[[Datei:Stolperstein_Ernst_Langfelder.jpg||miniatur|Stolperstein für Ernst Langfelder in der [[Pfeifergasse]] Nr. 12]]
[[Datei:Stolperstein_Ernst_Langfelder.jpg||miniatur|Stolperstein für Ernst Langfelder in der [[Pfeifergasse]] Nr. 12]]
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'''Dr. Ernst Langfelder''' (*[[26. August]] [[1892]] in Wien, [[1. Juni]] [[1942]] in Maly Trostinec bei Minsk, Ukraine ermordet) ist ein jüdisches Opfer des Nationalsozialismus.
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==Leben==
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Ernst Langfelder war das jüngste Kind des jüdischen Ehepaars Katharina und Jakob Langfelder. Er war mit Gertrude, einer evangelischen Christin, verheiratet, die eine Tochter aus erster Ehe hatte. Die Familie wohnte seit [[1937]] im Haus [[Pfeifergasse]] 4, das dem Komponisten Viktor Kehldorfer gehörte. Im Haus befand sich auch die Kanzlei Ernst Langfelders.
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[[1938]] erhielt er Berufsverbot und somit war die Familie ohne Einkommen. Die »arische« Ehefrau eines Juden bekam keine Arbeitserlaubnis und ihr »arisches« Kind durfte nicht mit einem Juden im gemeinsamen Haushalt leben. Dr. Langfelder sah sich gezwungen, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Hierauf erhielt seine Frau eine Arbeitserlaubnis und konnte mit ihrem Kind bis 1949 in Kehldorfers Haus wohnen, der für die Lage der Frau viel Verständnis aufbrachte.
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Er zog nach Wien und wohnte bei seiner älteren Schwester Julia im Haus Wien I., Dorotheergasse 6. Die Geschwister Julia und Dr. Ernst Langfelder wurden am [[27. Mai]] [[1942]] in die besetzte Sowjetunion (Reichskommissariat Ostland) deportiert und am [[1. Juni]] [[1942]] in Maly Trostinec bei Minsk ermordet.
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Ihre Geschwister Ludwig und Franz Langfelder begingen in Wien Selbstmord. Die Schwester Grete konnte in die USA flüchten, wo sie 1969 inNew York starb. Nach der Befreiung konnte Gertrude Langfelder mit Hilfe ihres Anwalts Camillo Peyrer-Angermann und ihres Freundes Wilhelm Kaufmann, eines namhaften Kunstmalers aus Salzburg, beweisen, dass die Scheidung unter Zwang erfolgte. So erhielt sie Opferfürsorge und Rente. Gertrude Langfelder starb 1984 in Gmunden.