Gebhard: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
K (Kategorie(n) korrigiert)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Gebhard I.''' († [[15. Juli]] [[1088]]) war Kanzler von Kaiser Heinrich IV., wurde [[1060]] [[Salzburger Erzbischof]] und ist einer der [[Heilige, Selige und verehrungswürdige Personen der Erzdiözese Salzburg|seligen Personen]] der [[Erzdiözese Salzburg]]. Im alten Kirchenkalender des Salzburger Domes wurde an Gebhard als Heiligen gedacht (sanctus gebehardus).  
+
'''Gebhard I.''' († [[15. Juli]] [[1088]]) war Kanzler von Kaiser Heinrich IV., wurde [[1060]] [[Salzburger Erzbischof]] und ist einer der [[Heilige, Selige und verehrungswürdige Personen der Erzdiözese Salzburg|seligen Personen]] der [[Erzdiözese Salzburg]]. Im alten Kirchenkalender des [[Salzburger Dom]]es wurde an Gebhard als Heiligen gedacht (''sanctus gebehardus'').  
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Er stammte aus einer Familie des schwäbischen Hochadels. Nach dem Studium, wahrscheinlich in Paris, Frankreich, schlug Gebhard die geistliche Laufbahn ein. Unter Heinrich III. kam er an den Hof und hatte dann auch später zunächst als typischer Vertreter der Reichskirche ein gutes Verhältnis zum deutschen Kaiser Heinrich IV. Er war Leiter der Hofkapelle und der königlichen Kanzlei. Kurzzeitig war Gebhard sogar Kanzler des Reiches. Am [[4. Mai]] [[1055]] wurde er vom Erzbischof [[Baldwin]] zum Priester geweiht. [[1074]] schickte er eine kleine Schar von Mönchen aus dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] nach Admont in die [[Steiermark]] und gründete dort das [[Benediktinerstift Admont]]. [[1075]] brach ein Streit zwischen Papst Gregor VII. und Heinrich IV. aus, in dessen Verlauf sich Gebhard kompromisslos auf die Seite des Papstes stellte. Es kam zum berühmten Gang nach Canossa [[1077]] durch Heinrich IV. Gebhard hatte sich mittlerweile an der Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden beteiligt, was sich sehr nachteilig in seinem Verhältnis zu Heinrich IV. auswirkte. Es kam zu Raubzügen und Plünderungen von Königstreuen in Salzburg. Zunächst konnte Gebhard sich noch wehren, dann musste er aus Salzburg nach Sachsen fliehen.
+
Er stammte aus einer Familie des schwäbischen Hochadels. Nach dem Studium, wahrscheinlich in Paris, [[Frankreich]], schlug Gebhard die geistliche Laufbahn ein. Unter Heinrich III. kam er an den Hof und hatte dann auch später zunächst als typischer Vertreter der Reichskirche ein gutes Verhältnis zum deutschen Kaiser Heinrich IV. Er war Leiter der Hofkapelle und der königlichen Kanzlei. Kurzzeitig war Gebhard sogar Kanzler des Reiches. Am [[4. Mai]] [[1055]] wurde er vom Erzbischof [[Baldwin]] zum Priester geweiht. [[1074]] schickte er eine kleine Schar von Mönchen aus dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] nach [[Admont]] in die [[Steiermark]] und gründete dort das [[Benediktinerstift Admont]]. [[1075]] brach ein Streit zwischen Papst Gregor VII. und Heinrich IV. aus, in dessen Verlauf sich Gebhard kompromisslos auf die Seite des Papstes stellte. Es kam zum berühmten Gang nach Canossa [[1077]] durch Heinrich IV. Gebhard hatte sich mittlerweile an der Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden beteiligt, was sich sehr nachteilig in seinem Verhältnis zu Heinrich IV. auswirkte. Es kam zu Raubzügen und Plünderungen von Königstreuen in Salzburg. Zunächst konnte Gebhard sich noch wehren, dann musste er aus Salzburg nach Sachsen fliehen.
  
[[1085]] ließ Heinrich IV. auf einer Reichsversammlung in Mainz Gebhard absetzen und setzte an seiner Stelle [[Berthold von Moosburg]] als neuen salzburger Erzbischof ein. Es kam zu neuerlichen Plünderungen und einer Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]], die aber sich verteidigen konnte. Sie war noch von Gebhard ausgebaut und verstärkt worden. Erst im Sommer [[1086]] konnte Gebhard wieder nach Salzburg zurückkehren, nachdem Heinrich IV. eine schwere Niederlage gegen die Sachsen erlitten hatte.  
+
[[1085]] ließ Heinrich IV. auf einer Reichsversammlung in Mainz Gebhard absetzen und setzte an seiner Stelle [[Berthold von Moosburg]] als neuen Salzburger Erzbischof ein. Es kam zu neuerlichen Plünderungen und einer Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]], die aber sich verteidigen konnte. Sie war noch von Gebhard ausgebaut und verstärkt worden. Erst im Sommer [[1086]] konnte Gebhard wieder nach Salzburg zurückkehren, nachdem Heinrich IV. eine schwere Niederlage gegen die Sachsen erlitten hatte.  
  
 
Am 15. Juli 1088 starb Gebhard auf der [[Festung Hohenwerfen]] nach langem schweren Leiden.
 
Am 15. Juli 1088 starb Gebhard auf der [[Festung Hohenwerfen]] nach langem schweren Leiden.
Zeile 11: Zeile 11:
 
Unter der Regentschaft von Gebhard wurden errichtet:
 
Unter der Regentschaft von Gebhard wurden errichtet:
 
* [[Festung Hohenwerfen]]
 
* [[Festung Hohenwerfen]]
* [[Festung Hohensalzburg]]
+
* Festung Hohensalzburg
* die Burg von Friesach (heute Kärnten)
+
* die [[Burg Petersberg]] in [[Friesach]] (heute Kärnten)
  
==Gründungen==
 
Gebhard gründete das Stift Admont in der Steiermark.
 
  
 
==Quelle==
 
==Quelle==
Zeile 31: Zeile 29:
 
[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
 
[[Kategorie:Erzdiözese]]
 
[[Kategorie:Erzdiözese]]
 +
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]]
 +
[[Kategorie:Geschichte (Erzbistum)]]
 
[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
 
[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
 
[[Kategorie:Religion]]
 
[[Kategorie:Religion]]
Zeile 38: Zeile 38:
 
[[Kategorie:Katholische Kirche]]
 
[[Kategorie:Katholische Kirche]]
 
[[Kategorie:Erzbischof]]
 
[[Kategorie:Erzbischof]]
[[Kategorie:Geschichte (Fürsterzbistum)]]
 

Version vom 14. Januar 2019, 19:18 Uhr

Gebhard I. († 15. Juli 1088) war Kanzler von Kaiser Heinrich IV., wurde 1060 Salzburger Erzbischof und ist einer der seligen Personen der Erzdiözese Salzburg. Im alten Kirchenkalender des Salzburger Domes wurde an Gebhard als Heiligen gedacht (sanctus gebehardus).

Leben

Er stammte aus einer Familie des schwäbischen Hochadels. Nach dem Studium, wahrscheinlich in Paris, Frankreich, schlug Gebhard die geistliche Laufbahn ein. Unter Heinrich III. kam er an den Hof und hatte dann auch später zunächst als typischer Vertreter der Reichskirche ein gutes Verhältnis zum deutschen Kaiser Heinrich IV. Er war Leiter der Hofkapelle und der königlichen Kanzlei. Kurzzeitig war Gebhard sogar Kanzler des Reiches. Am 4. Mai 1055 wurde er vom Erzbischof Baldwin zum Priester geweiht. 1074 schickte er eine kleine Schar von Mönchen aus dem Erzstift St. Peter nach Admont in die Steiermark und gründete dort das Benediktinerstift Admont. 1075 brach ein Streit zwischen Papst Gregor VII. und Heinrich IV. aus, in dessen Verlauf sich Gebhard kompromisslos auf die Seite des Papstes stellte. Es kam zum berühmten Gang nach Canossa 1077 durch Heinrich IV. Gebhard hatte sich mittlerweile an der Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden beteiligt, was sich sehr nachteilig in seinem Verhältnis zu Heinrich IV. auswirkte. Es kam zu Raubzügen und Plünderungen von Königstreuen in Salzburg. Zunächst konnte Gebhard sich noch wehren, dann musste er aus Salzburg nach Sachsen fliehen.

1085 ließ Heinrich IV. auf einer Reichsversammlung in Mainz Gebhard absetzen und setzte an seiner Stelle Berthold von Moosburg als neuen Salzburger Erzbischof ein. Es kam zu neuerlichen Plünderungen und einer Belagerung der Festung Hohensalzburg, die aber sich verteidigen konnte. Sie war noch von Gebhard ausgebaut und verstärkt worden. Erst im Sommer 1086 konnte Gebhard wieder nach Salzburg zurückkehren, nachdem Heinrich IV. eine schwere Niederlage gegen die Sachsen erlitten hatte.

Am 15. Juli 1088 starb Gebhard auf der Festung Hohenwerfen nach langem schweren Leiden.

Bauten

Unter der Regentschaft von Gebhard wurden errichtet:


Quelle


Zeitfolge
Vorgänger

Baldwin

Salzburger Erzbischof
10601088
Nachfolger

Thiemo