Gelber Asphalt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gelber Asphalt''' ist ein Straßenbelag, der in der [[Stadt  Salzburg|Stadt]] und im [[Land Salzburg]] als straßengestalterisches  Element Verwendung findet.
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== Allgemeines ==
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Er  entsteht,  indem für das Mischgut für den Straßenbelag als Bindemittel  gelb eingefärbtes Bitumen verwendet wird. Anfangs waren für die  Anwendung  primär straßengestalterische Zwecke, wie z. B. in Salzburg  die Verschönerung des [[Festspielbezirk]]es im Vordergrund. Inzwischen  gibt es bereits einige Orte, die  durch die Gelbfärbung des  Straßenbelages, z. B. im Bereich von Ortsgebieten verkehrsbeeinflussende  Wirkungen für Fußgängerübergänge erzielen wollen. So soll der gelbe  Straßenbelag zusätzlich  ein Tempolimit signalisieren.
  
'''Gelber Asphalt''' entsteht,  indem für das Mischgut für den Straßenbelag als Bindemittel gelb eingefärbtes Bitumen verwendet wird. Anfangs waren für die Anwendung  primär straßengestalterische Zwecke, wie z. B. in Salzburg die Verschönerung des Festspielbezirkes im Vordergrund. Inzwischen gibt es bereits einige Orte, die  durch die Gelbfärbung des Straßenbelages  z. B. im Bereich von Ortsgebieten verkehrsbeeinflussende Wirkungen für Fußgängerübergänge erzielen wollen. So soll der gelbe Straßenbelag zusätzlich  ein Tempolimit signalisieren.
 
 
   
 
   
 
==Gelber Asphalt in Thalgau==
 
==Gelber Asphalt in Thalgau==
Nach etwa einem Jahr „Zusammenleben“ mit dem gelben Asphalt in Thalgau läßt sich nun inzwischen eine erste Bilanz ziehen. Bezüglich das Tausches bisheriger Schutzwege gegen 30kmh Temporeduktion samt gelber Asphaltzonen hat sich gezeigt, dass das nunmehrige Fehlen der Schutzwegfunktion ein Manko darstellt. Wenn man als Fußgänger zum Überqueren den gelb gefärbten Straßenbereich betritt, ist es nach wie vor für verhältnismäßig viele Autofahrer kein Anlass, anzuhalten und dem Fußgänger Vortritt zu lassen. Damit kommt zum Ausdruck, dass den gelben  Asphaltzonen eine entsprechende gesetzliche Grundlage anolog des  Fußgänger-Zebrastreifens fehlt. Die entscheidende Verbesserung gegenüber früher scheint in erster Linie  von der  Einführung der 30kmh Geschwindigkeits-Beschränkung für das zentrale Ortsgebiet auszugehen.  
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Im  Sommer 2010 wurde im Rahmen einer Neugestaltung des Ortskerns der  [[Flachgau]]er Marktgemeinde [[Thalgau]] ein Bereich als beruhigte  Verkehrszone mit gelbem Asphalt gestaltet. Nach etwa einem Jahr „Zusammenleben“ mit dem gelben Asphalt in Thalgau lies sich im Herbst  2011 eine erste Bilanz ziehen. Bezüglich das Tausches bisheriger Schutzwege gegen 30-km/h-Temporeduktion samt gelber Asphaltzonen hat sich gezeigt, dass das nunmehrige Fehlen der Schutzwegfunktion ein Manko darstellt. Wenn man als Fußgänger zum Überqueren den gelb gefärbten Straßenbereich betritt, ist es nach wie vor für verhältnismäßig viele Autofahrer kein Anlass anzuhalten und dem Fußgänger Vortritt zu lassen. Damit kommt zum Ausdruck, dass den gelben  Asphaltzonen eine entsprechende gesetzliche Grundlage analog des  Fußgänger-Zebrastreifens fehlt. Die entscheidende Verbesserung gegenüber früher scheint in erster Linie  von der  Einführung der 30km Beschränkung auszugehen.
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Die Verlangsamung des Verkehrs  hat zu einer verbesserten gegenseitigen Wahrnehmung und dadurch zu mehr Sicherheit geführt. Inzwischen ist es aber einem als Fußgänger längst klar geworden, dass der gelbe Asphalt allein keine Garantie für ein gefahrloses Überqueren der Straße darstellt. Deshalb wurden inzwischen in Thalgau in der Ortsmitte Schülerlotsen eingeführt, um dennoch den Kindern und verkehrsbeeinträchtigten Personen einen notwendigen Schutz zu bieten.
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Die Verlangsamung des Verkehrs  hat zu einer verbesserten gegenseitigen Wahrnehmung und dadurch zu mehr Sicherheit geführt. Inzwischen ist es einem als Fußgänger längst klar geworden, dass der gelbe Asphalt allein keine Garantie für ein gefahrloses Überqueren der Straße darstellt. Deshalb wurden inzwischen in Thalgau in der Ortsmitte Schülerlotsen eingeführt, um dennoch den Kindern einen notwendigen Schutz zu bieten.  
  
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== Gelber Asphalt in der Stadt Salzburg ==
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Für  das [[Mozartjahr 2006]] sollte die [[Hofstallgasse]] in der Salzburger  [[Altstadt]] neu gestaltet werden. Nach Plänen des Architekturbüros "one  room" wurde der Straßenbelag mit dem honigfarbenen Splitt-Mastix-Belag  erneuert. Ein gelber Asphalt mit schräg querenden Lichtkanälen sollten  die Straße zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Was sie dann  wurde, jedoch nicht in jene Richtung, wie gewünscht. Fast 900.000 Euro  hatte die Stadt für den neuen Belag ausgegeben. Die gelbe Farbe war  allerdings damals schon nach nur ein paar  Wochen weg.
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Zudem  wurde dieser Teil der Hofstallgasse zur ''Bremsteststrecke'' aller  Arten von Fahrzeugen, was deutliche Abriebspuren auf dem (noch) gelben  Belag hinterließ. Auch die [[Fiaker]] wurden als Verunreiniger  identifiziert, die Hufe sollten mit Säcken eingebunden werden und andere  Ideen tauchten auf. Die Stadt stritt mit der deutschen Herstellerfirma  um die Reparatur des Belages. Damals war ein falsche Bindemittel  verwendet worden, der  Belag war zu weich geraten.
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Nach  den [[Salzburger Festspiele|Festspielen]] [[2010]] begannen die  Reparaturarbeiten. Die Bayrischen Asphaltwerke in München waren  zuversichtlich, diesmal die richtige Rezeptur erwischt zu haben und  garantierten für 20 Jahre Gelb. Die Kosten für die Belagsreparatur von  rund 130.000 Euro trug die ausführende Baufirma. Die Diskussion, die  Fiaker von der Hofstallgasse fernzuhalten, brandete neu auf.
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Die defektanfälligen Lichtkanäle wurden schließlich abgedeckt und stellen heute lediglich ''Gestaltungselemente'' im Boden dar.
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2011  wurde bekannt, dass mit dem Belag aus Hofstallgasse auch der  [[Max-Reinhardt-Platz]] versehen werden soll. 2012 wird auch er mit  gelbem Asphalt überzogen. Damit wäre die Gestaltung  des  Festspielbezirks endlich abgeschlossen, wie das Büro von  Baustadträtin  [[Claudia Schmidt]] ([[ÖVP]]) mitteilte.
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Defektanfällige  Lichtbänder  wie in der Hofstallgasse wird es nicht geben. Anstelle  dessen soll ein Teil des  [[Almkanal]]s freigelegt und durch einen  Brunnen sichtbar werden.
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
* [http://sbgv1.orf.at/stories/466981 ORF-Bericht über den gelben Asphalt in Thalgau]
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* http://sbgv1.orf.at/stories/466981
* [http://regionaut.meinbezirk.at/salzburg-stadt/politik/thalgau-tempo-30-und-gelber-asphalt-d30817.html Tempo 30 und gelber Asphalt-Bericht im Bezirksblatt]
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* http://regionaut.meinbezirk.at/salzburg-stadt/politik/thalgau-tempo-30-und-gelber-asphalt-d30817.html
* [http://forum.bauforum24.biz/forum/index.php?showtopic=29279   Technischer Artikel über eingefärbten Asphalt]
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* http://forum.bauforum24.biz/forum/index.php?showtopic=29279  
  
==Quelle==
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== Quellen ==
 
* Franz Fuchs
 
* Franz Fuchs
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* [http://www.krone.at/Salzburg/Gelber_Asphalt_beim_Festspielhaus_bald_befahrbar-Endlich_fertig-Story-224757 www.krone.at 2010]
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* [http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/695909/Mehr-gelber-Asphalt-in-der-Altstadt diepresse.com 2011]
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* [http://search.salzburg.com/articles/1952963?highlight=Hofstallgasse+Belag+ search.salzburg.com]
  
 
   
 
   
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[[Kategorie:Verkehr]]
 
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[[Kategorie:Thalgau]]
 
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Version vom 1. Oktober 2011, 16:22 Uhr

Gelber Asphalt im Ortszentrum von Thalgau

Gelber Asphalt ist ein Straßenbelag, der in der Stadt und im Land Salzburg als straßengestalterisches Element Verwendung findet.

Allgemeines

Er entsteht, indem für das Mischgut für den Straßenbelag als Bindemittel gelb eingefärbtes Bitumen verwendet wird. Anfangs waren für die Anwendung primär straßengestalterische Zwecke, wie z. B. in Salzburg die Verschönerung des Festspielbezirkes im Vordergrund. Inzwischen gibt es bereits einige Orte, die durch die Gelbfärbung des Straßenbelages, z. B. im Bereich von Ortsgebieten verkehrsbeeinflussende Wirkungen für Fußgängerübergänge erzielen wollen. So soll der gelbe Straßenbelag zusätzlich ein Tempolimit signalisieren.


Gelber Asphalt in Thalgau

Im Sommer 2010 wurde im Rahmen einer Neugestaltung des Ortskerns der Flachgauer Marktgemeinde Thalgau ein Bereich als beruhigte Verkehrszone mit gelbem Asphalt gestaltet. Nach etwa einem Jahr „Zusammenleben“ mit dem gelben Asphalt in Thalgau lies sich im Herbst 2011 eine erste Bilanz ziehen. Bezüglich das Tausches bisheriger Schutzwege gegen 30-km/h-Temporeduktion samt gelber Asphaltzonen hat sich gezeigt, dass das nunmehrige Fehlen der Schutzwegfunktion ein Manko darstellt. Wenn man als Fußgänger zum Überqueren den gelb gefärbten Straßenbereich betritt, ist es nach wie vor für verhältnismäßig viele Autofahrer kein Anlass anzuhalten und dem Fußgänger Vortritt zu lassen. Damit kommt zum Ausdruck, dass den gelben Asphaltzonen eine entsprechende gesetzliche Grundlage analog des Fußgänger-Zebrastreifens fehlt. Die entscheidende Verbesserung gegenüber früher scheint in erster Linie von der Einführung der 30km Beschränkung auszugehen.


Die Verlangsamung des Verkehrs hat zu einer verbesserten gegenseitigen Wahrnehmung und dadurch zu mehr Sicherheit geführt. Inzwischen ist es einem als Fußgänger längst klar geworden, dass der gelbe Asphalt allein keine Garantie für ein gefahrloses Überqueren der Straße darstellt. Deshalb wurden inzwischen in Thalgau in der Ortsmitte Schülerlotsen eingeführt, um dennoch den Kindern einen notwendigen Schutz zu bieten.

Gelber Asphalt in der Stadt Salzburg

Für das Mozartjahr 2006 sollte die Hofstallgasse in der Salzburger Altstadt neu gestaltet werden. Nach Plänen des Architekturbüros "one room" wurde der Straßenbelag mit dem honigfarbenen Splitt-Mastix-Belag erneuert. Ein gelber Asphalt mit schräg querenden Lichtkanälen sollten die Straße zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Was sie dann wurde, jedoch nicht in jene Richtung, wie gewünscht. Fast 900.000 Euro hatte die Stadt für den neuen Belag ausgegeben. Die gelbe Farbe war allerdings damals schon nach nur ein paar Wochen weg.

Zudem wurde dieser Teil der Hofstallgasse zur Bremsteststrecke aller Arten von Fahrzeugen, was deutliche Abriebspuren auf dem (noch) gelben Belag hinterließ. Auch die Fiaker wurden als Verunreiniger identifiziert, die Hufe sollten mit Säcken eingebunden werden und andere Ideen tauchten auf. Die Stadt stritt mit der deutschen Herstellerfirma um die Reparatur des Belages. Damals war ein falsche Bindemittel verwendet worden, der Belag war zu weich geraten.

Nach den Festspielen 2010 begannen die Reparaturarbeiten. Die Bayrischen Asphaltwerke in München waren zuversichtlich, diesmal die richtige Rezeptur erwischt zu haben und garantierten für 20 Jahre Gelb. Die Kosten für die Belagsreparatur von rund 130.000 Euro trug die ausführende Baufirma. Die Diskussion, die Fiaker von der Hofstallgasse fernzuhalten, brandete neu auf.

Die defektanfälligen Lichtkanäle wurden schließlich abgedeckt und stellen heute lediglich Gestaltungselemente im Boden dar.

2011 wurde bekannt, dass mit dem Belag aus Hofstallgasse auch der Max-Reinhardt-Platz versehen werden soll. 2012 wird auch er mit gelbem Asphalt überzogen. Damit wäre die Gestaltung des Festspielbezirks endlich abgeschlossen, wie das Büro von Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP) mitteilte. Defektanfällige Lichtbänder wie in der Hofstallgasse wird es nicht geben. Anstelle dessen soll ein Teil des Almkanals freigelegt und durch einen Brunnen sichtbar werden.


Bildergalerie


Weblinks

Quellen