Gaißauer Bergbahn GmbH: Unterschied zwischen den Versionen
K (aktualisiert) |
|||
| Zeile 10: | Zeile 10: | ||
Geschäftsführer war seit der Übernahme durch die Saalbacher Bergbahnen GmbH [[Gernot Leitner]], der unter anderem für die Salzburger [[Olympische Winterspiele 2014|Olympiabewerbung 2014]] zuständig war. Im August 2016 schien Leitner jedoch nicht mehr als Geschäftsführer auf. An seiner Stelle scheint ein 42-jähriger Chinese namens Yang Zheng im Firmenbuch auf. | Geschäftsführer war seit der Übernahme durch die Saalbacher Bergbahnen GmbH [[Gernot Leitner]], der unter anderem für die Salzburger [[Olympische Winterspiele 2014|Olympiabewerbung 2014]] zuständig war. Im August 2016 schien Leitner jedoch nicht mehr als Geschäftsführer auf. An seiner Stelle scheint ein 42-jähriger Chinese namens Yang Zheng im Firmenbuch auf. | ||
| − | === 2017 - Insolvenz === | + | === 2017 - Insolvenz abgewendet === |
Die Gaißauer Bergbahn GmbH hatte am [[13. Jänner]] [[2017]] beim [[Landesgericht Salzburg]] Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das Verfahren wurde am [[16. Jänner]] dann eröffnet. Mit der Entschuldung soll der Betrieb langfristig abgesichert werden, denn der Mehrheitseigentümer hat weitere Investitionen – etwa in eine Beschneiungsanlage – in Aussicht gestellt. | Die Gaißauer Bergbahn GmbH hatte am [[13. Jänner]] [[2017]] beim [[Landesgericht Salzburg]] Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das Verfahren wurde am [[16. Jänner]] dann eröffnet. Mit der Entschuldung soll der Betrieb langfristig abgesichert werden, denn der Mehrheitseigentümer hat weitere Investitionen – etwa in eine Beschneiungsanlage – in Aussicht gestellt. | ||
Version vom 12. April 2017, 16:07 Uhr
Die Gaissauer Bergbahn GmbH sind die Betreiber der Liftanlagen in Krispl-Gaißau.
Allgemeines
Die Saalbacher Bergbahnen GmbH haben die Gaißauer Bergbahn GmbH 2014 übernommen und sollten nach schneeärmeren Wintern in den nächsten Jahren zwischen 20 und 25 Millionen Euro in das Skigebiet investieren . Sie suchten dafür Investoren. Der Grund für die notwendigen Investitionen liegt in den zu geringen Bettenkapazitäten für länger bleibende Gäste in dieser Region, sowie fehlende Beschneiungsanlagen, um auch in schneeärmeren Wintern wie 2007/2008 überleben zu können. Der letzte Winter (2014/15) brachte den Saalbacher Bergbahnen mit der Gaißauer Bergbahn GmbH einen Verlust 600.000 Euro.
Anfang 2010 wurde der Schuldenstand mit 2,5 Millionen Euro von den Saalbacher Bergbahnen angegeben, der Verkaufspreis mit drei Millionen Euro. Im Spätherbst 2010 war man mit einem Investor aus Bayern im Gespräch. Man fand chinesische Investoren.
Von diesen angekündigte Investitionen wie eine neue Gondelbahn auf die Anzenberghöhe sowie eine teilweise künstliche Beschneiung des Skigebiets wurden aber immer wieder verschoben. Das gilt auch für eine geplante Kapitalerhöhung von einer auf fünf Millionen Euro für die Gaißauer Bergbahn GmbH.
Geschäftsführer war seit der Übernahme durch die Saalbacher Bergbahnen GmbH Gernot Leitner, der unter anderem für die Salzburger Olympiabewerbung 2014 zuständig war. Im August 2016 schien Leitner jedoch nicht mehr als Geschäftsführer auf. An seiner Stelle scheint ein 42-jähriger Chinese namens Yang Zheng im Firmenbuch auf.
2017 - Insolvenz abgewendet
Die Gaißauer Bergbahn GmbH hatte am 13. Jänner 2017 beim Landesgericht Salzburg Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das Verfahren wurde am 16. Jänner dann eröffnet. Mit der Entschuldung soll der Betrieb langfristig abgesichert werden, denn der Mehrheitseigentümer hat weitere Investitionen – etwa in eine Beschneiungsanlage – in Aussicht gestellt.
Von der Pleite sind rund 90 Gläubiger und 26 Dienstnehmer betroffen. Den Schulden von gut 1,8 Millionen Euro stehen Aktiva von 400.000 Euro gegenüber. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. Damit der Betrieb in diesem Winter bis Ende März möglich ist, hat der chinesische Mehrheitseigentümer J&Y Holding Group Ltd. weiteres Geld ins Unternehmen gepumpt.
Die Gründe liegen unter anderem vor allem in den vergangenen drei Wintern, in denen es zu wenig Naturschnee gab. So war in der letzten Saison lediglich an 71 Tagen ein Skibetrieb möglich. Und auch diese Saison fiel das Geschäft in den Weihnachtsferien aus – zum vierten Mal in Folge.[1]
Die Lifte waren dennoch bis 12. März 2017 in Betrieb.
Bei der Gläubigerverhandlung am [[31. März] 2017 war der vom chinesischen 75-Prozent-Eigentümer entsandte Geschäftsführer nicht erschienen. Die Gaissauer Bergbahnen GmbH wurde durch den Wiener Rechtsanwalt Arno Maschke vertreten. Die rund 35 erschienenen Gläubiger konnten sich zu keinem Sanierungskonzept entschließen. Der Schuldner, die Bergbahnen, hatte das Angebot von 20 auf 30 Prozent erhöht und dies als Barquote angeboten und nicht wie bisher auf zwei Jahre. Es gab dafür zwar eine relativ knappe Mehrheit an Köpfen, aber an der Summe der Masse, weil vor allem die großen Gläubiger Bundesforste und Raiffeisen nicht zustimmten. Ihnen dürfte es einerseits um die Kosten eines eventuellen Abbaus von Liften und andererseits um die Bewertung von Sicherheiten gehen. Die Bundesforste haben 408.000 Euro für den Abbau und die Entsorgung von Liften im Fall der Stilllegung angemeldet. Am 12. April ist die nächste, wahrscheinlich letzte Verhandlung.
Richter Rudolf Havas ärgerte sich darüber, dass "es Gläubiger gibt, die nicht wissen, wie hoch ihre Forderungen sind."
Ein Pachtvertrag mit dem großen Grundstückseigentümer Bundesforste läuft mit 31. Mai 2017 aus.
Am 12. April 2017 stimmten die Gläubiger dem Sanierungsplan zu und damit war der Konkurs abgewendet. Der Sanierungsplan sieht eine Ausschüttung einer 30-Prozent-Quote vor, die innerhalb von 14 Tagen ausgeschüttet werden soll.[2]
Eigentumsverhältnisse 2016
Nach dem Geschäftsführerwechsel sind die Eigentumsverhältnisse unverändert:
- 75 Prozent hält die J&Y Holding Group Ltd. in Peking
- 10 Prozent hält der Hinterseer Hotelier Albert Ebner
- acht Prozent hält Gernot Leitners Masterconcept GmbH
- sieben Prozent hält die SPDM GmbH von Wolfgang Mayerhofer
Weblinks
Quellen
- Quellen im Beitrag Skischaukel Gaißau-Spielbergalm-Hintersee
- "Salzburger Nachrichten", 19. August 2016, 1. April 2017
- www.gaissauhintersee.at Presse, 18. September 2015
Fußnoten
- ↑ Quelle www.salzburg24.at, abgefragt am 13. Jänner 2017
- ↑ Quelle www.salzburg24.at, abgefragt am 12. April 2017