Arbeitswiederaufnahme 1977 scheitert an finanziellen Mitteln.
1979 verlassen die letzten Arbeiter die Glashütte.Die Fabrik wird zu Ruine und wird 1986 abgetragen.
'''Prof.Claus Josef RIEDEL'''
Die '''Grundsteinlegung''' für die Glashütte der '''Claus Josef Riedel Ges.m.b.H.''' fand am '''26.06.1968''' statt.
'''Eröffnung am 28.05.1969.'''
Am '''30.Juni 2009''' gingen die Schmelzöfen der RIEDEL Glashütte aus und die Glasproduktion wurde von Schneegattern nach Kufstein verlegt.
Eine Ära der Glasproduktion von über 220 Jahren fand damit ihr Ende.
Seit dem 1. Juli 2009 dienen die leeren Produktionshallen als Lager für die Glasprodukte.
'''2010-2011 Neubau einer großen Logistikhalle''' und Probebetrieb.
Am 11. Mai 2012 findet die Eröffnung des Logistikcenters für Riedel-, Nachtmann- und Spiegelau-Glas mit 16.000 m² Lagerfläche
und 25.000 Palettenstellplätzen statt.
Der junge Verein '''"GlasKultur"''' hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kunst der Glasbläser Schneegatterns zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten.In den nächsten Jahren soll ein '''Glasmuseum''' in Schneegattern entstehen.
Besonders vor der Errichtung der Kobernaußerstraße (1980) war Schneegattern in mehrfacher Hinsicht sehr an die Region Salzburg ausgerichtet. Dies betraf die Arbeitsmöglichkeiten, Ausbildung, Krankenhaus- und Facharztversorgung, Einkauf und kulturelle Bereiche.
Besonders vor der Errichtung der Kobernaußerstraße (1980) war Schneegattern in mehrfacher Hinsicht sehr an die Region Salzburg ausgerichtet. Dies betraf die Arbeitsmöglichkeiten, Ausbildung, Krankenhaus- und Facharztversorgung, Einkauf und kulturelle Bereiche.