Arcangelo Pesenti: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?victim=“ durch „https://www.stolpersteine-salzburg.at/stolperstein/“) |
(ergänzt) |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Arcangelo_Pesenti.jpg|thumb|Stolperstein für Arcangelo Pesenti am Südtiroler Platz]] | [[Datei:Arcangelo_Pesenti.jpg|thumb|Stolperstein für Arcangelo Pesenti am Südtiroler Platz]] | ||
'''Arcangelo Pesenti''' (* [[2. März]] [[1918]] in Taleggio bei Bergamo, [[Italien]]; † [[31. Jänner]] [[1945]] in [[Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim]], ermordet) war ein aus Salzburg deportiertes [[NS-Opfer|Opfer]] des [[Nationalsozialismus]]. | '''Arcangelo Pesenti''' (* [[2. März]] [[1918]] in Taleggio bei Bergamo, [[Italien]]; † [[31. Jänner]] [[1945]] in [[Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim]], ermordet) war ein aus Salzburg deportiertes [[NS-Opfer|Opfer]] des [[Nationalsozialismus]]. | ||
| + | |||
| + | [[Datei:2025_09_27_Fensterpfad_der_Universitätsbibliothek_Salzburg_03.jpg|thumb|Im [[Fensterpfad "True Crime in Salzburg"]] 2025: Volksschädling: [[Arcangelo Pesenti]]]] | ||
== Leben == | == Leben == | ||
| − | Pesenti gehörte dem katholischen Glauben an, war unverheiratet und verdiente sich seinen Lebensunterhalt zunächst als Landarbeiter und Angehöriger des italienischen Militärs, wo er in [[Griechenland]] Kriegsdienst ableistete. Später kam er in Kriegsgefangenschaft und ab September 1943 nach [[St. Johann im Pongau]]. Ab dem [[5. Oktober]] [[1944]] lebte Pesenti in der [[Stadt Salzburg]], wo er als "Zivilarbeiter" der Deutschen Reichsbahn gemeldet war. 15 Tage später erfolgte, aufgrund einer Denunziation, ein Gerichtsverfahren, das zuungunsten Pesentis entschieden wurde. | + | Pesenti gehörte dem katholischen Glauben an, war unverheiratet und verdiente sich seinen Lebensunterhalt zunächst als Landarbeiter und Angehöriger des italienischen Militärs, wo er in [[Griechenland]] Kriegsdienst ableistete. Später kam er in Kriegsgefangenschaft und ab September 1943 nach [[St. Johann im Pongau]]. Ab dem [[5. Oktober]] [[1944]] lebte Pesenti in der [[Stadt Salzburg]], wo er als "Zivilarbeiter" der Deutschen Reichsbahn gemeldet war. |
| + | |||
| + | In Salzburg verbrachte dieses Zeit in einem Lager der Baufirma Universale am [[Südtiroler Platz]]. Nach einem amerikanischen [[Bomben auf die Stadt Salzburg|Bombenangriff]] konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sich aus einer zerstörten Baracke des Lagers zwei Hunderterpackungen Zigaretten anzueigenen. Dabei wurde er beobachtet und angezeigt. 15 Tage später erfolgte, aufgrund einer Denunziation, ein Gerichtsverfahren, das zuungunsten Pesentis entschieden wurde. | ||
Am 31. Jänner 1945 verlor er sein Leben in [[Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim]] durch Enthauptung. | Am 31. Jänner 1945 verlor er sein Leben in [[Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim]] durch Enthauptung. | ||
| Zeile 20: | Zeile 24: | ||
[[Kategorie:Nationalsozialismus]] | [[Kategorie:Nationalsozialismus]] | ||
[[Kategorie:Stolperstein]] | [[Kategorie:Stolperstein]] | ||
| + | [[Kategorie:Italien]] | ||
[[Kategorie:Geboren 1918]] | [[Kategorie:Geboren 1918]] | ||
[[Kategorie:Gestorben 1945]] | [[Kategorie:Gestorben 1945]] | ||
Aktuelle Version vom 16. Oktober 2025, 16:11 Uhr
Arcangelo Pesenti (* 2. März 1918 in Taleggio bei Bergamo, Italien; † 31. Jänner 1945 in Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim, ermordet) war ein aus Salzburg deportiertes Opfer des Nationalsozialismus.
Leben
Pesenti gehörte dem katholischen Glauben an, war unverheiratet und verdiente sich seinen Lebensunterhalt zunächst als Landarbeiter und Angehöriger des italienischen Militärs, wo er in Griechenland Kriegsdienst ableistete. Später kam er in Kriegsgefangenschaft und ab September 1943 nach St. Johann im Pongau. Ab dem 5. Oktober 1944 lebte Pesenti in der Stadt Salzburg, wo er als "Zivilarbeiter" der Deutschen Reichsbahn gemeldet war.
In Salzburg verbrachte dieses Zeit in einem Lager der Baufirma Universale am Südtiroler Platz. Nach einem amerikanischen Bombenangriff konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sich aus einer zerstörten Baracke des Lagers zwei Hunderterpackungen Zigaretten anzueigenen. Dabei wurde er beobachtet und angezeigt. 15 Tage später erfolgte, aufgrund einer Denunziation, ein Gerichtsverfahren, das zuungunsten Pesentis entschieden wurde.
Am 31. Jänner 1945 verlor er sein Leben in Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim durch Enthauptung.
Zum Andenken an Arcangelo Pesenti wurde am 27. Jänner 2015 am Südtiroler Platz ein Stolperstein verlegt.