Phyllocnistis unipunctella: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Mitterberger (1909) berichtet unter dem Namen ''Phyllocnistis suffusella'' über zahlreiche Falterchen, die er am 12.8. und 7.9.1907 in der Itzlingerau um Pappel- und Erlengebüsch angetroffen hat, sowie über mehrere Tiere um junge Pappeln am 5.6.1909 in der [[Josefiau]] (siehe auch Kurz & Kurz 2021). ''Phyllocnistis suffusella'' Zeller, 1847 wird heute als jüngeres Synonym von ''Phyllocnistis unipunctella'' Stephens, 1834 betrachtet, und unter dem letzteren Namen wurden die Angaben Mitterbergers auch bei Embacher et al. (2011) für die Zone Ia ([[Stadt Salzburg]]) als fraglich angegeben. Da Mitterberger aber nicht genauer angibt, um welche Pappeln es sich damals gehandelt hat, bleibt die Bestimmung der Tiere sehr unsicher, zumal vor über hundert Jahren die an Pappeln lebenden ''Phyllocnistis''-Arten nicht unterschieden wurden. Klarheit könnte hier nur die Nachuntersuchung der damals gefangenen Tiere bringen, die vermutlich in der Sammlung Mitterbergers im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz aufbewahrt werden. Aus dem Jahr 1966 stammen mehrere Falterfunde von Fritz Mairhuber aus [[Parsch]] ([[Stadt Salzburg]]), sowie aus [[Kasern]] (Zone I nach Embacher et al. (2011). In den Jahren 2016 bis 2018 wurden schließlich Minen der Art entlang der [[Salzach]] von [[Aigen]] bis zur Autobahnbrücke im Norden, sowie am unteren [[Alterbach]] gefunden. Alle Fundorte liegen in einer Höhe von lediglich rund 410 bis 440 m. Lebensraum an der Salzach ist der Gehölzstreifen mit vereinzeltem Vorkommen der Nahrungspflanzen der Raupen, der Schwarzpappel. Vermutlich treten in Salzburg zwei Generationen im Jahr auf. Imagines stammen aus dem April, sowie von Juni bis September, Raupen aus dem Juli und Puppen ebenfalls aus dem Juli, sowie dem August (Kurz & Kurz 2021). | ||
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| + | Die Raupen erzeugen in den Blättern der Schwarzpappel (''[[Populus nigra]]'') sehr lange, auffallend silberweiße Gangminen mit dunklerer Mittellinie, wobei sowohl junge Exemplare, als auch ältere Bäume der Futterpflanze genutzt werden. Neben den Raupen der eigenen Art treten die Raupen dabei in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu anderen phytophagen Insekten, wie ''[[Stigmella trimaculella]]'', ''[[Agromyza albitarsis]]'', ''[[Pemphigius filaginis]]'' oder ''[[Pemphigius spirothecae]]''. Daneben werden sie auch von unbestimmten Erzwespen parasitiert. Auf Grund des eng begrenzten Vorkommens im Bereich der [[Stadt Salzburg]] ist ''P. unipunctella'' in Salzburg zumindest potentiell bedroht. | ||
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| + | *[[Karl Mitterberger|Mitterberger, K.]] 1909. Verzeichnis der im [[Kronland Salzburg|Kronlande Salzburg]] bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19090003&zoom=2&seite=00000195 195-552]. | ||
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Version vom 23. Dezember 2021, 15:53 Uhr
Phyllocnistis unipunctella (Argyromiges unipunctella Stephens, 1834) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
Mitterberger (1909) berichtet unter dem Namen Phyllocnistis suffusella über zahlreiche Falterchen, die er am 12.8. und 7.9.1907 in der Itzlingerau um Pappel- und Erlengebüsch angetroffen hat, sowie über mehrere Tiere um junge Pappeln am 5.6.1909 in der Josefiau (siehe auch Kurz & Kurz 2021). Phyllocnistis suffusella Zeller, 1847 wird heute als jüngeres Synonym von Phyllocnistis unipunctella Stephens, 1834 betrachtet, und unter dem letzteren Namen wurden die Angaben Mitterbergers auch bei Embacher et al. (2011) für die Zone Ia (Stadt Salzburg) als fraglich angegeben. Da Mitterberger aber nicht genauer angibt, um welche Pappeln es sich damals gehandelt hat, bleibt die Bestimmung der Tiere sehr unsicher, zumal vor über hundert Jahren die an Pappeln lebenden Phyllocnistis-Arten nicht unterschieden wurden. Klarheit könnte hier nur die Nachuntersuchung der damals gefangenen Tiere bringen, die vermutlich in der Sammlung Mitterbergers im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz aufbewahrt werden. Aus dem Jahr 1966 stammen mehrere Falterfunde von Fritz Mairhuber aus Parsch (Stadt Salzburg), sowie aus Kasern (Zone I nach Embacher et al. (2011). In den Jahren 2016 bis 2018 wurden schließlich Minen der Art entlang der Salzach von Aigen bis zur Autobahnbrücke im Norden, sowie am unteren Alterbach gefunden. Alle Fundorte liegen in einer Höhe von lediglich rund 410 bis 440 m. Lebensraum an der Salzach ist der Gehölzstreifen mit vereinzeltem Vorkommen der Nahrungspflanzen der Raupen, der Schwarzpappel. Vermutlich treten in Salzburg zwei Generationen im Jahr auf. Imagines stammen aus dem April, sowie von Juni bis September, Raupen aus dem Juli und Puppen ebenfalls aus dem Juli, sowie dem August (Kurz & Kurz 2021).
Biologie und Gefährdung
Die Raupen erzeugen in den Blättern der Schwarzpappel (Populus nigra) sehr lange, auffallend silberweiße Gangminen mit dunklerer Mittellinie, wobei sowohl junge Exemplare, als auch ältere Bäume der Futterpflanze genutzt werden. Neben den Raupen der eigenen Art treten die Raupen dabei in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu anderen phytophagen Insekten, wie Stigmella trimaculella, Agromyza albitarsis, Pemphigius filaginis oder Pemphigius spirothecae. Daneben werden sie auch von unbestimmten Erzwespen parasitiert. Auf Grund des eng begrenzten Vorkommens im Bereich der Stadt Salzburg ist P. unipunctella in Salzburg zumindest potentiell bedroht.
Weiterführende Informationen
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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg
Weitere Bilder
Phyllocnistis unipunctella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A. & Kurz, M. E. 2000–2021. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 16 Dezember 2021].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.