Caloptilia semifascia: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 7: Zeile 7:
  
 
''C. semifascia'' war aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] nur durch ein einzelnes, stark beschädigtes und somit nicht zweifelsfei zu bestimmendes Exemplar bekannt, das Fritz [[Friedrich Mairhuber|Mairhuber]] am 2.5.1972 am [[Rainberg]] in der [[Stadt Salzburg]] gefangen hat (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) und das in der Salzburger Landessammlung am [[Haus der Natur]] steckt. Im Park des [[Landeskrankenhaus Salzburg|Landeskrankenhauses]] in der [[Stadt Salzburg]] konnten dann aber zwischen 2014 und 2018 mehrmals Minen und Blattrollen einer ''Caloptilia''-Art an Feld[[ahorn]] (''[[Acer campestre]]'') gefunden werden, die wahrscheinlich zu ''C. semifascia'' gehören. Eine Zucht der [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines zum sicheren Nachweis ist bisher aber nicht gelungen. Alle Funde liegen in einer Höhe von nur rund 425 bis 455 m, Lebensraum der Art in Salzburg dürften neben dem warmtrockenen Laubwald am Rainberg auch parkähnliche Landschaften sein ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Nach Heath & Emmet (1985) überwintern die Imagines, die Minenfunde stammen aus den Monaten Juni und August. Es kommen also vermutlich zwei Generationen im Jahr vor.
 
''C. semifascia'' war aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] nur durch ein einzelnes, stark beschädigtes und somit nicht zweifelsfei zu bestimmendes Exemplar bekannt, das Fritz [[Friedrich Mairhuber|Mairhuber]] am 2.5.1972 am [[Rainberg]] in der [[Stadt Salzburg]] gefangen hat (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) und das in der Salzburger Landessammlung am [[Haus der Natur]] steckt. Im Park des [[Landeskrankenhaus Salzburg|Landeskrankenhauses]] in der [[Stadt Salzburg]] konnten dann aber zwischen 2014 und 2018 mehrmals Minen und Blattrollen einer ''Caloptilia''-Art an Feld[[ahorn]] (''[[Acer campestre]]'') gefunden werden, die wahrscheinlich zu ''C. semifascia'' gehören. Eine Zucht der [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines zum sicheren Nachweis ist bisher aber nicht gelungen. Alle Funde liegen in einer Höhe von nur rund 425 bis 455 m, Lebensraum der Art in Salzburg dürften neben dem warmtrockenen Laubwald am Rainberg auch parkähnliche Landschaften sein ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Nach Heath & Emmet (1985) überwintern die Imagines, die Minenfunde stammen aus den Monaten Juni und August. Es kommen also vermutlich zwei Generationen im Jahr vor.
 +
 +
==Nachbarfaunen==
 +
 +
Mit Ausnahme von Osttirol ist ''C. semifascia'' aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In Oberösterreich meldet Klimesch (1990) die Art nur aus warmen Lagen des Alpenvorlandes. In Bayern ist sie rezent nur aus dem Tertiär-Hüelland und den voralpinen Schotterplatten nachgewiesen, im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen sowie aus dem Schichtstufenland existieren nur Meldungen aus dem 19. Jahrhundert (Haslberger & Segerer 2016).
  
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==

Version vom 21. April 2025, 08:28 Uhr

Caloptilia semifascia (Gracillaria semifascia Haworth, 1828: 528) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

C. semifascia ist wegen der großen Variabilität habituell oft nicht sicher zu bestimmen. Besonders die überwinternden Falter mit reduziertem Vorderrandsfleck können meist nur durch Genitaluntersuchung richtig erkannt werden.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

C. semifascia war aus Salzburg nur durch ein einzelnes, stark beschädigtes und somit nicht zweifelsfei zu bestimmendes Exemplar bekannt, das Fritz Mairhuber am 2.5.1972 am Rainberg in der Stadt Salzburg gefangen hat (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) und das in der Salzburger Landessammlung am Haus der Natur steckt. Im Park des Landeskrankenhauses in der Stadt Salzburg konnten dann aber zwischen 2014 und 2018 mehrmals Minen und Blattrollen einer Caloptilia-Art an Feldahorn (Acer campestre) gefunden werden, die wahrscheinlich zu C. semifascia gehören. Eine Zucht der Imagines zum sicheren Nachweis ist bisher aber nicht gelungen. Alle Funde liegen in einer Höhe von nur rund 425 bis 455 m, Lebensraum der Art in Salzburg dürften neben dem warmtrockenen Laubwald am Rainberg auch parkähnliche Landschaften sein (Kurz & Kurz 2025). Nach Heath & Emmet (1985) überwintern die Imagines, die Minenfunde stammen aus den Monaten Juni und August. Es kommen also vermutlich zwei Generationen im Jahr vor.

Nachbarfaunen

Mit Ausnahme von Osttirol ist C. semifascia aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In Oberösterreich meldet Klimesch (1990) die Art nur aus warmen Lagen des Alpenvorlandes. In Bayern ist sie rezent nur aus dem Tertiär-Hüelland und den voralpinen Schotterplatten nachgewiesen, im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen sowie aus dem Schichtstufenland existieren nur Meldungen aus dem 19. Jahrhundert (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Lebensweise von C. semifascia in Salzburg ist nichts bekannt. Futterpflanze der Raupen ist der Feldahorn (Acer campestre), der in Salzburg kaum natürliche Vorkommen hat und meist nur angepflanzt in Siedlungsräumen vorkommt. Demnach dürfte auch C. semifascia eine wärmeliebende Art sein, die in Salzburg nur wenige geeignete Lebensräume vorfindet und aus diesem Grund, trotz fehlender Daten, als stark bedroht anzusehen ist.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Heath, J. & A. M. Emmet (ed.) 1985. The moths and butterflies of Great Britain and Ireland, Bd. 2 Cossidae – Heliodinidae, Harley Books, Martins, Great Horkesley, Colchester, Essex, 460 pp.
  • Kurz, M. A.; Kurz, M. E. 2000–2020. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 06 August 2020].