Percht: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Percht.jpg|thumb|Die Percht von ihrer hellen Seite beim [[Goldegger Perchtenlauf]]. Ihre Kehrseite ist schwarz gewandet und weist eine Art Hexenlarve auf]]
 
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[[File:Goldegger Perchtenlauf 06.JPG|thumb|Schönperchtenmaske eines Teilnehmers des Goldegger Perchtenlaufes]]
 
[[File:Goldegger Perchtenlauf 06.JPG|thumb|Schönperchtenmaske eines Teilnehmers des Goldegger Perchtenlaufes]]
'''Perchtenlaufen''' ist ein auch in Teilen Salzburgs noch heute lebendiger uralter Brauch, der an bestimmten Wintertagen im abendlichen Dunkel zwecks Austreibung des bösen Winters (der bösen Wintergeister) ausgeübt wird.
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Der Begriff die '''Percht''' geht vermutlich auf die sagenhafte und mythische Gestalt der ''Bercht'' oder auch ''Percht'' zurück. Die ''Percht'' tritt selbst als Hell- oder Dunkelgestalt auf.  
 
 
==Allgemeines==
 
Die Begriff „Percht“ geht vermutlich auf die sagenhafte und mythische Gestalt der ''Bercht'' oder auch ''Percht'' zurück. Die ''Percht'' tritt selbst als Hell- oder Dunkelgestalt auf.  
 
  
Perchtenlaufen findet in der Form des [[Anglöckeln]]s und in Form von Umzügen verlarvter Burschen und Männer statt. Das Anglöckeln, richtigerweise „Anklöcken“, ist ein alter Heischebrauch, bei dem Verlarvte und Vermummte an den Donnerstagen der [[Advent]]zeit an den Häusern anklopfen. Nach altem Brauch sind die Anklöckler Perchtenläufer. Im [[Pinzgau]] hat sich im[[20. Jahrhundert]] aus dem Anklöckeln das Herbergsuchen entwickelt.  
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== Percht ==
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Diese mystische Göttin ist unter vielen Namen bekannt, im Alpenraum unter Percht, Berchta oder Berta. Der Legende nach wohnt sie im [[Holunderstrauch]]. Dieser wiederum hat seinen  Namen vom altdeutschen ''holuntar'' und bedeutet ''Baum der Frau Holle''. Auch in Orts- und Straßennamen findet sich die Percht wie beispielsweise in  ''Percht''oldsdorf, ''Bercht''esgarden (der 'Garten der Percht'), ''Holla''brunn (Brunnen der Holle), die ''Precht''lgasse und der Schwarzenbergplatz (Platz der schwarzen Percht) in [[Wien]]im Wappen der [[oberösterreich]]ischen die Stadt Perg zeigt sogar die alten Farben der dreifaltigen Göttin (weiß, rot, schwarz).
  
Perchtenlaufen wird von „verlarften“ Burschen und Männern in gemeinsamen Auf- und Umzügen ausgeübt. Sie stellen dabei Hell- oder Dunkelgestalten -  [[Schönperchten]] oder [[Schiachperchten]] genannt – dar. Ihre Aufzüge gehören zur Winterszeit, beginnend mit der „Großperchtennacht“ (Nacht auf [[Dreikönig]]) und enden am „Unsinnigen Pfinsda(g)“, dem Donnerstag vor dem Faschingsende. Dieser uralte Brauch findet regional und lokal in abgewandelten Formen statt.  
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In Sagen tritt sie häuft im Zusammenhang mit toten Seelen auf oder holt die Seelen der Sterbenden zu sich. Als Wintergöttin tritt sie in den [[Raunacht|Raunächten]] zwischen [[25. Dezember]] und [[6. Jänner]] in  Erscheinung. Sie steigt von den Bergen ins Tal herunter, wo sie aufgrund ihres ausgeprägten Gerechtigkeitssinn nach dem Rechten sieht. Dabei greift sie auch zu drastischen Mittel und braust mit ihrem Wilden Heer wie ein Sturm durch das Land. Freche oder brutale Männer bestraft sie auf ihren Touren, reißt Zäune und Bäume nieder oder lässt Fenster zerspringen. Betrunkene erschreckt sie zu Tode oder stößt sie in den Straßengraben.
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Im [[Bundesland Salzburg]] sind besonders der [[Pongauer Perchtenlauf]], der abwechselnd in den Gemeinden [[Altenmarkt]], [[St. Johann]], [[Bischofshofen]] und [[Bad Gastein]] stattfindet, sowie [[Die Wilde Jagd vom Untersberg]] bekanntIn [[Goldegg]] im [[Pongau]] findet der dort [[1995]] wieder belebte Brauch des [[Goldegger Perchtenlauf]]es jeweils am 1. Jänner statt.
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Aber Frauen und Kinder beschützt sie.  
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Die Spindel wird ihr als Attribut zugeordnet, was sie als alte und mächtige Göttin ausweist. Sie kommt daher auch in europäischen Märchen oft vor, wie z. B. in "Dornröschen" oder "Pechmarie und Goldmarie"
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Sie war auch Wegweiser in früheren Zeiten, was das Verhalten am Höhepunkt der kalten Jahreszeit angeht. In den Raunächten durfte nicht gewaschen, gesponnen, gewebt geputzt - sie sorgte somit Schutzgöttin der Frauen dafür, dass die Frauen ein Zeit der Ruhe hatten.
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Manchmal findet man noch den schönen Brauch, dass für die Percht und ihr Gefolge Speisen wie Milch oder Hirsebrei in Raunächten ins Freie gestellt werden. Waren die Schüsseln am nächsten Morgen leer gegessen und getrunken, wurde als gutes Omen für Haus und Hof gedeutet. Die Percht in Form der Frau Holle gilt nämlich auch als Beschützerin von Haus und Hof und deren Bewohnern. Man konnte Frau Percht auch nächtens mit den Ärmsten von Haus zu Haus ziehen sehen, wo sich diese satt essen konnten.
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Wer einen Hollerstrauch - ihren Wohnort - umschneidet zieht sich ihren Zorn zu.
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== Perchten ==
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Perchtengestalten spielten häufig in Heischebräuchen eine wichtige Rolle.
  
 
==Schönperchten==
 
==Schönperchten==
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:''Hauptartikel [[Schönperchten]]''
 
Salzburger Schönperchten (barocker Prägung) sind beispielsweise die [[Pongauer Tafelperchten]], die beim [[Pongauer Perchtenlauf]] in Sechser-, Zwölfer- oder Achzehnerpaaren unter Einlage gelegentlicher Tanzschritte teilnehmen. Auch die [[Tresterer]], im [[Bundesland Salzburg]] vertreten durch die [[Tresterer Stuhlfelden]] und die [[Tresterer Zell am See]],  zählen zu den Schönperchten. Ihr Perchtenlauf mündet in einem beeindruckenden Tanz, der durch die von den Tresterern getragenen Federkrone und den daran befestigten langen Bändern bis heute mystisch wirkt.
 
Salzburger Schönperchten (barocker Prägung) sind beispielsweise die [[Pongauer Tafelperchten]], die beim [[Pongauer Perchtenlauf]] in Sechser-, Zwölfer- oder Achzehnerpaaren unter Einlage gelegentlicher Tanzschritte teilnehmen. Auch die [[Tresterer]], im [[Bundesland Salzburg]] vertreten durch die [[Tresterer Stuhlfelden]] und die [[Tresterer Zell am See]],  zählen zu den Schönperchten. Ihr Perchtenlauf mündet in einem beeindruckenden Tanz, der durch die von den Tresterern getragenen Federkrone und den daran befestigten langen Bändern bis heute mystisch wirkt.
  
 
==Schiachperchten==
 
==Schiachperchten==
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:''Hauptartikel [[Schiachperchten]]''
 
[[File:Goldegger Perchtenlauf 03.JPG|thumb|Schiachpercht beim Goldegger Perchtenlauf am 1. Jänner 2015]]
 
[[File:Goldegger Perchtenlauf 03.JPG|thumb|Schiachpercht beim Goldegger Perchtenlauf am 1. Jänner 2015]]
 
Schiachperchten, auch Schiache Perchten genannt, sind mit meist dunklem Pelzwerk oder zotteliger Kleidung tierhaft verlarvte Burschen und Männer. Ihre Gesichtsmasken bestehen aus geschnitzten Larven, darunter auch solche von Fabelwesen, die  mit Schnabel oder beweglichem Kiefer ausgestattet sind. Holzlarven mit grob menschlichen Zügen und [[Vierhornziege|Bockshörnern]] findet man vom Salzburger [[Gasteinertal]] bis in den Balkan.  
 
Schiachperchten, auch Schiache Perchten genannt, sind mit meist dunklem Pelzwerk oder zotteliger Kleidung tierhaft verlarvte Burschen und Männer. Ihre Gesichtsmasken bestehen aus geschnitzten Larven, darunter auch solche von Fabelwesen, die  mit Schnabel oder beweglichem Kiefer ausgestattet sind. Holzlarven mit grob menschlichen Zügen und [[Vierhornziege|Bockshörnern]] findet man vom Salzburger [[Gasteinertal]] bis in den Balkan.  
  
Eine zweite Gruppe der Schiachen Perchten sind jene mit Teufelsmasken. Die einstigen Schiachperchtenläufe am Vorabend des St. Nikolaus-Tages, wie zum Beispiel in [[Rauris]], haben längst eine Wandlung zu einem „Neubrauch“ durchgemacht und sind zu [[Event]]s an jedem denk- und undenkbaren Ort mutiert, die nur noch wenig mit ihrem Ursprung zu tun haben.
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Eine zweite Gruppe der 'Schiachen Perchten' sind jene mit Teufelsmasken. Die einstigen Schiachperchtenläufe am Vorabend des St. Nikolaus-Tages, wie zum Beispiel in [[Rauris]], haben längst eine Wandlung zu einem „Neubrauch“ durchgemacht und sind zu [[Event]]s an jedem denk- und undenkbaren Ort mutiert, die nur noch wenig mit ihrem Ursprung zu tun haben.
  
 
==Begleitschar==
 
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Anstelle des abendlichen Laufens im Dunkeln findet im [[Flachgau]] der Stubentanz als regionale Sonderform des Perchtenlaufes statt. Der Stubentanz wird vom altbedeutsamen „Auskehrer“ eingeleitet und von einem Mohren- und Bettlerpaar, begleitet von fahrendem Volk, ausgeführt. Der Stubentanz erinnert an den „Moriskentanz“ des [[16. Jahrhundert]]s.
 
Anstelle des abendlichen Laufens im Dunkeln findet im [[Flachgau]] der Stubentanz als regionale Sonderform des Perchtenlaufes statt. Der Stubentanz wird vom altbedeutsamen „Auskehrer“ eingeleitet und von einem Mohren- und Bettlerpaar, begleitet von fahrendem Volk, ausgeführt. Der Stubentanz erinnert an den „Moriskentanz“ des [[16. Jahrhundert]]s.
  
==Quelle==
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== Touristische Auswüchse ==
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Gegen Ende des [[20. Jahrhundert]]s entstanden neben [[Krampuslauf|Krampus]]- auch [[Perchtenlaufen|Perchtenläufe]], die nicht mehr der Überlieferung zu den festgelegten Tagen stattfinden, sondern ab Mitte November bis zum Dreikönigstag.
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==Quellen==
 
* Arthur Haberlandt: ''Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs'', Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien 1959
 
* Arthur Haberlandt: ''Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs'', Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien 1959
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* Buch [[Verschwundene Bräuche]]
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* [http://frauenwissen.at/goettinnenlexikon.php#percht frauenwissen.at/goettinnenlexikon]
  
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Kultur]]
 
[[Kategorie:Brauchtum]]
 
[[Kategorie:Brauchtum]]
 
[[Kategorie:Volkskultur]]
 
[[Kategorie:Volkskultur]]

Version vom 23. November 2016, 14:17 Uhr

Die Percht von ihrer hellen Seite beim Goldegger Perchtenlauf. Ihre Kehrseite ist schwarz gewandet und weist eine Art Hexenlarve auf
Schönperchtenmaske eines Teilnehmers des Goldegger Perchtenlaufes

Der Begriff die Percht geht vermutlich auf die sagenhafte und mythische Gestalt der Bercht oder auch Percht zurück. Die Percht tritt selbst als Hell- oder Dunkelgestalt auf.

Percht

Diese mystische Göttin ist unter vielen Namen bekannt, im Alpenraum unter Percht, Berchta oder Berta. Der Legende nach wohnt sie im Holunderstrauch. Dieser wiederum hat seinen Namen vom altdeutschen holuntar und bedeutet Baum der Frau Holle. Auch in Orts- und Straßennamen findet sich die Percht wie beispielsweise in Perchtoldsdorf, Berchtesgarden (der 'Garten der Percht'), Hollabrunn (Brunnen der Holle), die Prechtlgasse und der Schwarzenbergplatz (Platz der schwarzen Percht) in Wien; im Wappen der oberösterreichischen die Stadt Perg zeigt sogar die alten Farben der dreifaltigen Göttin (weiß, rot, schwarz).

In Sagen tritt sie häuft im Zusammenhang mit toten Seelen auf oder holt die Seelen der Sterbenden zu sich. Als Wintergöttin tritt sie in den Raunächten zwischen 25. Dezember und 6. Jänner in Erscheinung. Sie steigt von den Bergen ins Tal herunter, wo sie aufgrund ihres ausgeprägten Gerechtigkeitssinn nach dem Rechten sieht. Dabei greift sie auch zu drastischen Mittel und braust mit ihrem Wilden Heer wie ein Sturm durch das Land. Freche oder brutale Männer bestraft sie auf ihren Touren, reißt Zäune und Bäume nieder oder lässt Fenster zerspringen. Betrunkene erschreckt sie zu Tode oder stößt sie in den Straßengraben.

Aber Frauen und Kinder beschützt sie.

Die Spindel wird ihr als Attribut zugeordnet, was sie als alte und mächtige Göttin ausweist. Sie kommt daher auch in europäischen Märchen oft vor, wie z. B. in "Dornröschen" oder "Pechmarie und Goldmarie"

Sie war auch Wegweiser in früheren Zeiten, was das Verhalten am Höhepunkt der kalten Jahreszeit angeht. In den Raunächten durfte nicht gewaschen, gesponnen, gewebt geputzt - sie sorgte somit Schutzgöttin der Frauen dafür, dass die Frauen ein Zeit der Ruhe hatten.

Manchmal findet man noch den schönen Brauch, dass für die Percht und ihr Gefolge Speisen wie Milch oder Hirsebrei in Raunächten ins Freie gestellt werden. Waren die Schüsseln am nächsten Morgen leer gegessen und getrunken, wurde als gutes Omen für Haus und Hof gedeutet. Die Percht in Form der Frau Holle gilt nämlich auch als Beschützerin von Haus und Hof und deren Bewohnern. Man konnte Frau Percht auch nächtens mit den Ärmsten von Haus zu Haus ziehen sehen, wo sich diese satt essen konnten.

Wer einen Hollerstrauch - ihren Wohnort - umschneidet zieht sich ihren Zorn zu.

Perchten

Perchtengestalten spielten häufig in Heischebräuchen eine wichtige Rolle.

Schönperchten

Hauptartikel Schönperchten

Salzburger Schönperchten (barocker Prägung) sind beispielsweise die Pongauer Tafelperchten, die beim Pongauer Perchtenlauf in Sechser-, Zwölfer- oder Achzehnerpaaren unter Einlage gelegentlicher Tanzschritte teilnehmen. Auch die Tresterer, im Bundesland Salzburg vertreten durch die Tresterer Stuhlfelden und die Tresterer Zell am See, zählen zu den Schönperchten. Ihr Perchtenlauf mündet in einem beeindruckenden Tanz, der durch die von den Tresterern getragenen Federkrone und den daran befestigten langen Bändern bis heute mystisch wirkt.

Schiachperchten

Hauptartikel Schiachperchten
Schiachpercht beim Goldegger Perchtenlauf am 1. Jänner 2015

Schiachperchten, auch Schiache Perchten genannt, sind mit meist dunklem Pelzwerk oder zotteliger Kleidung tierhaft verlarvte Burschen und Männer. Ihre Gesichtsmasken bestehen aus geschnitzten Larven, darunter auch solche von Fabelwesen, die mit Schnabel oder beweglichem Kiefer ausgestattet sind. Holzlarven mit grob menschlichen Zügen und Bockshörnern findet man vom Salzburger Gasteinertal bis in den Balkan.

Eine zweite Gruppe der 'Schiachen Perchten' sind jene mit Teufelsmasken. Die einstigen Schiachperchtenläufe am Vorabend des St. Nikolaus-Tages, wie zum Beispiel in Rauris, haben längst eine Wandlung zu einem „Neubrauch“ durchgemacht und sind zu Events an jedem denk- und undenkbaren Ort mutiert, die nur noch wenig mit ihrem Ursprung zu tun haben.

Begleitschar

Je nach Region werden die Perchten von einzelnen oder mehreren anderen Gestalten begleitet.

Flachgauer Stubentanz

Anstelle des abendlichen Laufens im Dunkeln findet im Flachgau der Stubentanz als regionale Sonderform des Perchtenlaufes statt. Der Stubentanz wird vom altbedeutsamen „Auskehrer“ eingeleitet und von einem Mohren- und Bettlerpaar, begleitet von fahrendem Volk, ausgeführt. Der Stubentanz erinnert an den „Moriskentanz“ des 16. Jahrhunderts.

Touristische Auswüchse

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden neben Krampus- auch Perchtenläufe, die nicht mehr der Überlieferung zu den festgelegten Tagen stattfinden, sondern ab Mitte November bis zum Dreikönigstag.

Quellen