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Einer der ältesten (auf dem Gräberfeld stehenden) und bemerkenswertesten Grabsteine des Salzburger [[Petersfriedhof]]s ist der des '''Dominicus Oberlechner'''.  
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Das '''Oberlechner-Grab''' ist einer der ältesten auf dem Gräberfeld stehenden und bemerkenswertesten Grabsteine des Salzburger [[Friedhof von St. Peter|Friedhofs von St. Peter]] des Dominicus Oberlechner. Künstlerisch ist er unscheinbar, doch in seiner Umgebung ungewöhnlich durch die aus insgesamt sechs Sprachen zusammengesetzten Aufschriften.  
 
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Künstlerisch ist er unscheinbar, doch in seiner Umgebung ungewöhnlich durch die aus insgesamt sechs Sprachen zusammengesetzten Aufschriften.  
      
==Beschreibung==
 
==Beschreibung==
Die Vorderseite des auf quadratischem Grundriss stehenden Grabsteines trägt die Widmung an den verstorbenen Sohn, die linke und die rechte Seitenfläche kurze Sinnsprüche in lateinischer, französischer, altgriechischer und englischer Sprache, die Rückseite ein italienisches Gedicht in Sonettform.
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Die Vorderseite des auf quadratischem Grundriss stehenden Grabsteines trägt die Widmung von [[Stadtärzte in Salzburg|Stadtphysikus]] Dr. [[Wolfgang Oberlechner]] an seinen verstorbenen Sohn, die linke und die rechte Seitenfläche kurze Sinnsprüche in lateinischer, französischer, altgriechischer und englischer Sprache, die Rückseite ein italienisches Gedicht in Sonettform.
    
===Vorderseite===
 
===Vorderseite===
[[Datei:Oberlechner-Grab_1.JPG|thumb|300px|Vorder- und rechte Seite]]  
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[[Datei:Oberlechner-Grab_1.JPG|thumb|Vorder- und rechte Seite]]  
 
Die Grabschrift der Vorderseite lautet (samt Übersetzung der lateinischen Worte in das Deutsche):
 
Die Grabschrift der Vorderseite lautet (samt Übersetzung der lateinischen Worte in das Deutsche):
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Stadtphysikus Sohns; <br/>
 
Stadtphysikus Sohns; <br/>
 
''juris Candidati präcellentis ''<br/>
 
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''[des Rechts ausgezeichneten Kandidaten (d.h. wohl: Studenten nach Absolvierung des ersten Studienabschnitts)]''<br/>
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''[des Rechts ausgezeichneten Kandidaten (d. h. wohl: Studenten nach Absolvierung des ersten Studienabschnitts)]''<br/>
 
auf der Universität zu Wien, <br/>
 
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welcher<br/>
 
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| ''der Beginn der Glückseligkeit des Hades.''
 
| ''der Beginn der Glückseligkeit des Hades.''
 
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| ''Nichts ist vernichtbar.''
 
| ''Nichts ist vernichtbar.''
 
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| Even Moulderung is transition
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| ''Sogar Verwesung ist Übergang''
 
| ''Sogar Verwesung ist Übergang''
 
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| to new life.
 
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| ''zu neuem Leben.''
 
| ''zu neuem Leben.''
|}[[Datei:Oberlechner-Grab_2.JPG|thumb|300px|Rück- und linke Seite]]  
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===Linke Seitenfläche===
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=== Linke Seitenfläche ===
<small>Zwei Disticha von Hermannus Hugo (einem flämischen Jesuiten, der von 1588 bis 1629 lebte), aus „Pia desideria“ (Fromme Sehnsüchte), erschienen 1624 in Antwerpen. S. 382 und 390:</small><ref>Samt versförmiger Arbeitsübersetzung, beigestellt vom Artikel(erst)verfasser.</ref>  
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<small>Zwei Disticha von Hermannus Hugo (einem flämischen [[Jesuiten]], der von 1588 bis 1629 lebte), aus "Pia desideria" (Fromme Sehnsüchte), erschienen 1624 in Antwerpen. S. 382 und 390:</small>  
    
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| ''krank nicht hält der Geist &nbsp; stand dem Begehren sein!''
 
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| ''als allein den Tod!''
 
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===Rückseite===
 
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| Humana Beltade
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| Humana beltade
 
| ''Menschliche Schönheit,''
 
| ''Menschliche Schönheit,''
 
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| Appunto d'un Fiore
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| ''genau wie eine Blüte,''
 
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Es handelt sich um die vierte und letzte Strophe des Sonetts „La Rosa Morale“ von Bernardo Morando.<ref>Bernardo Morando (1589–1656), ein Ordensmann und Autor. Das Sonett ist dem in der Barockzeit auflagenstarken Roman „La Rosalinda“ (1. Aufl. Piacenza 1650), I, 72, entnommen. In dem Roman stoßen einem frommen katholischen (italienisch-englischen) Liebespaar so viele Widrigkeiten zu, dass es, daraus den Willen des Himmels erschließend, auf eine Heirat verzichtet: Er tritt in ein Mönchs-, sie in ein Nonnenkloster ein. Vgl dazu [http://www.emanuelearata.it/tesi/testo_disponibile.php Emanuele Arata: ''La resistibile ascesa di un narratore secentista: „La Rosalinda” di Bernardo Morando''] (1999/2000). Die im Artikel angesprochene melancholische Schönheit entspricht freilich nicht der Absicht des Autors, der vielmehr der irdischen Vergänglichkeit die Vorzugswürdigkeit der Weltentsagung gegenüberstellt.</ref>
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Es handelt sich dabei um die vierte und letzte Strophe des Sonetts "La Rosa Morale" von Bernardo Morando (* [[1589]]; † [[1656]]), einem Ordensmann und Autor. Das Sonett ist dem in der [[Barock]]zeit auflagenstarken Roman "La Rosalinda" (1. Auflage in Piacenza 1650), I, 72, entnommen. In dem Roman stoßen einem frommen katholischen (italienisch-englischen) Liebespaar so viele Widrigkeiten zu, dass es, daraus den Willen des Himmels erschließend, auf eine Heirat verzichtet: Er tritt in ein Mönchs-, sie in ein Nonnenkloster ein. Vgl. dazu Emanuele Arata: ''La resistibile ascesa di un narratore secentista: "La Rosalinda" di Bernardo Morando'' (1999/2000).  
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Die im Artikel angesprochene melancholische Schönheit entspricht freilich nicht der Absicht des Autors, der vielmehr der irdischen Vergänglichkeit die Vorzugswürdigkeit der Weltentsagung gegenüberstellt.
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==Anmerkungen==
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==Anmerkung==
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Für einen im Jahr [[1821]] gesetzten Grabstein erscheint es als ungewöhnlich, dass er zwei Zitate (lateinisch und italienisch) aus der längst verblassten religiösen Barockliteratur trägt; dies verknüpft mit stoisch anmutenden Lobpreisungen des Todes.
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Für einen im Jahr 1821 gesetzten Grabstein erscheint es als ungewöhnlich, dass er zwei Zitate (lateinisch und italienisch) aus der längst verblassten religiösen Barockliteratur trägt; dies verknüpft mit stoisch anmutenden Lobpreisungen des Todes.
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==Quellen==
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* Aufschriften des Grabsteins
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* Rest, insbesondere Übersetzungen ins Deutsche: Eigenarbeit des [[Benutzer:Karl_Irresberger|Artikel(erst)verfassers Karl Irresberger]]
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==Fußnoten==
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<references/>
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[[Kategorie:Friedhof|Oberlechner-Grab am Petersfriedhof]]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Salzburg|Oberlechner-Grab am Petersfriedhof]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Stadt Salzburg|Oberlechner-Grab am Petersfriedhof]]
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[[Kategorie:Erzabtei St. Peter]]
[[Kategorie:Salzburgs Schätze|Oberlechner-Grab am Petersfriedhof]]
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[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]
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[[Kategorie:Friedhof]]
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[[Kategorie:Grab]]